Berufe rund um den Profifußball – die Top 5!

Janina Finkemeyer - 23.05.2013

So kommt ihr zum Profifußball

Traumvorstellung – Arbeiten in der Fußballbranche! | Foto: Thinkstock/suratoho

Profi-Laufbahn als Voraussetzung

Jobs rund um den Fußball sind heißbegehrt. Und die Stellen der Manager, Direktoren und Trainer werden oft nur an Ex-Profis vergeben. Thorsten Fink, Ex-Trainer vom Hamburger SV, spielte zum Beispiel bei Bayern München und dem Karlsruher SC, VfL Wolfsburg-Trainer Dieter Hecking war bei Hannover 96 aktiv, Horst Heldt, der bei Schalke 04 als Sportdirektor tätig war, spielte als Profi unter anderem beim VfB Stuttgart und der ehemalige Geschäftsführer Sport bei Werder Bremen, Thomas Eichin, spielte früher bei Borussia Mönchengladbach. Wer trotzdem in dem Bereich arbeiten möchte, braucht gute Kontakte, eine Menge Durchhaltevermögen und Ehrgeiz. Besser sind die Chancen im betriebswirtschaftlichen und gesundheitlichen Bereich oder in den Medienabteilungen von Vereinen. Hauptsache ihr absolviert die richtige Ausbildung oder das passende Studium und habt großes Interesse am Fußball.

Direkt bei der Mannschaft

Eine direkte Verbindung zur Mannschaft hat natürlich der Trainer. Wer allerdings nicht selbst mal Profispieler war, hat es ziemlich schwer in die Fußstapfen von Jogi Löw, Jupp Heynckes, Jürgen Klopp oder Mirko Slomka zu treten. Auf jeden Fall braucht ihr eine Trainerausbildung mit DFB-Lizenz, die bei den Landesverbänden und diversen Sportschulen absolviert werden kann. Grundsätzlich kann jeder einen Lehrgang machen, der Mitglied in einem Verein des DFB-Mitgliedsverbands ist. Bis zum Bundesligatrainer dauert es allerdings ein bisschen. Zuerst müsst ihr die C-, dann die B- und die A-Lizenz absolvieren. Anschließend folgt eine weitere Ausbildung als Fußball-Lehrer. Für jede Stufe gibt es spezielle Lehrgänge, die mit einer Prüfung abschließen. Wenn ihr jeweils mindestens ein Jahr als Trainer in einer Lizenzstufe gearbeitet habt, könnt ihr euch für die Ausbildung in einer höheren Klasse anmelden. Wer es bis zum Fußball-Lehrer schafft, braucht dann unbedingt Erfolge und gute Kontakte, um wirklich in den Bundesligen zu arbeiten.

Ganz nah an der Mannschaft dran, sind auch die Zeugwarte. Der Zeugwart bereitet vor dem Spiel die Kabinen vor, legt für jeden Spieler die Klamotten zum Aufwärmen, Spielen und Auslaufen bereit. Von der Unterhose bis zum Handschuh gehört alles dazu. Auch die Bereitstellung von Handtüchern, Getränken und kleinen Leckereien fällt in das Aufgabengebiet. Zeugwarte müssen genau wissen, was die einzelnen Spieler brauchen, damit es ihnen rundum gut geht. Eine richtige Ausbildung gibt es für diesen Job nicht, deshalb bleibt der Beruf auch für die meisten ein Traum. Es sei denn, ihr habt so viel Glück wie Mille Gorgos. Seit seiner Kindheit ist er eingefleischter Fan von Hannover 96, schaute der Mannschaft so oft es ging beim Training zu, war bei jedem Heimspiel dabei und reiste auch zu allen Auswärtspartien. Das blieb dem Team vom Hannover natürlich nicht verborgen und deshalb fragten sie ihn irgendwann, ob er nicht für sie arbeiten möchte. Seitdem ist Mille Gorgas nicht mehr nur Fan, sondern auch festes Teammitglied der Niedersachsen. Manchmal wird Fan sein eben doch belohnt.

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Im Gesundheitsbereich

Für das gesundheitliche Wohlbefinden sorgen Ärzte und Physiotherapeuten. Der Mannschaftsarzt sitzt bei jedem Spiel mit auf der Bank, kümmert sich direkt am Spielfeldrand um die Verletzungen und trocknet auch mal Tränen, wenn ein Spieler vom Platz muss oder erfährt, dass er für mehrere Monate ausfällt. Wer Mannschaftsarzt werden will, kommt um ein Medizinstudium nicht herum. Danach könnt ihr eine Weiterbildung zum Sportmediziner machen. Die wird von den einzelnen Landesärztekammern organisiert und dauert in der Regel zwölf Monate. Zum Gesundheitsteam gehören auch Physiotherapeuten, die für Sportler besonders wichtig sind. Sie helfen bei muskulären Beschwerden und kümmern sich nach ärztlicher Anleitung um die Regeneration und Rehabilitation der Spieler. Pro Mannschaft gibt es mehrere Physiotherapeuten. Den Beruf könnt ihr über ein Studium oder eine Ausbildung an einer Berufsfachschule erlernen.

Unterstützt werden sie dabei von Scouts, die sich Fußballspiele anschauen und die individuellen Stärken und Schwächen von Spielern beurteilen und zusammenfassen. Die Auswertungen beziehen sich meist nicht auf einzelne Spiele, sondern umfassen einen Zeitraum von mehreren Monaten. Aber Scouts analysieren nicht nur die spielerischen Fähigkeiten, um Empfehlungen für Transfers zu geben. Sie können auch in der Spielbeobachtung von Gegnern eingesetzt werden. Spielsystem und Taktik sind für die Vereine interessant, um sich optimal auf kommende Partien einzustellen.

Je größer ein Verein, desto mehr Assistenten gibt es in der sportlichen Leitung und im Scouting. Und zwar nicht nur bei den Profis, sondern auch in den Nachwuchsabteilungen. Wer im Profi- oder Nachwuchsbereich als Scout, Assistent oder sportlicher Leiter arbeiten möchte, muss sich in der Fußballbranche perfekt auskennen und braucht idealerweise ein sportwissenschaftliches oder betriebswirtschaftliches Studium. Gute Aussichten habt ihr, wenn ihr schon in der Jugend Kindermannschaften ehrenamtlich betreut. Auch über eine Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann kann der Einstieg gelingen

Im Stadion

Einen begehrten Job haben die Fotografen am Spielfeldrand. Sie sind näher dran als jeder Fan und ständig auf der Lauer nach dem perfekten Foto. Die Ausbildung zum Fotograf dauert drei Jahre. Wenn ihr danach im Stadion arbeiten wolltet, solltet ihr eine Anstellung bei der Sportredaktion einer Zeitung oder bei einer Nachrichtenagentur anstreben. Bei jedem Spiel dabei ist auch der Stadionsprecher. Er gibt die Mannschaftsaufstellung durch, bejubelt Tore und den Torschützen und ermahnt zum Beispiel Gäste, wenn wieder einmal Feuerwerkskörper gezündet werden. Der Weg dahin ist allerdings schwierig. Wer nicht selbst als Profi aktiv war, so wie der BVB-Stadionsprecher Norbert Dickel, der in den achtziger Jahren selbst für Dortmund spielte, hat die besten Aussichten durch eine große Verbundenheit zum Verein und eine journalistische Ausbildung. Genauso war es bei Stephan Lehmann, Stadionsprecher des FC Bayern München. Seit seiner Jugend ist er schon treues Vereinsmitglied und als er dann als Radiomoderator Karriere bei Antenne Bayern machte, wurde sein Lieblingsclub auf ihn aufmerksam und holte ihn als Stadionsprecher zu sich.  

Wer direkt mit den Spielern auf dem Platz stehen möchte, kann Schiedsrichter werden. Aber der Weg zum Unparteiischen in der Bundesliga ist hart. Jeder Anwärter muss in der unteren Jugendklasse anfangen Spiele zu pfeifen und dafür einen Lehrgang machen. Je nach Landesverband besteht dieser aus 20 bis 50 Unterrichtsstunden und behandelt die Grundsätze der Fußballregeln. Am Ende gibt’s dann eine schriftliche Prüfung und einen Test, in dem die körperliche Fitness überprüft wird. Wer die Abschlussprüfung besteht, darf als Schiedsrichter auf dem Platz stehen und dann kann es von Jahr zu Jahr eine Stufe weiter nach oben gehen. Das funktioniert aber nur, wenn die Leistungen konstant gut sind. In den höheren Klassen erhalten die Schiedsrichter Punkte für ihre Spiele, indem neutrale Beobachter des Verbandes die Leistung bewerten. Das Ergebnis entscheidet dann über Auf- oder Abstieg. Pro Spiel gibt’s eine Vergütung und ab der zweiten Bundesliga ein festes Gehalt pro Jahr.

Im Medienbereich

Jeder größere Fußballverein hat eine eigene Medienabteilung. Neben einem Pressesprecher, sind dort in der Regel auch verschiedene Redakteure beschäftigt. Ein Studium, zum Beispiel Journalismus, Germanistik, Sport, Medien- oder Kommunikationswissenschaften und ein Volontariat sind für diese Berufe erforderlich. In den Aufgabenbereich fallen die Vermittlung von Interviewanfragen, das Schreiben von Pressemitteilungen, die Erstellung eines Stadion- und Fanmagazins, die Pflege der Homepage und die Betreuung der Social-Media-Kanäle. Auch mit einer Ausbildung zum Mediengestalter Digital & Print habt ihr gute Aussichten bei Fußball-Medienabteilungen. Sie werden für die Erstellung der verschiedenen Magazine und Plakate gebraucht. Wer nicht direkt bei einem Verein arbeiten möchte, kann eine Laufbahn als Sportjournalist bei einer Zeitung, beim Radio oder Fernsehen einschlagen. Ohne Volontariat und Studium, zum Beispiel Sportjournalismus an der Deutschen Sporthochschule in Köln, kommt ihr aber auch da nicht weit.

Weitere Berufe

Einen ganz wichtigen Job bei Fußballspielen haben die Ordner und Polizisten. Ohne sie gäbe es viel mehr Ausschreitungen und Fankrawalle. Wer die Nähe zu Fans mag, kann zum Beispiel im Fanshop arbeiten. Dafür ist eine Ausbildung als Kaufmann im Einzelhandel notwendig. Auch Merchandiser gehören zu einem Verein dazu. Sie sind für den Einkauf und Vertrieb von Fanartikeln zuständig und führen spezielle Marketingmaßnahmen in Fan- und Onlineshops durch. Ein kaufmännisches Studium, eine Ausbildung zum Betriebswirt für Handel oder Fachwirt für Visual Merchandising sind für den Beruf geeignet.

Jeder Club braucht außerdem Finanzexperten, die dafür sorgen, dass das Unternehmen finanziell gut dasteht. Mit den Studiengängen Controlling und Finanzen, Finanzmanagement oder BWL qualifiziert ihr euch für diesen Job. Marketingexperten entwickeln Konzepte, um den Verein bestmöglich am Markt und auch in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dafür bringen sie ihren Club häufig mit bekannten Firmen zusammen. Wer sich dafür interessiert, sollte Marketing und Vertrieb, Sportmanagement, Sportökonomie, Business Management oder BWL studieren.

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