Masterarbeit schreiben: So gelingt der Abschluss!

UNICUM Onlineredaktion - 29.03.2021

Masterarbeit schreiben

Du bist gerade dabei, deine Masterarbeit zu schreiben? Wir sagen dir, worauf du achten solltest. | Foto: Startup Stock Photos

Eine Masterarbeit schreiben:

Wenn du am Ende deines Masterstudiums kurz vorm Schreiben deiner Masterarbeit stehst, hast du schon einige Hausarbeiten hinter dir und mit der Bachelorarbeit auch schon eine umfangreiche Abschlussarbeit abgegeben. Du beherrscht also schon viele Grundlagen wie eine gründliche Recherche oder das richtige Zitieren. Außerdem weißt du bereits, wie du ein vollständiges Literaturverzeichnis erstellst oder mit Internetquellen umgehst. Trotzdem ist eine Masterarbeit eine Herausforderung, da du in ihr noch einmal beweisen musst, dass du wissenschaftlich arbeiten kannst. Worauf es beim Masterarbeit schreiben sonst noch ankommt und welche Tipps dir helfen können, haben wir heir für dich zusammengestellt.

Umfang und Inhalt der Masterarbeit

Es gibt keine bundesweit verbindlichen Vorgaben, wie viele Seiten eine Masterarbeit haben sollte: Während Geisteswissenschaftler häufig 90 bis 120 Seiten schreiben müssen, erwartet zum Beispiel die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften an der Uni Bielefeld nur rund 60 bis 80 Seiten. Der zeitliche Rahmen hingegen ist einheitlicher. Er liegt in fast allen Fächern bei einem halben Jahr.

Empirische Untersuchungen, wie man sie in einer Dissertation macht, kommen da häufig zu kurz. Dennoch schätzen es die meisten Professoren /-innen, wenn eine eigene Untersuchung, Umfrage oder Studie Grundlage der Masterarbeit ist. Ausschließliches Zitieren von Sekundärliteratur sollte im Zeitalter der Plagiatsaffären ohnehin nur mit größter Sorgfalt erfolgen. Die Masterarbeit ist umfangreicher als eine Bachelorarbeit und geht wissenschaftlich mehr in die Tiefe. Richtig zitieren spielt aber natürlich auch bei deiner eigenen Untersuchung eine Rolle, da du auf jeden Fall einen Theorieteil brauchst, auf dem du deine Arbeit aufbaust. Wenn du deine Masterarbeit schreibst, solltest dich deshalb mit direkten und indirekten Zitaten gut auskennen.

In einigen Studiengängen ist es üblich, die Arbeit mündlich zu "verteidigen". Das bedeutet zum Beispiel, eine 20-minütige Präsentation zu halten und anschließend zehn Minuten lang die Fragen der Prüfer /-innen zu beantworten. Nach solch einem Kolloquium kann die Note der Abschlussarbeit noch geändert werden.

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Das ist bei der Betreuung wichtig

Jede /-r Professor /-in ist daran interessiert, dass die Studierenden, die ihre Masterarbeit schreiben, erfolgreich abschneiden. Ein /-e gute /-r Berater /-in von Abschlussarbeiten sollte auf strukturelle und persönliche Komponenten von dir eingehen. Beispielsweise sollte ein /-e gute /-r Berater /-in erkennen, falls du Angst vor dem Schreiben deiner Masterarbeit hast. Sollte dies der Fall sein, sollten Maßnahmen getroffen werden, wie zum Beispiel, dass er/sie dich früher anfangen lässt zu schreiben, um Aufschieberitis zu vermeiden. Dein /-e Berater /-in sollte auf deine individuellen Bedürfnisse eingehen und auch merken, ob du klare Vorgaben brauchst oder selbstständig arbeiten kannst. 

Sollte dein /-e Berater /-in es nicht von sich aus machen, solltest du am Anfang 14-tägige Treffen mit ihm/ihr verabreden. So könnt ihr gemeinsam herausfinden, was du genau machen musst und wie die Struktur aussehen soll. Dadurch kannst du dir wichtigen Input holen. Später vergrößern sich die Abstände dann. Frage deine /-n Berater /-in auch, ob du ihm/ihr Vorabversionen zuschicken kannst, um so gravierende Fehler und Plagiate in deiner endgültigen Abgabe zu verhindern. 

Das richtige Thema für die Masterarbeit

Bei der Wahl deines Themas solltest du zu Beginn darauf achten, dass du wirklich Interesse und Spaß an dem Thema hast. So ist es viel einfacher, sich fürs Schreiben der Arbeit zu motivieren. Immerhin beschäftigst du dich mindestens sechs Monate intensiv damit. Da sollte es schon Spaß machen, daran zu arbeiten. Nicht in allen Studiengängen ist die selbstständige Wahl möglich. Manchmal gibt der/die Betreuer /-in ein Thema vor. An Fachhochschulen ist der Regelfall, die Arbeit außerhalb der Institution zu schreiben. Da solltest du darauf achten, dass das herausgegebene Thema sich mit der Prüfungsordnung vereinbaren lässt.  

 

Zusammenarbeit mit der Wirtschaft

Die Vorteile, die Masterarbeit in Zusammenarbeit mit einem Unternehmen zu schreiben, liegen auf der Hand: Du bekommst eine gute Unterstützung durch das Unternehmen und hat Zugriff auf Experten /-innen in dem Bereich, mit dem du dich beschäftigst. Im Lebenslauf macht es sich natürlich auch sehr gut. Und mit Abschluss der Arbeit sind die Kontakte zum /-r eventuell zukünftigen Arbeitgeber /-in schon geknüpft. Allerdings wirst du später nicht automatisch übernommen, nur weil du deine Masterarbeit im Unternehmen schreibst. Stellst du dich aber sehr gut an, ist es durchaus möglich, dass du nach deinem Studium einen Job angeboten bekommst.

In einigen Fällen kann es sein, dass du deine Masterarbeit in Arbeitsgruppen schreibst. Arbeitsgruppen können viel mehr Unterstützungsmöglichkeiten bieten und die Motivation fördern. Es sind mehr kompetente Ansprechpartner /-innen da, die helfen können, auch wenn der /die betreuende Professor /-in nicht da ist. Besonders entscheidend ist das Thema, wenn du mit dem Master später in die Wissenschaft willst, weil du dich so in einem bestimmten Teilbereich deines Fachgebiets qualifizierst und mit der Promotion auf die eigene Masterarbeit aufbaust.

Keine Panik vor Deadlines

Viele Studierende haben falsche Vorstellungen davon, welche Ansprüche an eine Masterarbeit gestellt werden. Die Angst vor dem Abgabetag wird so manchmal sehr groß. Dabei ist es in der kurzen Bearbeitungszeit völlig normal, dass die Arbeit nicht perfekt ist. Dass deine Arbeit stellenweise etwas provisorisch wirkt, ist völlig normal.  Es sollte dich eher ermutigen, dass es kein Zufall ist, dass du es bis zu diesem Punkt deines Studiums geschafft hast. Nach all den bestandenen Prüfungen und Klausuren, kannst du der Masterarbeit voll motiviert entgegenblicken. 

Solltest du dennoch mit Zukunftsängsten zu kämpfen haben und das Gefühl haben, deine Masterarbeit nicht meistern zu können, kannst du dir Hilfe bei der psychosozialen Beratung deiner Hochschule holen. Davor solltest du keine Scham haben, denn diese ausgebildeten Psychologen /-innen haben oft wichtige Lösungsvorschläge für dein Problem.  Durch Krankheit oder andere Umstände kannst du eine Verlängerung der Deadline bekommen. Auch bei inhaltlichen Gründen wie Schwierigkeiten bei der empirischen Untersuchung ist ein Aufschub möglich. Aber das sollte nur der letzte Ausweg sein.

Tipps gegen eine Schreibblockade

Oft entstehen Schreibblockaden, weil sich die Masterarbeit wie ein Berg vor einem auftürmt, weil man nur das Ganze sieht und die vielen Seiten, die man zu füllen hat. Besser ist es, sich die Arbeit in Teilschritten zu zerlegen und sich für jeden einzelnen Teilschritt einen Zeit- und Arbeitsplan zu machen. In den Zeitplan gehören auch ganz klar freie Zeiten. Du brauchst Pausen und Abwechslung, um kreativ sein zu können. Sobald du dir über die Kernaussage im Klaren bist, solltest du deine Zeit in eine Gliederung investieren, die als Gerüst dient, aber im Laufe des Schreibens noch verändert werden kann.

Das "Wann" und "Wo" des Schreibens solltest du deinem eigenen Rhythmus anpassen. Sinnvoll ist es nur, alles, was dich ablenken könnte, auszustellen: Internet, soziale Netzwerke und das Telefon gehören nicht an deinen Schreibtisch, wenn du dich deiner Masterarbeit widmest. Als Belohnung kannst du dir dann kleine Zeitfenster gönnen, in denen du ganz bewusst surfen oder telefonieren kannst.

Die Benotung der Masterarbeit

In den Fächern Mathematik oder Informatik werden bundesweit oft sehr gute Noten vergeben, während man bei den Juristen /-innen der/die König /-in ist, wenn man ein "voll befriedigend" erreicht. Eigentlich ist das auch kein Problem, wenn alle Beteiligten inklusive spätere /-r Arbeitgeber /-innen das wissen.

Dabei wird bei einigen Arbeitgebern /-innen auch darauf geachtet, an welchen Hochschulen du deine Masterarbeit geschrieben hast. So berücksichtigen einige zum Beispiel, dass Absolventen /-innen der Technischen Unis wie die TU München oder Karlsruhe mit einem Notendurchschnitt von 2,5 bis 3,0 zu den besten 30 Prozent gehören. Deine Gesamtnote sollte aber nicht schlechter als 2,4 sein, um bei Arbeitgebern /-innen einen positiven Eindruck zu hinterlassen. Außerdem wird oft auch nicht nur deine Abschlussnote, sondern alle Noten seit dem Abitur begutachtet. Eine gute Note in deiner Masterarbeit kann aber das i-Tüpfelchen in deinem Lebenslauf sein oder eine andere schlechtere Note ausgleichen. 

 

FAQ: Häufige Fragen

Wie lange dauert es, eine Masterarbeit zu schreiben?

Um deine Masterarbeit zu schreiben, hast du in der Regel sechs Monate also ein Semester Zeit. In diesen sechs Monaten sind Recherche und anderweitige Erhebungen schon mit eingerechnet. Als reine Schreibzeit solltest du etwa sechs bis acht Wochen einplanen.

Wie läuft eine Masterarbeit ab?

Deine Masterarbeit setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Im ersten Teil, der Schreibphase, solltest du deine Arbeitsweise und die Thesen deiner Masterarbeit darlegen. Im zweiten Teil der Verteidigung werden dir dann Fragen zu deiner Arbeit gestellt.

Ist eine Masterarbeit schwer?

Das ist nicht pauschal zu beantworten. Jedoch ist eine Masterarbeit mit 80 bis 120 Seiten deutlich umfangreicher als eine Bachelorarbeit mit 30 bis 40 Seiten. Das liegt daran, dass du viel tiefreichender recherchieren und wissenschaftlicher arbeiten musst.

Masterarbeit schreiben im Überblick

  • Je nach Fakultät beträgt der Umfang einer Masterarbeit zwischen 60 und 120 Seiten. Für die Bearbeitung hast du in den meisten Fällen ein halbes Jahr Zeit.
  • Du solltest für die Mastarbeit ein Thema wählen, was dich auch interessiert. Außerdem sind eigene Untersuchungen besser als reines zitieren von Sekundärliteratur.
  • Um eine Schreibblockade zu verhindern, solltest du dir einen Zeit- und Arbeitsplan mit Teilschritten erstellen. Auch Pausen und Abwechslung sollten dabei eine Rolle spielen.

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