Weltstudententag

Sandra Ruppel - 15.11.2018

Internationaler Studententag

Weltweit wird am 17. November der International Students' Day gefeiert | Foto: bernardbodo/Getty Images

Was ist der Weltstudententag?

Der Weltstudententag – oder der Internationale Studententag – findet jedes Jahr am 17. November statt. Ins Leben gerufen wurde er bereits 1941 vom International Students‘ Council in London, um an die Proteste von Studierenden in Prag gegen die deutsche Besatzung zu erinnern: Die Nazis beendeten die Demonstrationen auf blutige Weise, neun der Studierenden wurden am 17. November 1939 hingerichtet, tausende verhaftet und mehr als 1.200 der Studierenden in Konzentrationslager deportiert. Alle tschechischen Universitäten wurden geschlossen.

Heute ist immer noch Ziel, an dieses Ereignis zu erinnern – zusätzlich geht es aber auch darum, einen Blick darauf zu werfen, womit Studierende aktuell konfrontiert sind. Einerseits bietet ein Studium Chancen und Freiheiten. Es öffnet die Tür zur Welt und dem Arbeitsmarkt. Andererseits bedeutet es aber auch Druck. Zahlreiche Studis leiden enorm unter dem hohen Leistungsanspruch, sowie unter  Prüfungs- und Existenzängsten: Zahlen des Barmer Arztreports 2018 zeigen, dass etwa jeder sechste Studierende in Deutschland mit psychischen Problemen zu kämpfen hat.

Auch international ist der Druck auf Studierende hoch. Aus diesem Grund haben das Organising Bureau of European School Student Unions (OBESSU) und die Europeans Students's Union (ESU) beschlossen, zum diesjährigen Weltstudententag die psychische und generelle Gesundheit von Studierenden in den Fokus zu stellen. Gemeinsam fordern die Organisationen, dass an den Universitäten nicht nur stärker über psychische Gesundheit informiert wird. Sondern auch, dass die Hochschulen ihren Studierenden Zugang zu hochwertiger und kostenloser psychologischer Betreuung ermöglichen.

Weitere Forderungen:

  • kostenlose medizinische Check-ups für die Studierenden
  • die Anerkennung davon, dass psychische Belastung sich auf die Performance in Schule und an der Uni auswirken kann
  • stärkere Inklusion aller Studierenden, unabhängig von ihrem Background
  • weitere Informationen zu den Forderungen der OBESSU und ESU findest du unter: Call for Action for the International Students’s Day: Mind Our Education

Crazy Seminare, verrückte Studiengänge und lässige Hochschulpolitik

Um Studierenden durch Prüfungsangst und stressige Lernphasen zu helfen, hat die Universität Amsterdam sich etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Seit diesem Jahr können die Studis einen eigens eingerichteten "Puppy Room" besuchen und dort 15 Minuten lang mit Welpen kuscheln und spielen. Das sorgt dafür, dass die Hormone Serotonin und Oxytocin ausgeschüttet werden, was wiederum zum Stressabbau beiträgt. Damit das Wohlergehen der Welpen gesichert ist, befindet sich eine Aufsicht mit im Raum, die genau darauf achtet, dass es den Hundebabys nicht zu viel wird.

Obwohl der Puppy Room nach einem coolen Konzept klingt und auch schon an Universitäten in Schottland und Kanada ausprobiert wurde, bezweifeln Experten, dass einmaliges Kuscheln mit süßen Hundebabys nachhaltig Stress abbauen kann. Im Gespräch mit Deutschlandfunk Nova empfiehlt die Verhaltensforscherin Carola Otterstedt vom Bündnis "Mensch und Natur" etwa, es sich mit einer flauschigen Kuscheldecke und Wärmflasche bequem zu machen und sich süße Tiervideos anzuschauen. Das habe einen ebenso positiven Effekt auf das Gehirn.

"Game of Thrones" goes Hochschule

Game of Thrones ist für viele die beste Serie aller Zeiten. Hamburger Studierende allerdings konnten sich 2017 nicht nur von der Couch aus, sondern auch im Hörsaal (beziehungsweise im Benediktinerkloster Nütschau nahe Hamburg) mit dem Fantasy-Spektakel auseinandersetzen: Die Uni Hamburg bot nämlich im Sommersemester ein interdisziplinäres Projektseminar mit dem Titel  "Game of Thrones - Das Mittelalter in der Gegenwart" an. Laut Seminarbeschreibung sollte "im Seminar am Beispiel von Game of Thrones das Geflecht von Mittelalter-Bildern, Fantasy-Imaginationen, diffusen religiösen Sehnsüchten und Gegenwartsbezügen aufgearbeitet werden." Außerdem wurde die Frage behandelt, wie mittelalterliche Geschichte aktuell rezipiert wird und wie moderne Medien die Funktionalisierung des Mittelalters bearbeiten. Aber nicht nur in Hamburg, sondern auch in Harvard hat es "Game of Thrones" an die Uni geschafft. Hier gab es im Sommer 2017 ein Seminar mit dem Titel "The Real Game of Thrones: From Modern Myths to Medieval Models".

Uni-Sport: Quidditch gibt es wirklich!

Hartgesottene Harry Potter Fans kommen auch auf dem Sportplatz auf ihre Kosten: Bereits seit geraumer Zeit bietet der Hochschulsport verschiedener Unis Quidditch an. Und das sieht so abgefahren aus, wie es klingt, denn die Spieler rennen tatsächlich mit einem "Besen" über das Feld, während sie versuchen, Klatschern auszuweichen, Quaffel zu werfen und Schnätze zu fangen. Angeboten wird der Sport unter anderem an den Unis Jena, Augsburg, Bochum, und Potsdam.

Ausgefallene Studiengänge: Abseits vom Mainstream studieren

  • An der Sullivan University in den USA kann man "Nannying" studieren und am "Professional Nanny Program" teilnehmen. Das Studium dauert zwölf Monate, am Ende gibt's ein Diplom.
  • Alle Wannabe-Comedians können an der University of Salford in Manchester einen Bachelor in "Comedy Writing and Performance" erwerben, sodass sie bei allem Spaß auch etwas akademische Ernsthaftigkeit umweht.
  • Weltenbummler und leidenschaftliche Spazierer fühlen sich möglicherweise an der Uni Kassel auch auf wissenschaftlichem Niveau verstanden: Hier kann man nämlich "Promenadologie", also Spaziergangswissenschaft, studieren.
  • Musik-Fans können ihre Liebe in Liverpool mit Grundlagen unterfüttern: Die Liverpool Hope University bietet den Master "The Beatler, Popular Music and Society" an. Das Vollzeit-Studium dauert zwölf Monate, das Teilzeit-Studium 27 Monate.

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