Sechs feministische Filme, die du dir zum internationalen Frauentag anschauen solltest

Hella Wittenberg - 07.03.2019

Feministische Filme

In "Mustang" bäumen sich fünf Schwestern gegen archaische Konventionen auf. | Foto: Weltkino

Frauentag, Filme & Feminismus

Seit über 100 Jahren ist der 8. März internationaler Frauentag! In Berlin ist der Tag neuerdings Feiertag und weltweit gehen Frauen an diesem Tag für ihre Rechte auf die Straße. Wir feiern den Frauenkampftag mit jeder Menge guter Filme über Frauen und stellen dir feministische Filme vor, die du dir nicht entgehenlassen solltest.

1. "Suffragette – Taten statt Worte" (2015)

 

Das große Ganze aus der Sicht einer Einzelgängerin: Maud (Carey Mulligan) führt im London Anfang des 19. Jahrhunderts ein einfaches Leben. Wenn sie nicht gerade in der Wäscherei arbeitet, kümmert sich sich um Kind, Mann und Haushalt. Erst als sie zufällig in einen Suffragetten-Aufstand gerät, ändert sich ihre Sichtweise auf den Alltag. Immer mehr lernt sie zu verstehen, warum es so wichtig ist, sich für Frauenrechte einzusetzen. Als die dann selbst zu einer beständig militanter werdenden Anhängerin der Frauenrechtlerinnen wird, den sogenannten Suffragetten, setzt sie nicht nur ihren Job aufs Spiel, sondern auch ihr familiäres Glück.

 

Kleine Geschichtsstunde gefällig? Der Historienfilm von Sarah Gavron ("Brick Lane") zeigt auf höchst anschauliche wie dramatische Weise die Entwicklung der Kämpfe, die Frauen in Großbritannien auf sich nahmen, um mehr bzw. überhaupt Rechte zugesprochen zu bekommen.

2. "Mustang" (2015)

Als Lale (Güneş Nezihe Şensoy) und ihre vier Schwestern (Doğa Zeynep Doğuşlu, Elit İşcan, Tuğba Sunguroğlu, İlayda Akdoğan) beim unschuldigen Herumtollen mit ein paar Jungs im Meer beobachtet werden, lösen sie in ihrem türkischen Dorf einen Skandal aus. Ihr als schamlos wahrgenommenes Verhalten hat krasse Folgen: Das Haus der Familie wird zum Gefängnis, Benimmunterricht ersetzt die Schule und Ehen werden arrangiert.

Das ist "The Virgin Suicides" reloaded. Nur dass sich die Töchter hier nicht einfach so ihrem Schicksal fügen wollen. Jedes einzelne Mädchen bäumt sich mit aller Macht gegen die archaischen Konventionen auf und setzt so ein Zeichen. Und so kommt es, dass sie in der sonst so ruhigen Gemeinde ganz schön für Aufruhe sorgen.

3. "Erin Brockovich" (2000)

Erin Brockovich (Julia Roberts) ist Single, alleinerziehend und steht ohne Geld und Job da. Als sie von einem Auto angefahren wird, zieht sie dennoch mit ihrer Schadensersatzforderung vor Gericht. Als sie den Fall verliert, steht sie wirklich am Abgrund. Aber Aufgeben ist keine Option für die Powerfrau. Also fängt sie bei einem zwielichtigen Anwalt als Gehilfin an, um so wieder auf die Beine zu kommen – auf diese Weise stößt sie bald auf ein Umweltskandal in unfassbarem Ausmaß.

Dieser Film wird sicherlich jeden mächtig aufregen. Dennoch muss man das oscarprämierte Meisterwerk gesehen haben. Julia Roberts setzt sich so couragiert über alle Widrigkeiten und Vorurteile hinweg, dass einem die Spucke wegbleibt. Das auf wahren Ereignissen basierende Werk betont vor allem: Es lohnt sich, genau hinzuschauen und den Mund aufzumachen.

4. "Zornige indische Göttinnen" (2016)

Freida (Sarah-Jane Dias) hat beschlossen zu heiraten. Zu diesem Anlass lädt sie ihre Jugendfreundinnen nach Goa ein, um vorab so richtig zu feiern. Aber auf die Wiedersehensfreude folgen ziemlich bald ernsthafte Reflexionen über die Leben jeder einzelnen Frau. Haben sie die Karrieren, die sie sich immer gewünscht haben? Wie steht es um die Liebe, die Männer und die Zukunft? Schnell stellt sich Frustration darüber ein, dass sie durch die indischen Traditionen und die ständig präsente Männerdominanz viele ihrer großen Träume auf dem Weg des Erwachsenwerdens verloren haben.

Das Besondere an dem Werk, das auch unter dem Namen "7 Göttinnen" im Verkauf ist, ist die Mischung aus extremer Tragik und unzähligen humorigen Momenten. Immer wieder lässt das die Emotionen in alle Richtungen zum Überschwappen bringen. Aber in erster Linie ist der Film ein Wink mit dem Zaunpfahl für mehr Gleichberechtigung.

5. "Tiger Girl" (2017)

Für eine lange Zeit ist es für Vanilla (Maria Dragus) das Wichtigste, dazuzugehören. Nachdem sie jedoch bei der Polizeiprüfung durchrasselt und auch beim Sicherheitsdienst immer wieder ordentlich Gegenwind von den männlichen Kollegen bekommt, hat sie genug. Zum Glück trifft sie da auf Tiger (Ella Rumpf). Die passt sich nicht an und lässt sich schon gar nichts von irgendwem gefallen. Zusammen mischen sie ihr Umfeld ordentlich auf.

"Thelma & Louise" waren die amerikanischen Gesetzesbrecherinnen der 90er-Jahre – jetzt gibt es mit Tiger & Vanilla die deutsche Variante dazu. Auch die beiden drehen zusammen krumme Dinger, wollen sich nicht den Normen der Gesellschaft beugen und haben dabei noch ein breites Grinsen im Gesicht. Ein Film für mehr Rebellion im täglichen Leben.

6. "How To Be Single" (2016)

Es mal solo und nicht immer im Doppel probieren, das ist der Plan von Alice (Dakota Johnson). Deswegen legt sie kurzerhand ihre Langzeitbeziehung auf Eis und schlägt sich mit ihrer neuen Kollegin Robin (Rebel Wilson) durch das New Yorker Nachtleben. Zunächst mal macht das eine Menge Spaß. Als sie dann aber bei einer Affäre nach der nächsten bemerkt, dass sie sich zu sehr auf die Männer verlässt, anstatt auf sich selbst zu hören, gerät sie in eine heftige Krise.

Urwitzige Oneliner, nachahmungswürdige Buddy-Momente und die Wahnsinnsskyline vom Big Apple: diese US-Komödie macht einfach nur Laune. Und dabei müssen hier aus ein bisschen Geknutsche nicht gleich die großen Beziehungen und Heiratspläne werden. Erfrischend anders gedacht. Und jetzt happy Frauentag euch allen!

FAQ: Häufige Fragen

Warum ist der internationale Frauentag so wichtig?

An dem Datum wird seit mehr als 100 Jahren, weltweit auf Gleichstellung, Frauenrechte und Diskriminierung aufmerksam gemacht.

Wann wurde der Weltfrauentag in Deutschland eingeführt?

Am 19. März 1911 wurde der Weltfrauentag in Deutschland, Österreich-Ungarn, Bulgarien und der Schweiz eingeführt.

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