Als Student Vollzeit arbeiten: Das solltest du wissen!

Lina Krauß - 09.11.2022

Als Student Vollzeit arbeiten Studierende

Als Student /-in Vollzeit arbeiten ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich. | Foto: Foto: Kar-Ti / Getty Images

Als Student /-in Vollzeit arbeiten: Theorie und Praxis

Im Studium theoretisches Wissen und im Vollzeitjob praktische Erfahrungen sammeln – und das bei vollem Gehalt. Geht das überhaupt? Wir haben dir hier alle wichtigen Infos zusammengestellt, die du brauchst, wenn du als Student /-in Vollzeit arbeiten möchtest.

Studieren und Vollzeit arbeiten: Die Rechtslage

Vollzeit studieren und Vollzeit arbeiten – darfst du das überhaupt? Die Antwort ist eindeutig: Nein. Du darfst als Vollzeitstudent /-in nur in Teilzeit, also maximal 20 Stunden in der Woche arbeiten. Die Erklärung dafür ist ziemlich einfach: Würdest du Vollzeit 30 bis 40 Stunden arbeiten und Vollzeit 30 bis 40 Stunden die Woche studieren, würdest du zwischen 60 und 80 Stunden Zeit dafür aufwenden. Das ist nicht machbar.

Solltest du mehr als 20 Stunden arbeiten, verlierst du den Status als Student /-in. Du bist dann Arbeitnehmer /-in und musst die vollen Sozialversicherungsbeiträge selbst zahlen. Die einzigen Ausnahmen sind dabei die Semesterferien. Dann darfst du mehr als 20 Stunden arbeiten. Du musst insgesamt im Jahr darauf achten, dass du die 20-Stunden-Grenzen nicht an mehr als 26 Wochen überschreitest. Solltest du also darüber nachdenken, mit einem Vollzeitjob die Kosten deines Studiums zu decken, möchstest aber trotzdem deinen Status als Studierende behalten, solltest du dich lieber auf die Suche nach einem Nebenjob für Studenten /-innen machen – oder dir die folgenden Möglichkeiten ansehen, mit denen du trotz Studium Vollzeit zu arbeiten.

Möglichkeiten: So kannst du studieren und Vollzeit arbeiten

Wenn du dich trotzdem dafür entscheidest, Vollzeit zu arbeiten, kann dein Studium nicht mehr im Vordergrund stehen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten neben einem Vollzeitjob zu studieren. Zu diesen Möglichkeiten gehören:

  • Abendstudium
  • Fernstudium
  • Blended Learning
  • Teilzeitstudium

Abendstudium

Bei einem Abendstudium nimmst du abends oder teilweise auch am Wochenende an Vorlesungen teil. Unter der Woche gehst du ganz normal arbeiten. Die Vorlesungen finden in Präsenz statt. Du hast also direkten Kontakt zu deinen Kommilitonen /-innen und Dozenten /-innen – fast wie im normalen Studium.

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Fernstudium

Ein Fernstudium bietet dir die Möglichkeit, unabhängig von einem Ort zu studieren. Das bedeutet, du kannst nach der Arbeit oder am Wochenende zu Hause lernen. Du findest die Materialien und Inhalte meistens online auf der Plattform deiner Hochschule. Du arbeitest sehr eigenständig und entscheidest, wann du welche Inhalte behandelst. Auch den Zeitpunkt deiner Prüfungen legst du selbst fest. 

Blended Learning

Unter Blended Learning versteht man eine Mischung aus Abend- und Fernstudium. Du besuchst Präsenzveranstaltungen an einer Hochschule. Diese bereitest du zu Hause intensiv vor und nach. Diese Studienform ist eine Möglichkeit, flexibel zu bleiben und trotzdem Kontakt zu anderen Studenten /-innen und Dozenten /-innen zu haben.

Teilzeitstudium

Einige Universitäten und Hochschulen bieten ein Teilzeitstudium an. Du studierst den Bachelor dann nicht in sechs Semestern, sondern in der doppelten Zeit, also zwölf Semestern. So kannst du trotzdem Vollzeit arbeiten. Die Vorlesungen finden aber wie bei einem normalen Studium auch vormittags statt. Du musst also schauen, wie sich deine Arbeitszeiten mit dem Studium vereinbaren lassen.

Vollzeit arbeiten und studieren: Die Vorteile

Vollzeit zu arbeiten und berufsbegleitend zu studieren hat einige Vorteile. Zu ihnen gehören:

  • Praxis und Theorie
  • Weiterbildung
  • Finanzielles
  • Karriere
  • Flexibilität

Praxis und Theorie

Während der Arbeit kannst du dich in der Praxis üben und dort besser werden. Im Studium kannst du deine theoretischen Kenntnisse erweitern. Vollzeit zu arbeiten und berufsbegleitend zu studieren bietet dir also das Beste aus beiden Welten. Da du auch wirklich im Unternehmen angestellt und sehr präsent bist, wirst du deine eigenen Aufgaben haben und wie in einem normalen Job Verantwortung übernehmen.

Weiterbilden

Vor allem, wenn du eine Möglichkeit suchst, dich noch mal weiterzubilden, ist es gut zu wissen, dass du deinen Vollzeitjob behalten kannst. Mit einem Fern-, Teilzeit-, Abendstudium und Blended Learning kannst du studieren und trotzdem Vollzeit arbeiten.

Finanzielles

Da du bei einem Vollzeitjob auch volles Gehalt verdienst, bist du finanziell unabhängig. Vor allem, wenn du schon Kinder hast oder andere finanzielle Verpflichtungen, kann das ein großer Vorteil sein. 

Karriere

Da du neben einem abgeschlossenem Studium dann auch Berufserfahrung vorzeigen kannst, bist du sehr attraktiv für zukünftige Arbeitgeber /-innen. Deine Karrierechancen steigen. Ein berufsbegleitendes Studium kann dir dabei helfen, in deinem Unternehmen eine noch  höhere Position zu besetzen.

Flexibilität

Viele Studienformen, bei denen du Vollzeit arbeiten kannst, bieten dir zeitliche und örtliche Flexibilität. Du kannst selbst entscheiden, was du wann machst.

Vollzeit arbeiten und studieren: Die Nachteile

Natürlich hat ein berufsbegleitendes Studium nicht nur Vorteile. Du solltest auch bedenken, welche Nachteile es gibt, wenn du Vollzeit arbeitest und nebenher noch studierst, und diese gut abwägen.

Mögliche Nachteile können sein:

  • Zeit
  • Stress
  • alleine lernen
  • kein typisches Studentenleben

Zeit

Vollzeit zu arbeiten und nebenher zu studieren ist sehr zeitaufwändig. Du musst damit rechnen, dass du weniger Zeit für Freunde /-innen, Familie und Hobbys hast. Du solltest organisiert und diszipliniert sein. Dann kannst du es trotzdem schaffen.

Stress

Studium und Arbeit können eine große Belastung sein. Vor allem, wenn du sich auf beides fokussieren musst. Plane dir deshalb auch feste freie Zeiten ein, in denen du dich erholen und deinen Kopf frei kriegen kannst.

Alleine lernen

Vor allem im Fernstudium bist du viel alleine zu Hause und hast keinen Kontakt zu anderen Studenten /-innen. Der Austausch mit anderen oder das Gemeinsame Lernen in Lerngruppen bleiben hier auf der Strecke. Du musst dir den Stoff selbst erarbeiten und kannst niemanden um Hilfe fragen.

Kein typisches Studententleben

Der Austausch mit Kommilitonen /-innen, Studierendenpartys, Semesterferien – wenn du neben dem Studium Vollzeit arbeitest, ist ein typisches Studentenleben nicht möglich. Du hast keinen klassischen Studialltag, sondern musst immer sehen, dass dein Vollzeitjob nicht unter dem Studium leidet oder umgekehrt.

FAQ: Häufig gestellte Fragen

Kann ich als Student /-in mehr als 20 Stunden arbeiten?

Nein, du darfst als Student /-in maximal 20 Stunden in der Woche arbeiten. Nur in den Semesterferien gilt das nicht. Im Jahr darfst du die 20-Stunden-Grenze nur in 26 Wochen überschreiten.

Was passiert, wenn ich als Student /-in mehr als 20 Stunden arbeite?

Wenn du als Student /-in mehr als 20 Stunden arbeitest, kannst du den Status als Student /-in aberkannt bekommen. Dann giltst du als Arbeitnehmer /-in und musst Sozialversicherungsbeiträge zahlen.

Wie geht Vollzeit arbeiten und studieren?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Vollzeit zu arbeiten und berufsbegleitend zu studieren. Du kannst ein Abendstudium, ein Fernstudium, Blended Learning oder ein Teilzeitstudium machen.

Überblick: Als Student /-in Vollzeit arbeiten

  • Du darfst als Student /-in nicht Vollzeit arbeiten, nur maximal 20 Stunden die Woche.
  • In den Semesterferien darfst du auch mehr arbeiten.
  • Ein Abendstudium, Fernstudium, Blended Learning oder Teilzeitstudium sind Möglichkeiten, Vollzeit zu arbeiten und zu studieren.
  • Vollzeit arbeiten und studieren bietet dir die Möglichkeit, Theorie und Praxis zu vereinen, dich weiterzubilden, finanziell unabhängig zu sein und deine Karrierechancen zu steigern.
  • Die Nachteile sind der hohe Zeitaufwand, viel Stress und dass du viel alleine lernen musst.

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