Bachelor in den USA: Das musst du wissen!

Hannah Dautzenberg - 29.06.2022

Bachelor USA Eckdaten

Viele Studienanfänger /-innen träumen von einem Bachelor in den USA. I Foto: Josh Willink / Pexels

USA - Beliebtestes Gastland für Studenten /-innen

Mit deinem Traum, einen Bachelor in den USA zu machen, bist du keineswegs allein. Die USA, das "Land der unbegrenzten Möglichkeiten", gilt als das beliebteste Gastland für Studenten /-innen aus der ganzen Welt. Denn neben beeindruckenden Metropolen wie New York und Los Angeles kannst du in den USA eine faszinierende Natur erleben. Welche anderen Gründe so viele Studenten /-innen in die USA ziehen und ob ein Bachelor in den USA das Richtige für dich ist, erfährst du in diesem Artikel.

Voraussetzungen

Bevor du deinen Auslandsaufenthalt in den USA planst, solltest du zuerst überprüfen, ob du die notwendigen Voraussetzungen dafür erfüllst. Die Voraussetzungen, die du im Idealfall für einen Bachelor in den USA mitbringst, lassen sich in zwei Kategorien einteilen – die Softskills und die Hardskills. In der folgenden Übersicht haben wir die dafür relevanten Punkte für dich zusammengefasst.

Softskills:

  • soziale Offenheit
  • kulturelle Offenheit
  • Teamfähigkeit
  • Selbstmanagement
  • Lernbereitschaft

Hardskills:

  • Abitur
  • gute Englischkenntnisse
  • gültiges Visum
  • gültigen Reisepass
  • Auslandskrankenversicherung
  • Finanzielle Rücklagen

Gründe

Die Gründe, ein Bachelorstudium in den USA zu absolvieren, sind vielfältig und von deinen persönlichen Vorzügen abhängig. Wir haben für dich eine Auswahl der Hauptgründe zusammengestellt, die die USA zu einem so attraktiven Ort für Studenten /-innen machen.

Persönliche Weiterentwicklung

Mit einem Bachelor im Ausland entwickelst du dich nicht nur auf beruflicher Ebene weiter und schaffst eine gute Grundlage für eine spätere Karriere, sondern arbeitest nebenbei vor allem an deiner ganz persönlichen Entwicklung. Durch einen längeren Aufenthalt im Ausland stärkst du neben deinen Sprachkenntnissen dein Selbstbewusstsein und lernst, mit schwierigen Situationen entspannt umzugehen. Du verbesserst dein Organisationstalent und deine sozialen Fähigkeiten, da du mehr oder weniger gezwungen bist, dir ein vollkommen neues Umfeld aufzubauen. Die Erfahrungen, die du während dieses Studienabschlusses im Ausland sammelst, werden dich für den weiteren Verlauf auf beruflicher und persönlicher Ebene entscheidend prägen.

Erstklassige Studienbedingungen

Die Colleges und Universitäten, an denen du in den USA deinen Bachelor absolvieren kannst, bieten häufig renommierte Lehrveranstaltungen. Dazu entsprechen die meisten hohen Lehrstandards und legen Wert auf ein gutes Verhältnis zwischen den Studenten /-innen und Dozenten /-innen. Viele der Hochschulen in den USA ranken in internationalen Hochschulbewertungen auf den vordersten Plätzen. Dazu haben die USA einige prestigeträchtige Eliteuniversitäten zu bieten, wie die Harvard University oder die Columbia University.

Geringe Sprachbarriere

Grundsätzlich kannst du deinen Bachelor natürlich in jedem Land deiner Wahl absolvieren. Was die USA aber so attraktiv für viele Studenten /-innen macht, ist die geringe Sprachbarriere. Anstatt mühsam Spanisch, Italienisch oder Französisch lernen zu müssen, beherrschen die meisten Englisch durch ihre Schulbildung. Dir bleibt es in den USA daher erspart, einen Sprachkurs zu belegen und du kannst dich direkt mit deinen Kommilitonen /-innen, Dozenten /-innen und Professoren /-innen austauschen. Für ein komplettes Studium in den USA solltest du aber von Anfang an Sprachniveau Englisch C2 oder mindestens Englisch C1 besitzen.

Abwechslungsreiches Freizeitangebot

Ein Bachelor in den USA bedeutet nicht nur, dass du dort ein Studium belegst, sondern auch deine Freizeit in einem enorm abwechslungsreichen Land verbringst. Um dir die Studienzeit so aufregend wie möglich zu gestalten, legen sich die Universitäten mit ihrem internen Angebot richtig ins Zeug. Wo in Deutschland bei einer Hochschulsportanlage häufig Schluss ist, geht es in den USA mit Kinos, Theater, Cafés, Restaurants, Stadien, Gesundheitszentren und Poolanlagen weiter.

Wenn du deine Freizeit lieber fernab der Universität verbringen möchtest, locken die großen Metropolen wie New York, Los Angeles, San Francisco oder Chicago mit der Möglichkeit, aufregende Wochenendtrips zu unternehmen. Solltest du dich für eine Universität in einer dieser Großstädte entscheiden, wird dir in deiner Freizeit ohnehin nie langweilig werden. Wenn dir der Großstadtdschungel zu viel werden sollte, kannst du einen der beeindruckenden Nationalparks aufsuchen und das Death-Valley oder den Grand Canyon bestaunen.

Bewerbung

Wenn du dich für einen Bachelor in den USA bewerben möchtest, führt der erste Schritt über die Auswahl der Hochschule und des Studienfachs. Bereite am besten eine Auswahl an Hochschulen oder Studienfächern vor, sodass du dich auf mehrere Optionen bewerben kannst. Im Falle einer Absage hast du dadurch noch andere Möglichkeiten offen.

Sobald du dort eine engere Auswahl getroffen hast, kannst du dir einen Überblick über die Zulassungsvoraussetzungen verschaffen. Häufig sind Sprach- oder Zulassungstest gefordert, die du im nächsten Schritt ablegen musst. Im Anschluss daran kannst du deine notwendigen Bewerbungsunterlagen zusammenstellen, die je nach Hochschule variieren. Häufig zählen dazu 

  • ein Bewerbungsformular,
  • ein Motivationsschreiben,
  • ein aktuelles Transkript of Records,
  • Nachweise über deine Finanzierungsmöglichkeiten,
  • eine Übersetzung deines Abiturzeugnisses
  • sowie eine Liste der Kurse, die du gerne belegen würdest.

Achte darauf, diese Bewerbungsunterlagen fristgerecht zu erstellen, damit du nicht aus zeitlichen Gründen eine Absage von deiner Wunschuniversität erhältst. Sobald deine Unterlagen eingereicht sind, musst du die Rückmeldungen abwarten. Im Falle einer Zusage musst du nun den angebotenen Studienplatz nur noch annehmen.

Ablauf

Um einen Bachelor in den USA zu absolvieren, benötigst du im Unterschied zu dem deutschen Abschluss vier anstelle von drei Jahren. Auch im Aufbau des Bachelor-Programms gibt es Unterschiede: Die ersten zwei Jahre deines Studiums verbringst du nicht mit Lerninhalten, die sich mit deinem Studienfach befassen, sondern dem sogenannten "Studium Generale". Hier lernst du die Grundlagen aus geistes- und naturwissenschaftlichen Fächern, um so dein Allgemeinwissen auf die vorausgesetzte Basis zu bringen. Nach den zwei Jahren allgemeinbildendem Studium befasst du dich in der zweiten Hälften deines Bachelorstudiums mit deinem Hauptfach oder deinen Hauptfächern. Oft bietet dir die Universität die Möglichkeit, zusätzliche Nebenfächer zu belegen.

Je nach Hochschule und Fächerkombination kann es sein, dass du deinen Bachelor um ein weiteres Jahr verlängern musst. Genauso gibt es die Möglichkeit, dein Studium in drei Jahren abzuschließen, wenn du beispielsweise Leistungen aus deinem Abitur anrechnen lassen kannst. Auch wenn du vor dem Hochschulstudium ein Community College besuchst, verkürzt sich die Studiendauer. 

Abschlüsse

Je nach Studienfach und Vertiefung erhältst du in den USA genau wie an deutschen Universitäten einen Bachelor aus den zwei Hauptkategorien Bachelor of Arts (B.A.) oder Bachelor of Science (B.S.). Neben diesen beiden Hauptkategorien gibt es aber noch eine große Auswahl an anderen Abschlussarten, die du bekommen kannst, wie beispielsweise den

  • Bachelor of Education,
  • Bachelor of Fine Arts,
  • Bachelor of Social Work,
  • Bachelor of Business,
  • Bachelor of Architecture

und viele weitere.

Eine weitere Besonderheit an einem Bachelorprogramm in den USA ist die Unterteilung in zwei unterschiedliche Studienniveaus. Neben einem normalen Bachelorstudium gibt es die Möglichkeit, ein Studium auf "honours"-Level zu belegen. Diese Möglichkeit wird nur den Studenten /-innen angeboten, die mit überdurchschnittlichen Noten glänzen können. Wenn du das "honours"-Level erreichen solltest, nimmst du an intensiveren Unterrichtseinheiten teil, kannst unabhängige Forschungsprojekte begleiten und sogar eigene Projekte auf die Beine stellen. Dieses Niveau ist mit keinem in Deutschland vergleichbar und darf nicht mit der deutschen Bezeichnung "Abschluss mit Auszeichnung" verwechselt werden. Auf deinem Abschlusszeugnis wird mit einem Vermerk auf das "honors"-Level auf den besonderen Abschluss hingewiesen, der dir noch bessere Karrierechancen ermöglicht. Diese Programme werden jedoch nicht von jeder Universität in den USA angeboten. 

Anerkennung in Deutschland

Auch wenn mit verschiedensten Reformbewegungen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten immer mehr daran gearbeitet wurde, das Studiensystem europaweit und global einheitlicher zu gestalten, gibt es große Unterschiede zwischen einem deutschen und einem us-amerikanischen Bachelorabschluss. Aus diesem Grund werden die in den USA erworbenen Abschlüsse auch nicht automatisch bei deutschen Hochschulen anerkannt. Solltest du also ein Bachelorstudium in den USA absolvieren wollen, um darauf aufbauend ein deutsches Masterstudium zu belegen, musst du dich an der entsprechenden Hochschule über die Zulässigkeiten informieren. In seltenen Fällen erkennen auch Arbeitgeber /-innen die ausländischen Abschlüsse nicht an. Wenn du schon vor Beginn deines Bachelors in den USA eine /-n konkrete /-n Arbeitgeber /-in ins Auge gefasst hast, solltest du auch hier Rücksprache bezüglich der Anerkennung halten. Du kannst natürlich auch dein Masterstudium in den USA ablegen und dich damit in Deutschland dann direkt auf einen Job bewerben. Anerkennungen sind hier nur in den seltensten Fällen erforderlich. 

Kosten

Ein Bachelorstudium in den USA ist alles andere als günstig, was an den zum Teil enorm hohen Studiengebühren liegt. Während in Deutschland die Studiengebühren für viele keine Hürde darstellen, sieht das in den USA ganz anders aus. Abhängig von Universität und Studienfach bezahlst du dort pro Jahr 5.000 bis 40.000 Dollar. An privaten Hochschule sind die Studienkosten in der Regel höher als an den staatlichen Schulen. Allerdings zahlst du als internationale /-r Student /-in an den staatlichen Universitäten höhere Gebühren als die Einheimischen. Hier ist es definitiv sinnvoll, Auslands-BAföG zu beantragen.

Da die Kosten so stark variieren, lässt sich keine einheitliche Aussage zu den Kosten für dein Bachelorstudium in den USA treffen. Informieren dich am besten direkt auf den Websites der Universitäten, die dich in den USA interessieren. Nur so kannst du eine schnelle und valide Antwort zu der Frage finden, wie teuer dein Auslandsabschluss werden wird.

Visum

Neben einem gültigen Reisepass benötigst du für deinen Aufenthalt in den USA ein spezielles Visum, sofern dein Aufenthalt eine Dauer von 90 Tagen überschreitet. Das Visum, welches du für die Dauer deines Bachelors benötigst, ist das sogenannte F-1 Visum. Dieses Visum gilt speziell für internationale Studenten /-innen, die für die Dauer eines Studiums in den USA bleiben wollen. Dieses Visum erlaubt es dir nicht nur, in den USA zu studieren, sondern gleichzeitig bis zu 20 Wochenstunden zu arbeiten. 

Um das Visum zu erhalten, musst du zuerst einen Online-Antrag ausfüllen. Im Anschluss daran ist es bereits notwendig, die Visumgebühr von 160 US-Dollar zu bezahlen, bevor ein Termin für ein Visumgespräch in Berlin, Frankfurt oder München vereinbart werden kann. Die Wartezeit auf den Termin solltest du dazu nutzen, dich auf das Gespräch vorzubereiten. In der Regel wirst du vor allem zu dem sogenannten Bindungsnachweis befragt, der beschreiben soll, welche Bindung du an dein Heimatland hast. Wichtig ist dabei, dass du beispielsweise Aussagen über deine Pläne nach der Rückkehr aus den USA machen kannst. Häufig wird auch die Frage danach gestellt, inwiefern du von deinem Studium in den USA profitieren kannst und warum du unbedingt in die USA möchtest. Um hier ohne Probleme durchzukommen, solltest du im Vorfeld zu Hause ein wenig üben, deine Absichten in flüssigem Englisch zu formulieren. Wenn das Gespräch erfolgreich verlaufen ist, erhältst du nach circa einer Woche dein F1-Visum.

Da der gesamte Prozess eine längere Zeit in Anspruch nehmen kann, solltest du dich unbedingt frühzeitig um dein Visum kümmern. In Ausnahmefällen kann die Bearbeitung mehrere Monate dauern, weshalb du dich mit der Thematik im Idealfall schon zu Beginn deiner Planungsphase auseinandersetzen solltest.

FAQ: Häufige Fragen

Wie lange dauert ein Bachelor in den USA?

Um einen Bachelor Degree in den USA zu erhalten, benötigst du regulär vier Jahre. Je nach Fächern, Hochschule und Vorkenntnissen kann die Zeit aber auch auf fünf Jahre ausgeweitet oder auf drei Jahre verkürzt werden.

Ist ein deutscher Bachelor in den USA anerkannt?

Ein deutscher Bachelor wird in den USA nicht automatisch anerkannt. Vor allem diejenigen, die nach zwölf Jahren ihr Abitur gemacht haben, könnten bei der Anerkennung ihres Bachelors Probleme bekommen, da US-Amerikaner bis zum Bachelorabschluss ein Jahr mehr investieren müssen.

Wie heißt der Bachelor in den USA?

Der Bachelorabschluss teilt sich in den USA wie in Deutschland in die beiden Hauptkategorien Bachelor of Arts (B.A.) und Bachelor of Science (B.Sc.) auf. Allerdings gibt es in den USA noch viel mehr Unterkategorien wie den Bachelor of Social Work, den Bachelor of Business oder den Bachelor of Fine Arts.

Im Überblick: Bachelor in den USA

  • Wer einen Bachelor in den USA machen möchte, benötigt neben einigen Hard Skills wie einem Visum und den nötigen finanziellen Mitteln diverse Softskills wie eine kulturelle und soziale Offenheit.
  • Die Vorteile daran, einen Bachelor in den USA zu absolvieren, liegen neben der Vielfalt des Landes auch in der exzellenten Hochschullandschaft.
  • Der Bachelor in den USA dauert in der Regel vier Jahre und teilt sich in ein Grundstudium und ein fachspezifisches Studium auf.
  • Die Kosten für ein Bachelorstudium in den USA sind mit 5.000 bis 40.000 Euro pro Studienjahr deutlich teurer als in Deutschland und variieren stark von Hochschule zu Hochschule. 

Das könnte dich auch interessieren

Viele Wege führen ins Ausland. Welche Möglichkeiten es gibt und in welchen Ländern sich ein Auslandssemester noch anbietet, haben wir hier für dich zusammengestellt.

Fulbright-Stipendium USA

Master in den USA: So kommst du an ein Fulbright-Stipendium

Constanze Knahl und Benjamin Stark sind seit dem Bachelor auf gemeinsamer Mission: Sie wollen das Informations-Management im Gesundheitswesen verbessern. Dafür haben sogar beide ein begehrtes Fulbright-Stipendium für ihren Master in den USA ergattert. Hier erklären sie, wie man die Bewerbung meistert.

Jetzt lesen
Die Vorteile eines Auslandspraktikums

Auslandspraktikum: Andere Sprachen, fremde Kulturen und neue Chancen

Praktikum und Auslandsaufenthalt – beides macht sich im Lebenslauf besonders gut. Mit einem Auslandspraktikum können Studenten gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Wir verraten dir, wie es mit der Stelle in der Ferne klappt.

Jetzt lesen
Ausland studieren wo

Ins Ausland zum Studieren – wohin?

Wenn nicht jetzt, wann dann? Gründe für ein Auslandssemester gibt es viele: Doch welches sind die beliebtesten Ziele für ein Auslandsstudium? Was sind die Vorteile, was die Hürden?

Jetzt lesen

Artikel-Bewertung:

Anzahl Bewertungen: 275