Studieren in Warschau (POL)

UNICHECK - 22.05.2015

Studieren in Warschau

Die Warschauer Seejungfer in der Altstadt | Foto: Thinkstock/InnerVisionPRO

Warschau: Polens größte Metropole

Warschau ist mit etwa 1,7 Millionen Einwohnern Polens größte Stadt und zugleich die politische, wirtschaftliche und kulturelle Metropole des Landes. Die nach dem Zweiten Weltkrieg fast vollständig wieder aufgebaute Altstadt und zahlreiche neu entstandene Wolkenkratzer stehen dabei für das aktuelle Bild der Stadt: Ost trifft West, Vergangenheit trifft Zukunft. So erinnert die Skyline mit ihren Hochhäusern an die von Frankfurt am Main.

Direkt neben grauen Straßenzügen aus den Zeiten des Kommunismus eröffnen Shops von Apple oder Dior. Internationale Konzerne aus dem Banken- und Kommunikationssektor siedeln sich in Warschau an. Die Wirtschaft boomt seit einigen Jahren und die Arbeitslosenzahlen sind niedrig (2013 bei 4,8%). Das liegt auch daran, dass viele hochqualifizierte Absolventen aus den staatlichen oder privaten Hochschulen in den Arbeitsmarkt drängen

Ein Studium in Warschau

Dabei profitieren nicht nur Wirtschaft und Unternehmen von der sehr guten Hochschullandschaft Warschaus, sondern ebenfalls nationale wie internationale Studierende. So sind aktuell mehr als 200.000 Studierende an staatlichen und privaten Universitäten eingeschrieben. Das Studienangebot umfasst alle nur vorstellbaren Studiengänge: Angefangen bei den Geistes- und Gesellschaftswissenschaften über Naturwissenschaften bis hin zu künstlerisch-gestaltenden Fächern.

In der Regel ist die Unterrichtssprache an den Warschauer Universitäten Polnisch. Grundsätzlich ist es also für das Studium von Vorteil, wenn du die Sprache zumindest grundlegend beherrschst, um den Inhalten folgen zu können. Solltest du nicht das Glück haben, Muttersprachler zu sein oder Polnisch an der Schule gelernt zu haben, müsstest du vorab einen Sprachkurs belegen. Wenn dir dafür die Zeit fehlt, spricht das jedoch nicht grundsätzlich gegen ein Semester in Warschau. Denn die Anzahl der englischsprachigen Studiengänge wächst stetig – vor allem an privaten Hochschulen. Gerade für ein ERASMUS-Studium ist das ein großer Vorteil, da du nicht erst eine neue Sprache lernen musst.

An den staatlichen Universitäten fallen genauso wie in Deutschland keine Studiengebühren an. Als Student aus dem Ausland muss lediglich eine einmalige Einschreibungsgebühr entrichtet werden, die bei etwa 170 Euro liegt. Anders sieht das bei einem Studium an einer privaten Hochschule aus. Hier müssen einheimische und ausländische Studierende Gebühren entrichten. So verlangt beispielsweise die private Business Hochschule "Akademia Leona Koźmińskiego" – auch "Kozminski University" genannt – pro Semester 2.000 Euro. Dafür kannst du hier mit wesentlich kleineren Vorlesungen und Seminaren rechnen.

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Wohnen und Leben

Sieht man einmal von den Kosten für das Studium an einer privaten Hochschule ab, sind die Lebenskosten in Warschau nicht so hoch wie in anderen europäischen Metropolen. "Der Wohnungsmarkt und das Level der Mietpreise sieht im Vergleich zu deutschen Studentenstädten entspannter aus", berichtet Fabian Goebel (25), Master-Student an der "Kozminski University". Er bezahlt für sein Zimmer in einer internationalen 4er-WG im Stadtzentrum etwa 250 Euro Warmmiete. Die Warmmieten im Studentenwohnheim im ebenfalls gut gelegenen Stadtteil Praga beginnen bei etwa 100 Euro für ein Zweibettzimmer und etwa 150 bis 200 Euro für ein Einzelzimmer. Dafür sind dann aber auch Dusche und Toilette auf dem Flur.

Günstiger als in Deutschland sind die Kosten für Lebensmittel – obwohl Warschau bereits zu den teuersten Städten in Polen gehört. 

Finanzierung des Studiums

Um ein oder mehrere Semester in Warschau zu finanzieren, musst du nicht allein auf dein Erspartes zurückgreifen oder die Hilfe deiner Eltern setzen. Du kannst beispielsweise einen Antrag auf Auslands-BAföG stellen. Aufgrund der höheren Kosten des Auslandsstudium kann es sogar sein, dass du dieses erhältst, obwohl dir in Deutschland kein BAföG zusteht. Neben der finanziellen Unterstützung bei den Lebenskosten gehört eine Übernahme von Studiengebühren (für maximal ein Jahr), eine pauschale Summe für Hin-/Rückreise und ein Zuschlag zu potentiellen Zusatzkosten bei der Krankenversicherung zu den Leistungen.

Weiterhin bieten zahlreiche deutsche und polnische Verbände, Organisationen oder kirchliche Träger Stipendien für ein Auslandsstudium an. Für ERASMUS-Studierende wurde von der Europäischen Kommission das "Easmus+ Programm" ins Leben gerufen, welches eine monatliche Förderung von bis zu 500 Euro beinhalten kann. Sowohl um das Auslands-BAFöG als auch ein Stipendium solltest du dich rechtzeitig kümmern, um nicht zulange auf das Geld warten zu müssen.

Solltest du weder BAföG noch ein Stipendium erhalten, bleibt dir noch die Möglichkeit in Warschau arbeiten zu gehen. Allerdings liegen die Löhne in Polen weit unter dem deutschen Durchschnitt – ein Mindestlohn wie in Deutschland existiert nicht. Allerdings ist es mit Deutschkenntnissen einfacher einen Job zu bekommen, der einen Stundenlohn von etwa 5 bis 10 Euro mitbringt, wie Fabian Goebel erzählt. Für alle anderen Arbeiten bekommst du nicht nur wesentlich weniger Geld – unter 5 Euro–, sondern müsstest noch dazu Polnisch sprechen können.

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