Studie: Sind größere Unternehmen bessere Arbeitgebende?

Größer gleich besser? In welchen Unternehmen man die zufriedensten Mitarbeitenden findet
Eine aktuelle Untersuchung des Institute of Research & Data Aggregation mit Sitz in Hamburg zeigt eine Dynamik im Zusammenhang zwischen Unternehmensgröße und Mitarbeitendenzufriedenheit. Die Analyse ergab, dass die Zufriedenheit der Mitarbeitenden mit zunehmender Unternehmensgröße abnimmt.

Quelle: kununu ( https://www.kununu.com/)
Die aktuellen Ergebnisse bestärken die Erkenntnisse vergangener Analysen von Zufriedenheitswerten der Plattform kununu aus den Jahren 2018, 2019 und 2020, bei der über 1.000 Unternehmen unter die Lupe genommen wurden.
Die aktuelle Erhebung basiert auf eigenen Daten ausgezeichneter LEADING EMPLOYERS aus dem Zeitraum 2021 bis 2023 und zeigt den gleichen Trend, jedoch mit einem entscheidenden Unterschied.
CEO Lindi Utter erklärte dazu: „Unsere Untersuchungen belegen einen klaren Zusammenhang zwischen der Größe eines Unternehmens und der Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Je größer das Unternehmen ist, desto geringer zeigt sich, vielleicht für einige überraschend, die allgemeine Zufriedenheit. Dies gilt allerdings, so ergaben unsere aktuellen Zahlen, nur bis zu einer Unternehmensgröße von 5.000 bis 10.000 Mitarbeitenden. Danach gibt es eine Trendwende – bei Unternehmen mit mehr als 10.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern steigt die Zufriedenheit.“
Die Studie benannte einige Faktoren, die für diese Entwicklung verantwortlich sein könnten. In größeren Unternehmen haben Mitarbeitende Zugang zu einer Vielzahl von Vorteilen, wie zum Beispiel Krankenversicherung, Altersvorsorge oder andere monetäre Benefits, was sich u. a. über den Faktor Sicherheit positiv auf die Zufriedenheit auswirken kann. Zudem bieten gerade große multinationale Unternehmen umfangreiche berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und Aufstiegschancen, was die Motivation und damit auch die Arbeitszufriedenheit steigern kann.
Ein weiterer entscheidender Aspekt für die Zufriedenheit der Mitarbeitenden in größeren Unternehmen ist das Gefühl der Gemeinschaft und Zugehörigkeit. Durch die Arbeit in unterschiedlichen Teams entstehen breitere soziale und berufliche Netzwerke, die Unterstützung, Verbundenheit und auch Freundschaft bieten.
Die aktuelle Untersuchung identifizierte jedoch auch potenzielle Nachteile der Arbeit in größeren Unternehmen, die zu einem Rückgang der Zufriedenheit führen können. Die Bürokratie und der Verwaltungsaufwand in großen Organisationen erschweren es manchmal, Dinge effizient zu erledigen. Mehr Management- und Entscheidungsebenen können die Prozesse verlangsamen und Mitarbeitenden das Gefühl geben, die Kontrolle über ihre Arbeit zu verlieren, was zu Frustration und Unzufriedenheit führen kann. „Der Grad des individuellen Einflusses und das Gefühl, etwas bewegen zu können, sind viel stärker ausgeprägt in Kleinst- und Kleinunternehmen”, so Utter.
Die Daten der 230 als LEADING EMPLOYERS ausgezeichneten Unternehmen stammen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und Großbritannien. Sie zeigen, dass die Zufriedenheit mit zunehmender Firmengröße in der Tendenz abnimmt, es jedoch einen Wendepunkt bei Unternehmen ab einer Größe von rund 10.000 und mehr Angestellten gibt. Auch, wenn die Zufriedenheit immer noch deutlich höher ist als in der Gruppe der Firmen mit rund 5.000 bis 10.000 Mitarbeitenden, bleibt ihr Wert unter dem durchschnittlichen Zufriedenheitswert der Kleinst- und Kleinunternehmen.

Quelle: LEADING EMPLOYERS
Die Schlüsselfaktoren für die Mitarbeitendenzufriedenheit sind vielfältig und sollten von Unternehmen sorgfältig berücksichtigt werden, um ein unterstützendes und zufriedenstellendes Arbeitsumfeld zu schaffen. Unternehmen setzen dabei auf unterschiedliche Strategien, die manchmal mehr, manchmal weniger transparent kommuniziert werden.
Eine hohe Zufriedenheit wird vor allem dann erreicht, wenn die eigenen Werte und Vorstellung von Arbeit und Miteinander mit denen des Unternehmens größtmöglich übereinstimmen. Deshalb ist es für führende Unternehmen wichtig, einen transparenten Einblick in ihre Werte, Vision und Mission zu bieten und über das Vehikel des Employer Branding auf sich aufmerksam zu machen und zu zeigen, wer sie sind, für was sie stehen und was sie bieten. Auf diese Weise ist es jedem möglich, das für sich passende Unternehmen mit dem größten individuellen Zufriedenheitspotenzial zu identifizieren, unabhängig von der Größe.
Über das Institut für Research and Data Aggregation:
Seit 2017 untersucht und zertifiziert das Institute mit den Studien LEADING EMPLOYER und TOP Azubi Organisationen mit dem Ziel, das TOP 1 % der Arbeitgebenden zu identifizieren. Die ganzheitliche und objektive Studie, die auf Millionen von frei zugänglichen Daten basiert, berücksichtigt Elemente wie ESG, CSR, Diversity, Mitarbeitendenzufriedenheit, Auszeichnungen, Zertifizierungen, Preise und vieles mehr. Die Auszeichnung und die sich daraus ergebenden Daten und Insights unterstützen Unternehmen dabei, sich stetig weiterzuentwickeln sowie ihren Status als hervorragende Arbeitgebende ins Unternehmen und nach außen zu tragen.
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