Studieren in Harvard: So ist das Studium an der berühmten Uni!

Hannah Dautzenberg - 02.11.2021

Studieren in Harvard im Check

Ein Studium in Harvard – das ist der ganz große Traum von vielen Studenten /-innen I Foto: Garret Schappacher / Pexels

Studieren in Harvard: Start für eine große Karriere

Wer in Harvard studiert, hat es geschafft. Das Studium an der berühmten Privatuni in Cambridge an der Ostküste der Vereinigten Staaten ermöglicht den Absolventen /-innen in den meisten Fällen eine außerordentliche Karriere und vor allem: ein ganz besonderes Studium. Die Universität, an die es nur die wenigsten Bewerber /-innen schaffen, steht für herausragende Lehre und Forschung. Die klügsten Köpfe der Welt haben hier für ihren Abschluss studiert. Wie genau das Studium an einer der berühmtesten Universitäten der Welt ist und was du tun musst, um selbst in Harvard studieren zu können, erfährst du in hier.

Das Besondere

Für Tausende von Studenten /-innen ist es ein Traum: ein Studium in Harvard absolvieren. Jährlich bewerben sich über 40.000 Interessierte auf ein Studium an der beliebten Eliteuniversität der USA, doch nur circa 2.000 von ihnen erhalten eine Zusage. Die Hochschule in Cambridge, Massachusetts, die zu den angesehensten Hochschulen überhaupt gehört, zählt zu den wenigen Universitäten der Ivy League. Diese League vereint die besten Universitäten der Welt. Neben Harvard sind Yale, die Columbia oder Dartmouth dort vertreten.

Wer in Harvard einen Studienplatz ergattert, besucht die Kurse der ältesten Hochschule der USA. Die legendäre Einrichtung genießt einen weltweit angesehenen Ruf: Namhafte Firmen kämpfen um die Absolventen /-innen, die regelmäßig mit Bestnoten ihr Studium abschließen.

Geschichte

Die Gründung der Harvard University geht auf Auswanderergruppen zurück, die in den 1630er Jahren die Kolonie Massachusetts Bay mit der Stadt Boston gründeten. Unter der Führung des Massachusetts General Court wurde dort im Jahr 1636 beschlossen, ein streng religiös ausgerichtetes College zu errichten. Die Entscheidng wurde trotz schlechter Finanzlage getroffen und gelang hauptsächlich durch die finanzielle Unterstützung des Geistlichen John Harvard, dem späteren Namensgeber. Erst im Laufe des 19. Jahrunderts entwickelte sich die religiöse Lehreinrichtung zu einer Hochschule mit breit gefächertem Lehrangebot.

Fachbereiche

Ähnlich wie an deutschen Universitäten bildet die Harvard University den Dachverband für eine Vielzahl von einzelnen Instituten, die einem speziellen Fachbereich zugeschrieben sind. Insgesamt gibt es neun Fakultäten, die zwölf sogenannte Colleges und Schulen unter sich vereinigen. Jede dieser Schulen oder Colleges wird von einem Dekan geleitet, wie es an deutschen Hochschulen bei den meisten Universitäten ebenfalls der Fall ist. 

Wir stellen dir die einzelnen Schulen und Colleges in Harvard vor, damit du dir besser vorstellen kannst, welche Fachbereiche an der Harvard University abgedeckt sind:

Harvard Business School

Eines der Aushängeschilder Harvards ist die dortige Business School (HBS), die als die angesehenste Business School weltweit gilt. Die Absolventen /-innen erhalten hier nach erfolgreichem Abschluss den MBA, also den Master of Business Administration.

Harvard College

Das Harvard College entstand aus dem ursprünglichen Gründungs-College der Harvard University von 1636 und ist Teil der Faculty of Arts and Scienes. Hier erhalten Studenten /-innen abhängig von der gewählten Fachrichtung einen Bachelorabschluss.

Harvard University Division of Continuing Education / Harvard Extension School

Diese Schule eignet sich besonders für ältere Studenten /-innen, die bereits im Berufsleben stehen oder aus anderen Gründen die Kurse flexibler und nicht vor Ort wahrnehmen wollen. Die Extension School (HES) bietet die Möglichkeit, zum Beispiel Online-Kurse oder Teilzeit-Programme aufzunehmen.

Harvard School of Dental Medicine

Wie der Name bereits sagt, kannst du an der School of Dental Medicine (SDM) deinen Abschluss im Bereich der Zahnmedizin erwerben. Mit nur 280 Studenten /-innen ist die Fakultät die kleinste der Harvard University.

Harvard University Graduate School of Design

An Harvards Design Schule (GSD) werden Fächer wie Architektur, Stadtplanung, Landschaftsplanung und Design gelehrt. Bereits 1936 wurde die Fakultät gegründet und beherbergt heute über 800 Studenten /-innen.

Harvard Divinity School

Die Divinity School (HDS) lehrt ihren Studenten /-innen alle Fächer rund um den Bereich der Theologie. Der Fokus liegt neben den Religionswissenschaften auch auf Leadership im Bereich von Religion, Regierung oder Verwaltung.

Harvard Graduate School of Education

An der Harvard Graduate School of Education (GSE) kannst du Studiengänge im Bereich der Lehre und Bildung wahrnehmen. Die Studenten /-innen werden besonders auf Führungspositionen im Bildungsbereich vorbereitet.

Harvard School of Engineering and Applied Sciences

Im Bereich der Ingenieurwissenschaften und angewandten Wissenschaften ist die School of Engineering and Applied Sciences (SEAS) in Harvard die Einrichtung für Bachelor- und Masterabschlüsse. Über 700 Wissenschaftler /-innen forschen hier gemeinsam mit fast 1.800 Studenten /-innen.

John F. Kennedy School of Government

An der School of Government (HKS), deren Namensgeber der frühere US-Präsident ist, werden Studiengänge rund um die Thematiken Öffentlichkeitsarbeit, Politikwissenschaften, Staatswissenschaften und Politische Ökonomie angeboten. Über 1.000 Studenten /-innen können hier ihren Masterabschluss erlangen.

Harvard Graduate School of Arts and Sciences

Die Graduate School of Arts and Sciences (GSAS) vereinigt 58 verschiedene Abschlüsse im Bereich der Natur-, Sozial- und Humanwissenschaften unter sich. Fast 5.000 Studenten /-innen arbeiten dort an ihrem Masterabschluss.

Harvard Law School

Wer in Harvard Jura studieren möchte, der muss zur Law School (HLS) und sich dort zwischen Vertiefungen wie beispielsweise Staats-, Zivil- oder Medienrecht entscheiden. Namhafte Juristen /-innen sowie Mitglieder des United States Supreme Courts haben dort ihren Abschluss erlangt. 

Harvard Medical School

An der Medical School (HMS) in Harvard lernen Studenten /-innen in Laboren, Vorlesungssälen und Lehrkrankenhäusern das nötige Wissen für ihre Karriere im medizinischen Bereich. Bereits 1782 wurde das Institut der berühmten Universität von einem Chirurgen gegründet.

Harvard T.H. Chan School of Public Health

Harvard-Studenten /-innen, die im Bereich des Gesundheitswesens ihre Karriere starten wollen, schreiben sich an der School of Public Health (HSPH) ein. Fast 1.000 Studenten /-innen lernen hier Fächer wie Epidemiologie, Ernährungswissenschaften oder Gesundheitsmanagement.

Radcliffe Institute for Advanced Study

Am Radcliffe Institute wird vor allem eines groß geschrieben: Interdisziplinarität. Hier werden Studenten /-innen der verschiedensten Fachrichtungen mit Künstlern /-innen, Forschern /-innen und Praktikern /-innen aller Art zusammengebracht. 

Studentenleben

Alle Studenten /-innen, die einen Platz in Harvard ergattern konnten, sind enorm ehrgeizig und haben den Studienplatz nicht ohne Grund erhalten. Die Dichte an talentierten Persönlichkeiten ist so hoch wie in kaum einem anderen universitären Umfeld. Da kann es schnell passieren, dass man die eigenen Fähigkeiten infrage stellt. Gleichzeitig inspiriert ein solches Umfeld aber auch zu eigenen Höchstleistungen. Die herausragende Stellung der Universität überträgt sich automatisch auf die Studenten /-innen: Hier sollen starke, erfolgreiche und resistente Persönlichkeiten erwachsen, die von Harvard aus ihren Weg in die Welt einschlagen. Dementsprechend anspruchsvoll gestaltet sich das Umfeld auf dem Campus. Aber was macht das Studentenleben abgesehen davon in Harvard so besonders?

Einrichtungen

Das Campus der Harvard University ist kaum vergleichbar mit dem, was man von anderen Hochschulen kennt. Studenten /-innen schlendern hier an verschiedenen Museen, wie dem Fogg Art Museum oder dem Busch-Reisinger Museum, vorbei. Auch eine Memorial Church, die eigens zu Ehren der im Ersten Weltkrieg gefallenen Harvard-Absolventen /-innen gegründet wurde, findet auf dem Campus ihren Platz. Zusätzlich kann der Monumentalbau der Sanders Theater Memorial Hall im viktorianischen Stil, der als beeindruckendes Gebäude im 19. Jahrhundert zur Erinnerung an die Opfer der Harvard University in der Zeit des amerikanischen Bürgerkriegs errichtet wurde, von den Studenten /-innen heute noch bestaunt werden.

Ein besonderes Highlight auf dem Campus ist die Widener Library, das Hauptgebäude des riesigen Bibliothekssystems der Harvard University. In rund 100 km an Bücherregalen sind literarische Schätze wie die Papierausgabe der Gutenberg-Bibel aufbewahrt. Über drei Millionen Bücher finden in dem Einzelgebäude ihren Platz. Mit rund 16,8 Millionen Bänden im gesamten Harvard Bibliothekssystem ist es das größte der Welt.

Sport

Nicht nur im wissenschaftlichen Bereich ist die Harvard University führend, auch die Sportteams der Hochschule erreichen regelmäßig Bestleistungen. Studenten /-innen der Universität können sich in den Sportteams, die Harvard Crimson genannt werden, anmelden und bei einer der 43 Mannschaften ihrer Leidenschaft nachgehen. Im Vergleich zu anderen universitären Mannschaften stehen in Harvard viele Trainer /-innen, bestes Material und Physiotherapeuten /-innen für die Sportler /-innen zur Verfügung. Das liegt vor allem daran, dass Harvard keine Leistungssportstipendien vergibt und daher das Geld anderweitig investieren kann.

Harvard ist die Universität der Superlative und das macht natürlich auf vor dem Bereich des Universitätssport keinen Halt. Die große sportliche Besonderheit in Harvard: Die Universität hat ein eigenes Stadion. Im Harvard-Stadion finden über 30.000 Zuschauer für American Football Spiele einen Platz. Schon seit 1873 gibt es das Football Team der Harvard University namens Harvard Crimson footbal

Events und Partys

Was wäre ein Studentenleben ohne besonderes Events und Partys? Richtig: anstrengend und langweilig. Das ist auch in Harvard nicht anders, allerdings ist Harvard keine Universität, die für Partys bekannt ist. Wer mag, kann nahezu jeden Tag auf einer anderen Party tanzen. Diese finden dann in den Zimmern der Studenten /-innen oder in Bars auf dem Campus statt. Hier gilt aber: Kein Alkohol für alle unter 21! Allerdings entscheiden sich viele Studenten /-innen dafür, einfach auf ihren Zimmern zu bleiben und Aufgaben zu erledigen, da der Erfolgsdruck die Lust auf Partys übersteigt.

Besonders berühmt, berüchtigt und beliebt sind die Partys der sogenannten Final Clubs, zu denen lange nicht jeder zugelassen wird. Den exklusiven Status, um Teil eines solchen Clubs zu werden, muss man sich erst einmal verdienen. Berühmte Persönlichkeiten wie John F. Kennedy oder Bill Gates waren dort bereits Mitglied. Es gibt sowohl männliche als auch weibliche Final Clubs, die sich nach Berichten von Harvard-Studenten /-innen stark unterscheiden. Während die männlichen Clubs sich eher auf die Themen Geld, Erfolg und eine harte Türpolitik konzentrieren, gelten bei den weiblichen Clubs etwas modernere Attribute. Offizielle Berichte gibt es darüber natürlich nicht und die Meinungen zu den Final Clubs gehen sehr weit auseinander. Ob es das richtige für dich ist, kannst du wohl nur herausfinden, wenn du selbst mal in den Genuss kommen solltest, Teil einer solchen Final Club Party sein zu können.

Chancen

Große Probleme auf dem Jobmarkt werden Harvard-Studenten /-innen nicht haben. Viele Unternehmen rekrutieren die Absolventen /-innen noch direkt vom Campus aus, indem sie Vertreter /-innen an die Hochschule schicken und dort Praktikumsplätze vergeben oder die Interessenten schon mal auf ein Abendessen einladen, um in einen engeren Austausch zu kommen.

Berühmte Beraterfirmen, der Supreme Court, die amerikanische Regierung, Facebook und Walt Disney – das sind nur einige der zahlreichen Firmen und Einrichtungen, die in Harvard nach zukünftigem Personal Ausschau halten. Im Durchschnitt führen die Karrieren der Harvard-Absolventen /-innen zu einem Jahresgehalt von über 70.000 Euro brutto jährlich. Das tatsächliche Gehalt schwankt natürlich stark in Abhängigkeit von der Fachrichtung. Absolventen /-innen der Harvard Business School verdienen im Durchschnitt beispielsweise über 110.000 Euro brutto jährlich. Verglichen mit den MBA Abschlüssen an deutschen Hochschulen sind das fast 40.000 Euro brutto mehr pro Jahr.

Auch, wenn eine Karriere mit einem Harvard-Abschluss kaum einen besseren Anfang finden kann, liegt es aber natürlich trotzdem in den Händen des /-r jeweiligen Absolventen /-in, was er /sie daraus macht. Das Abschlusszeugnis ist kein Garant für eine erfolgreiche berufliche Karriere.

Wusstest du, dass…

  • ...die Universität Harvard ihren Ursprung im Jahr 1636 hat? In diesem Jahr beschloss die Kolonie Massachusetts Bay die Gründung eines Colleges, welches zu großen Teilen von dem Namensgeber John Harvard finanziert wurde.
  • ...die Verteilung von weiblichen und männlichen Studenten /-innen in Harvard ziemlich ausgeglichen ist? Von den über 20.000 Studenten /-innen sind aktuell 52 Prozent männlich und 48 Prozent weiblich.

Anforderungen: So kommst du nach Harvard

Wer zu den fünf Prozent der Bewerber /-innen gehören möchte, die jährlich an der Eliteuniversität angenommen werden, muss einiges dafür geben. Vor allem musst du dich früh dafür entscheiden: Für das Zusammentragen der benötigten Unterlagen kann schon mal ein dreiviertel Jahr ins Land gehen, gleiches gilt für den Bewerbungsprozess. Somit solltest du deine Entscheidung gut anderthalb Jahre vor Studienbeginn gefasst haben. Was genau du alles für eine erfolgreiche Bewerbung benötigst, erfährst du hier bei uns.

Persönliche Bewerbung

Um in Harvard einen Studienplatz zu bekommen, reicht es natürlich nicht, einfach nur ein paar Formulare auszufüllen. Wichtiger Teil der Bewerbung ist ein persönliches Bewerbungsschreiben in Form eines Essays. Hier ist deine Zeit zu glänzen: Punkte mit allem, was dich zu einem /-r überdurchschnittlichen Studenten /-in macht. Das können Aktivitäten und Projekte zu verschiedensten Themen sein, aber natürlich auch akademische Arbeiten.

Scholastic Assessment Test (SAT)

Der nächste Punkt für eine erfolgreiche Bewerbung besteht aus einem überdurchschnittlichen Ergebnis bei dem sogenannten SAT. Hierbei handelt es sich um einen Test, bei dem dein Wissen in verschiedensten Bereichen geprüft wird. In Fächern wie Lesen, Schreiben und Mathematik musst du dein Können unter Beweis stellen und im Idealfall mindestens 700 der 800 möglichen Punkte pro Bereich erzielen. Zusätzlich zu diesem allgemeinen Test müssen Harvard-Anwärter /-innen ihr Wissen in zwei weiteren sogenannten Subject Tests zeigen. Die zwei Thematiken kannst du aus zwanzig verschiedenen Themenbereichen auswählen. Für die Bewertung gilt das gleiche, wie für den SAT: Ein Ergebnis unterhalb von 700 Punkten wird für eine Bewerbung an der Harvard University kaum ausreichen.

Test of English as a Foreign Language (TOEFL)

Um an der amerikanischen Universität ein erfolgreiches Studium beginnen zu können, ist der perfekte Umgang mit der englischen Sprache eine Grundvoraussetzung. Daher verlangt das Auswahlverfahren von internationalen Studenten /-innen aus nicht englischsprachigen Ländern einen TOEFL Test. Dabei handelt es sich um einen international anerkannten Sprachtest, bei dem es maximal 120 Punkte zu erreichen gibt. Harvard-Bewerber /-innen müssen mindestens 100 davon erreichen.

Zeugnisse

Auch wenn ein Einser-Notenschnitt nicht den alleinigen Ausschlag für eine erfolgreiche Bewerbung gibt, ist er natürlich fast die Grundvoraussetzung für das Harvard-Studium. Hier versammelt sich die wissenschaftliche Elite und genau das wird auch von den Bewerbern /-innen vorausgesetzt. Mit einem durchschnittlichen Zeugnis sind die Chancen daher sehr gering. Die Zeugnisse müssen zu Bewerbung in übersetzter und beglaubigter Form vorliegen. Was du zusätzlich benötigst, sind Empfehlungsschreiben deiner Lehrer.

Auswahlprozess

Nachdem du deine Bewerbung eingereicht hast, bewertet das Team der Universität deine Angaben nach drei Kriterien:

  • akademische Fähigkeiten
  • außerschulische Fähigkeiten
  • persönliche Beurteilung

Wenn du von der Jury in die nächste Runde gewählt wirst, musst du zu einem persönlichen Gespräch auf dem Campus erscheinen und dort in Person überzeugen. Kurze Zeit später wirst du anschließend erfahren, ob du zum Studium zugelassen oder abgelehnt wurdest. 

Kosten

Über die Kosten für ein Studium an der Harvard University lässt sich keine pauschale Aussage treffen, da die Gebühren individuell berechnet werden. In die Berechnung fließen neben der Größe der Familie auch deren Einkommen und Vermögen hinein. Sofern Familien weniger als 65.000 Dollar im Jahr verdienen und kein hohes Vermögen besitzen, dürfen die Studenten /-innen Harvard sogar kostenlos besuchen. Laut Angaben der Universität trifft das bei jedem /-r fünften Studenten /-in zu.

Für alle Studenten /-innen, die nicht unter diese Einkommensgrenze durch ihre Familien fallen, stehen pro Studienjahr ungefähr 45.000 Dollar Studiengebühren an. Die Unterkunft und zusätzliche Verpflegung ist dabei allerdings schon eingerechnet. Abhängig davon, ob die Studenten /-innen eine Bachelor- oder Masterabschluss erreichen wollen, kommen schnell 200.000 Dollar Kosten für das gesamte Studium zusammen.

Wenn du dich als Deutsche /-r für ein Studium in Harvard interessierst, solltest du zu den ohnehin schon teuren Ausbildungskosten noch Reisekosten, Versicherungen und andere Gebühren mit einrechnen. Im Durchschnitt kommt so ein Betrag von 60.000 Dollar pro Studienjahr zusammen. Um diese hohe Summe nicht selbst tragen zu müssen, solltest du dich rechtzeitig für ein passendes Stipendium bewerben. Dadurch entsteht beispielsweise die Möglichkeit nur so viel zu bezahlen, wie es die finanzielle Situation deiner Familie erlaubt.

Studenten /-innen

Der weltweite Ruf der Harvard University führt dazu, dass sich auch die Studentenschaft aus der ganzen Welt zusammensetzt. Jede /-r fünfte auf dem Campus zählt zu der Gruppe der internationalen Studenten /-innen. Der Rest setzt sich aus US-Amerikanern asiatischer, pazifischer, afroamerikanischer, lateinamerikanischer oder amerikanischer Herkunft zusammen.

Die Gruppe der internationalen Studenten /-innen besteht zum größten Teil aus Studenten /-innen, die ihre Heimat in Asien haben. Aus Europa kommt nur jede /-r vierte internationale Student /-in. Den noch geringeren Anteil machen die Studenten /-innen aus Nord-, Zentral- und Südamerika aus. Nur fünf Prozent der internationalen Studenten /-innen stammen aus dem mittleren oder nahen Osten, während vier Prozent ihre Heimat in Afrika für das Studium in Harvard verlassen. Den geringsten Anteil der internationalen Studenten /-innen machen mit zwei Prozent diejenigen aus Ozeanien aus.

Berühmtheiten

Die Liste an berühmten Persönlichkeiten, die ihren Abschluss in Harvard absolvierten, ist unendlich lang. Auch der deutsche Politiker und Mediziner Karl Lauterbach ist unter ihnen. Zu den international bekanntesten Namen zählendie späteren Präsidenten Franklin D. Roosevelt, John F. Kennedy, Georg W. Bush und Barack Obama. Auch Bill Gates und Mark Zuckerberg besuchten die weltberühmte Universität, schafften es aber nicht bis zum Abschluss. Gleiches gilt für den bekannten Schauspieler Matt Damon. Seine Kollegin Natalie Portmann hingegen schloss ihren Bachelor an der Harvard University in Psychologie ab.

Summer Schools

Wenn dir die Hürden, Kosten und der Aufwand für ein gesamtes Studium in Harvard zu groß sind, kannst du mit Hilfe der sogenannten Summer Schools einen kurzzeitigen Einblick in die berühmte Universität bekommen. In dieser Zeit kannst du für in der Regel drei Monate lang einzelne Kurse der Eliteuniversität besuchen und ein wenig Ivy League-Luft schnuppern. Das einmal jährlich angebotene Programm ermöglicht ungefähr 5.000 Studenten /-innen aus über 100 verschiedenen Ländern einen kurzen Einblick in das Kursangebot Harvards. Neben der Bewerbung musst du jedoch auch bei der Summer School mit einer hohen Gebühr von 5.000 Dollar rechnen.

Harvard in Deutschland

Eine Universität wie Harvard gibt es in Deutschland natürlich nicht. Zum einen gibt es hier ein ganz anderes Universitätssystem und zum anderen fördert eine solche Universität in der Regel nicht die Chancengleichheit, sondern die Karriere von höheren sozialen Schichten und widerspricht somit der Vorstellung des deutschen Bildungssystems. Was es bei uns jedoch gibt, sind sogenannte Exzellenzuniversitäten. Diese wurden im Rahmen einer Exzellenzstrategie von Bund und Ländern 2019 ausgezeichnet. Zu den Universitäten zählen: 

Alternativen zu Harvard: Deutsche Exzellenzuniversitäten
Berlin University Alliance (mit der Freien Universität Berlin, der Humboldt-Universität, der Technischen Universität Berlin und der Universitätsklinik Charité)
RWTH Aachen
Universität Bonn
Technische Universität Dresden
Universität Hamburg
Universität Heidelberg
Karlsruher Institut für Technologie
Universität Konstanz
Universität Tübingen
Ludwig-Maximilians-Universität München
Technische Universität München

Diese Exzellenzuniversitäten zeichnen sich durch Spitzenforschung und sogenannte Exzellenzcluster aus, die die internationale Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Hochschullandschaft fördern. Die Auszeichnung der Unis führt zu einem Fördergeld von zehn bis 15 Millionen jährlich, die in wissenschaftsbezogene Aktivitäten gesteckt werden sollen. Außerdem sollen die Universitäten dadurch gestärkt werden und sich im Bereich der Internationalisierung breiter aufstellen können. 

Ein Studium an einer deutschen Exzellenzuniversität ist damit natürlich nicht vergleichbar mit einem Harvard-Abschluss. Allerdings bieten die deutschen Alternativen einen ebenfalls enorm hohen wissenschaftlichen Standard und herausragende Möglichkeiten auf dem Arbeitsmarkt. Durch die Förderung der Internationalisierung lässt sich beispielsweise auch mit einem Master Abschluss an der RWTH Aachen eine internationale Karriere beginnen – mit dem notwendigen Talent und ein wenig Glück. Zusätzlich sparst du dir hier die teuren Studiengebühren, den aufwendigen Standortwechsel, das anspruchsvolle Auswahlverfahren und den hohen Druck, dem Harvard-Studenten /-innen permanent ausgesetzt sind.

FAQ: Häufige Fragen

Was kostet es, in Harvard zu studieren?

Die Studienkosten sind in Harvard eine individuelle Frage und werden nicht pauschal gezahlt. Als Kriterien für die Berechnung des Studienbeitrags werden neben anderen Faktoren die Größe der Familie, deren Einkommen und das Vermögen herangezogen.

Kann man als Deutsche /-r in Harvard studieren?

Mit einer erfolgreichen Bewerbung ist es natürlich möglich, auch als internationale /-r Student /-in aus Deutschland einen Platz an der Harvard University zu bekommen. Fast zwanzig Prozent der Studentenschaft in Harvard sind international, im Schnitt schaffen es pro Jahr zwölf bis vierzehn deutsche Studenten /-innen an die berühmte Universität.

Welchen Notendurchschnitt braucht man für ein Studium in Harvard?

Auf den Zeugnissen, die du zu deiner Bewerbung in Harvard einreichst, sollten nur Bestnoten stehen. Noch wichtiger sind aber die Bewertungen, die du in zusätzlichen Tests wie dem SAT oder TOEFL-Test erreichen musst. Bei dem SAT musst du von 800 möglichen Punkten mindestens 700 erreichen, beim TOEFL-Test sind es 100 zu erreichende Punkte von 120 möglichen.

Studieren in Harvard im Überblick

  • Kaum eine Universität ist so bekannt wie die Harvard Universität. Das liegt an ihrer Mitgliedschaft in der Ivy-League, vielen berühmten Absolventen /-innen und der Tatsache, dass es die älteste Universität Amerikas ist.
  • Wer in Harvard studieren will muss ein aufwendiges Bewerbungsverfahren mit zahlreichen Tests durchlaufen.
  • Die Studiengebühren werden individuell berechnet, betragen im Schnitt aber 45.000 Dollar.
  • Wer nicht direkt ein Studium beginnen will, aber dennoch einen kleinen Einblick in das Harvard-Studium erlangen möchte, kann sich für eine Summer School bewerben.

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