Präsentationstechniken: Das solltest du beachten!

Anke Capellmann - 04.01.2022

Präsentationstechniken Whiteboard

Es gibt verschiedene technische Hilfsmittel, die du für deine Präsentation nutzen kannst. | Foto: Jason Goodman / Unsplash

Präsentationstechniken: Ohne sie geht es nicht

Ein Referat, eine mündliche Prüfung, das Kolloqium deiner Bachelorarbeit oder die Verteidigung deiner Masterarbeit – im Studium gibt es viele Prüfungsformen, bei denen du Vorträge halten musst. Während den einen das freie Reden vor anderen leicht fällt, ist es für andere der reinste Horror. Unabhängig davon ist es aber immer eine besondere Situation, in der du nicht nur dein Wissen, sondern auch dich souverän und selbstbewusst präsentieren musst. Damit deine Präsentation gelingt, gibt es verschiedene Präsentationstechniken, auf die du zurückgreifen kannst. Welche das sind, erfährst du hier.

Welche Präsentationstechniken gibt es?

Unter Präsentationstechniken versteht man zwei verschiedene Aspekte von Präsentationen. Auf der einen Seite stehen die technischen Hilfsmittel sowie digitale Präsentationsmedien, die man für seine Präsentation nutzen kann sowie einige Präsentations-Tipps, die dir dabei helfen.. 

Auf der anderen Seite stehen die Techniken und Tricks, die man beherrschen sollte, um einen Vortrag ansprechend und spannend zu gestalten – also das Präsentieren an sich. Außerdem sorgen diese Tipps und Tricks dafür, dass das Thema beim Publikum ankommt und von den Zuhörern /-innen verinnerlicht wird.

Technische Hilfsmittel

Technische Hilfsmittel sind digitale Präsentationsmedien, die du für deinen Vortrag nutzen kannst. Am besten schaust du dir immer verschiedene Hilfsmittel an und entscheidest dann, welches am besten zu deinem Thema passt.

Die Klassiker

Das meist genutzte technische Hilfsmittel und ein Klassiker unter den Präsentationsprogrammen ist ohne Zweifel Microsoft PowerPoint. Das Programm ist sowohl in der Schule, der Universität als auch in der Berufswelt allgegenwärtig. Ebenso bekannt dürfte Keynote von Apple sein. Aber auch LibreOffice und Apache OpenOffice zählen zu den Klassikern unter den technischen Hilfsmitteln, die jeder kennen sollte.

Die Online-Tools

Auch Online-Tools sind mittlerweile weit verbreitet – also Präsentationssoftwares, die komplett browserbasiert sind. Solche Online-Tools haben viele Vorteile, aber auch ihre Nachteile. Während man ohne Installation von jedem denkbaren Gerät an seiner Präsentation arbeiten kann, bindet man sich allerdings doch stark an einen Anbieter und braucht im Zweifelsfall auch eine Internetverbindung. Bekannte Tools sind Prezi, Google Slides, Haiku Deck und Slides.com.

Der Tafelersatz

Als Tafelersatz gelten heute vor allem Flipcharts und Whiteboards. Aber auch mit Beamern und entsprechender Software lassen sich Vorträge handschriftlich vorbereiten und währenddessen ergänzen. Ein Beispiel dafür sind zum Beispiel Microsoft OneNote und Evernote.

Es gibt also viele technische Hilfsmittel, die du für deine Präsentation in Erwägung ziehen kannst. Am besten probierst du einfach mal ein paar der erwähnten Programme aus und schaust, womit du am besten zurechtkommst. Wichtig ist allerdings auch, dass dein Thema zum gewählten Präsentationsprogramm passt. Wenn du Skulpturen aus dem 13. Jahrhundert präsentieren möchtest, eignet sich wohl eher eine PowerPoint-Präsentation, in die du auch Bildmaterial einbinden kannst, als eine handschriftliche Präsentation auf einem Whiteboard.

Präsentionstechniken: Das Präsentieren

Bevor du damit beginnst, deinen Vortrag zu präsentieren, solltest du dir das einmal ins Gedächtnis rufen: Dein Publikum möchte zuverlässige und verständliche Informationen erhalten. Dabei ist ein guter Präsentationsaufbau wichtig. Dein Publikum möchte außerdem jemandem zuhören, der selbstbewusst ist und weiß, wovon er redet. Und dein Publikum möchte jemanden vor sich haben, der sich professionell verhält und auch mit unvorhersehbaren Situationen umgehen kann. Damit du ein solcher Jemand wirst, solltest du folgende Dinge beherzigen:

Gestik und Mimik

Damit dein Vortrag gelingt, spielen deine Gestik und deine Mimik eine entscheidende Rolle. Nicht selten verraten diese beiden nonverbalen Kommunikationsformen etwas darüber, wie nervös oder gelassen du bist.

Die Gestik bezeichnet die Gesamtheit deiner Gesten, also Bewegungen mit Händen, Armen, Beinen und Füßen sowie dem Kopf. Achte dabei vor allem auf Folgendes:

  • Verschränke nicht deine Arme, denn das zeigt Ablehnung und kann sogar aggressiv wirken.
  • Verstecke deine Hände nicht in den Hosentaschen, sondern untermauere mit lockeren Handbewegungen deine Argumente. Mit einer geballten Faust kannst du machtvolle Aussagen unterstreichen, wenn du Akzente setzen willst, lege Daumen und Zeigefinger aneinander. Auf wildes Herumwedeln solltest du allerdings verzichten.
  • Wenn du nicht weißt, was du mit deinen Händen anstellen sollst, kannst du dir Karteikarten, einen Stift oder ein Zeigegerät in die Hand nehmen.
  • Fasse dir nicht ins Gesicht. Ein ständiges Berühren von Nase, Mund oder Ohren sowie Nacken lässt dich unsicher wirken.
  • Achte auf deine Füße: Wenn du sie nach innen drehst, wirkt das schüchtern und unsicher. Stattdessen kannst du ab und zu mit dem Fuß wippen. Dadurch wirkst du lockerer.

Die Mimik bezeichnet die Bewegungen deiner Gesichtsmuskulatur und deinen Gesichtsausdruck. Dabei solltest du Folgendes beachten:

  • Eine lebhafte Mimik sorgt dafür, dass du authentisch wirkst. Verzichte allerdings auf Grimassen und Gesichtsyoga.
  • Indem du während deiner Präsentation lächelst, wirkst du freundlich und offen. Dein Lächeln sollte allerdings von innen kommen und an den passenden Stellen eingesetzt werden. Dauergrinsen bei einem ernsten Thema kommt hingegen nicht gut an.
  • Suche den Blickkontakt zu deinem Publikum und analysiere die Mimik deiner Zuhörer /-innen. Wenn jemand die Stirn runzelt, solltest du nachfragen, ob etwas unklar ist.
  • Starre nicht dauerhaft auf deine Karteikarten oder dein Redeskript. 
  • Entspanne deinen Kiefer. Wenn du deine Zähne aufeinander presst, wirkst du verkrampft und angespannt.

Körperhaltung

Bei deiner Präsentation ist es wichtig, dass du gesehen wirst. Deswegen solltest du dich nicht in eine Ecke setzen oder dich hinter dem Pult verstecken. Stattdessen stellst du dich aufrecht hin und stehst mit beiden Füßen fest auf dem Boden. Dabei darfst du aber nicht verkrampfen. Du musst aber auch nicht während deines gesamten Vortrags wie angewurzelt auf einer Stelle stehen bleiben, sondern kannst dich auch bewegen. Das sollte allerdings nicht zu unkontrolliertem Hin- und Herlaufen ausarten.

Beherzige den Spruch "Brust raus, Bauch rein" während deiner Präsentation und sei deinem Publikum stets mit Gesicht und Körper zugewandt.

Emotionen

Natürlich solltest du deine Emotionen im Griff haben und nicht plötzlich während des Vortrags laut loslachen oder in Tränen ausbrechen. Wenn du allerdings völlig emotionslos bleibst, wirkst du kühl und unsympathisch. Stattdessen kannst du versuchen, deine Präsentation auch mit persönlichen Geschichten und kleinen Anekdoten am Anfang oder zwischendurch auf eine emotionale Ebene zu heben. Das kommt beim Publikum oft gut an und sichert dir Sympathiepunkte.

Stimme

Mit deiner Stimme kannst du dein Publikum nicht nur von dir, sondern auch von deinem Thema überzeugen. Dabei solltest du Folgendes beachten:

  • Sprich klar und deutlich, aber ohne übertriebene Anstrengung. Wenn du anfängst, die Wörter überdeutlich auszusprechen, wirkt das unnatürlich und ist für deine Zuhörer /-innen sehr anstrengend.
  • Sprich mit tiefer Stimme. Dunkle Stimmen wirken seriös und beruhigend. Wenn du eine sehr helle Stimme hast, versuche etwas tiefer zu sprechen. Solltest du dir unsicher sein, kannst du dich vorher aufnehmen oder filmen und dann entscheiden, welche Stimmlage am besten passt.
  • Betone das Wichtige. Durch eine gute Betonung wirkt dein Vortrag lebhafter und nicht flach und langweilig.
  • Sprich laut, aber schreie nicht. Damit du auch von den Zuhörern /-innen verstanden wirst, die in der hinteren Reihe sitzen, solltest du ausreichend laut sprechen. Achte aber darauf, dass du nicht anfängst, zu schreien. Auch sollten sich deine Zuhörer /-innen in der ersten Reihe nicht die Ohren zuhalten müssen.
  • Sprich nicht zu schnell aber auch nicht zu langsam. Wenn du zu schnell sprichst, wirkt das sehr hektisch, dein Publikum kann dir nur schwer folgen und du wirst schneller mit deiner Präsentation fertig sein, als du wolltest. Du solltest aber auch nicht zu langsam sprechen, um deine Zuhörer  /-innen nicht zu langweilen.

wenn du jetzt denkst: Das kann ich nicht, keine Sorge: Der richtige Einsatz der Stimme ist Übungssache. Viele Menschen fühlen sich verunsichert, wenn sie sich selber vor anderen lange reden hören. Übe daher deine Präsentation im Vorfeld und probiere verschiedene Betonungen und Formulierungen aus. Das gibt dir Sicherheit und du wirst merken, dass du schon nach mehrmaligem Sprechen souveräner wirst.

Erscheinungsbild

Kleider machen Leute. Deswegen solltest du dich am Tag deiner Präsentation angemessen und vor allem ordentlich kleiden. Generell gilt: lieber etwas schicker als zu leger. Jemand, der in Jogginghose und viel zu großem Pullover eine Präsentation hält, wirkt unseriös. Außerdem erweckt das den Eindruck von Gleichgültigkeit. Etwas anderes ist das, wenn du Sportstudent /-in bist und eine bestimmte Sportart in einer Sporthalle präsentierst. Überlege also immer, welche Kleidung am besten zu deinem Thema, deiner Umgebung und deiner Message passt.

Neben der richtigen Kleiderwahl solltest du auf ein gepflegtes Äußeres achten. Dazu gehören Haare und Haut, aber auch der Körpergeruch. Auch wenn das eher oberflächliche Details sind, gibt es genug Menschen, die auf dein Äußeres penibel achten werden. Und niemand möchte von jemandem über ein Thema unterrichtet werden und sich dabei die Nase zuhalten müssen.

Vorbereitung

Eine gute Vorbereitung auf deine Präsentation ist das A und O. Das beginnt schon damit, dass du dich selbst sehr für dein Thema interessierst. Dadurch kannst du es nachher auch mit voller Überzeugung rüberbringen. Außerdem gehört zu einer guten Vorbereitung selbstverständlich auch eine intensive Recherche des Themas vorab. Du solltest dein Thema idealerweise bis ins kleinste Detail beherrschen. Wenn du mehr weißt, als du präsentierst, bist du auch für Rückfragen bestens gerüstet.

Also: Je besser du vorbereitet bist, desto weniger nervös bist du am Ende – und das strahlst du auch über deine Gestik, Mimik und Stimme aus.

Unvorhersehbarkeit

Bei jeder Präsentation kann auch etwas schieflaufen. Entweder sind es technische Probleme, die auftreten, oder ein bestimmter Themenaspekt interessiert dein Publikum besonders – allerdings hast du selbst darauf gar nicht so einen großen Fokus gelegt. Dann solltest du auf jeden Fall Ruhe bewahren und dich schnell und flexibel auf diese Unvorhersehbarkeiten einlassen können.

Manchmal kann es auch hilfreich sein, eine kurze Pause einzulegen, damit du dich nochmal sammeln kannst. Das kommt dir selbst als Vortragende /-r oft komisch vor. Dein Publikum wird diese Pause aber gar nicht als unendlich lang wahrnehmen. Ebenfalls solltest du bei Versprechern oder anderen Patzern auch über dich selbst lachen können. Verfalle aber nicht in eine Albernheit, sondern bewahre stets deine Professionalität.

FAQ: Häufige Fragen

Was gibt es für Präsentationstechniken?

Bei Präsentationstechniken unterscheidet man zwischen zwei Aspekten des Präsentierens. Zum einen gibt es die technischen Hilfsmittel, mit denen man eine Präsentation aufbereiten und erstellen kann. Zum anderen gibt es das Präsentieren an sich und das damit verbundene eigene Auftreten. Vor allem bei Gestik, Mimik, Körpersprache, Stimme und äußerem Erscheinungsbild sollten einige Tipps und Tricks beherzigt werden.

Was gibt es für Präsentationsmedien?

Es gibt viele verschiedene Präsentationsmedien, die eingesetzt werden können. Zu den Klassikern zählen Präsentationssoftwares wie Powerpoint oder Keynote. Es gibt aber auch Online-Tools, die browserbasiert sind sowie Flipcharts, Whiteboards und digitale Notizprogramme.

Welche Tipps für eine Präsentation sind sinnvoll?

Sprich klar und deutlich und trage deine Informationen frei vor. Verzichte auf das Ablesen von Notizen oder gar ganzen Sätzen. Außerdem solltest du das Unwichtige weglassen und dich bei deinem Thema auf das Wesentliche konzentrieren. Achte außerdem auf deine Mimik, Gestik, deine Körperhaltung und deine Stimme. Ein gepflegtes Äußeres ist unverzichtbar für eine gute Präsentation.

Überblick: alle Infos zu Präsentationstechniken

  • Es gibt technische Hilfsmittel und Techniken und Tricks für das Präsentieren an sich.
  • Unter den technischen Hilfsmitteln versteht man digitale Präsentationsmedien wie Microsoft Powerpoint und Keynote, Online-Tools wie Prezi und Google Slides sowie Flipcharts, Whiteboards oder Evernote als Tafelersatz.
  • Beim Präsentieren solltest du dir bewusst über deine Gestik und Mimik sein. Sie verrät viel über dich und deine Motivation.
  • Achte auf eine angemessene Körperhaltung.
  • Habe deine Emotionen im Griff und sprich klar und deutlich.
  • Achte auf dein äußeres Erscheinungsbild, sei professionell gekleidet und gepflegt.
  • Sei gut vorbereitet und reagiere auf Unvorhersehbarkeiten gelassen.

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