Uhr umstellen: Das musst du beachten

Marvin Kesper - 15.11.2023

Uhr umstellen

Foto: drsabrinacercelovic/Getty Images

Die Uhr umstellen: Wer hatte denn die Idee?

Tatsächlich gab es eine Zeitumstellung das erste Mal im Deutschen Reich am 30. April 1916. Damals war es eine Kriegsmaßnahme der Deutschen, um durch längere Sommerabende Energie einzusparen. Kurz darauf führten auch die Briten und Frankreich die Umstellung von Normal- auf Sommerzeit ein. Nur drei Jahre später schaffte das Deutsche Reich die Zeitumstellung allerdings wieder ab. Das leidige Hin und Her mit dem Uhren umstellen ging weiter, als Deutschland die Zeitumstellung 1940 wieder einführte, abermals mit der Begründung, Energie zu sparen. Diesmal hielt die Regelung ganze neun Jahre, ehe man sich bei der Neugründung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik darauf verständigte, die Umstellung wieder abzuschaffen. 1973 gab es dann einen anderen Schuldigen für die Einführung der Sommerzeit: Frankreich. Die Franzosen wollten im Zuge der Ölpreiskrise Energie sparen und viele europäische Staaten zogen aufgrund der Harmonisierung und Integration eines gemeinsamen Binnenmarktes nach. Die beiden deutschen Staaten stellen ihre Uhren seit 1980 regelmäßig zweimal im Jahr um. Seitdem sorgen Sommer- und Winterzeit immer wieder für Verwirrung. Wir erklären dir, wie du immer die richtige Zeit im Blick hast.

Definition: Was bedeutet die Zeitumstellung?

Das Umstellen der Uhren erfolgt zwei Mal jährlich auf Grund der Zeitverschiebung von Sommer- auf Winterzeit sowie von Winter- auf Sommerzeit.

Zeitumstellung von Sommer- auf Normalzeit

Zwischen Herbst und Frühling gilt bei uns die Normalzeit oder oft auch Winterzeit genannt. Die nächste Winterzeit gilt vom 27. Oktober 2024 bis zum 30. März 2025. In diesem Jahr müssen wir am 27. Oktober 2024 um 3:00 Uhr nachts die Uhrzeit um eine Stunde zurück auf 2:00 Uhr stellen. Das bedeutet für dich: eine Stunde länger schlafen, eine Stunde länger Wochenende. Da du im Vergleich zur Sommerzeit aber gefühlt früher aufstehst, wird es morgens eine zeitlang auch früher hell. Richtung Winteranfang werden die Tage aber wieder kürzer und du musst morgens trotzdem im Dunkeln aus dem Haus. Das liegt daran, dass die Erde nicht gerade zur Sonne steht, sondern ein bisschen schief. Im Sommer ist die Nordhalbkugel näher zur Sonne ausgerichtet, im Winter neigt sie sich von der Sonne weg. Das führt dazu, dass die Tage im Winter kürzer werden. 

Zeitumstellung von Normal- auf Sommerzeit

Doch bevor alles wieder normal tickt, steht die Umstellung auf die Sommerzeit an. In diesem Jahr wird die Uhr in der Nacht vom 30. auf den 31. März 2024 von 2:00 Uhr auf 3:00 Uhr vorgestellt. Aber keine Sorge, du musst nicht mitten in der Nacht aufstehen und deine Uhr umstellen. Die meisten Uhren sind heutzutage entweder radio- oder internetgesteuert und stellen sich ganz von alleine um. Du wirst die Umstellung auf Sommerzeit nur daran merken, dass du praktisch eine Stunde weniger schlafen kannst und dir der Sonntag deutlich kürzer vorkommt als sonst. Die Sommerzeit gilt dann bis zum 27. Oktober. Da heißt es dann wieder: Uhr umstellen und alles zurück auf Normalzeit.

Wenn du dir Daten nicht so gut merken kanst: Die Zeitumstellung auf Sommer- bzw. Winterzeit erfolgt in Deutschland immer am letzten Sonntag im März bzw. am letzten Sonntag im Oktober.

Eselsbrücken zur Zeitumstellung

Diese ganzen Dreher an der Uhr können ganz schön verwirren. Dabei gibt es einige einfache Eselsbrücken, mit denen du dir merken kannst, wann die Uhr nun vor und wann zurückgestellt wird. Wir haben fünf davon für dich gesammelt.

Stühle vor, Stühle zurück

Es ist die wohl anschaulichste und einfachste Eselsbrücke, um sich die Details der Zeitumstellungen zu merken. Stell dir einfach einen Besitzer eines Cafés mit einer kleinen Terrasse vor. Im Sommer, wenn das Wetter wieder schön wird, stellt der Besitzer des Cafés seine Tische und Stühle VOR das Geschäft. Im Winter, wenn es wieder kalt wird, holt er die Möbel wieder ZURÜCK. Also wird die Uhr im Sommer vor- und im Winter wieder zurückgestellt.

Nach dem Thermometer gehen

Auf den ersten Blick haben Temperatur und Zeit nicht viel miteinander zu tun. Doch ein Thermometer ist eine simple Möglichkeit, sich die Regeln der Zeitumstellung zu merken. Im Sommer steigen die Temperaturen in den Plus-Bereich, also wird auf die Uhrzeit auch eine Stunde plus gerechnet. Du musst sie zur Sommerzeit also eine Stunde vor stellen. Im Winter sinkt das Thermometer in den Minusbereich. Also musst du bei der Uhrzeit auch eine Stunde minus rechnen, die Uhr also eine Stunde zurück stellen.

Wie die Vögel fliegen

Wir wissen ja alle, dass die Vögel im Winter zurück in den Süden ziehen. Genauso macht es auch die Uhr: Der Zeiger zieht im Winter zur Zeitumstellung von 3:00 Uhr nach 2:00 Uhr zurück. Eigentlich ganz einfach zu merken, oder?

Eselsbrücke für Englisch-Asse

Auch die englische Sprache hat eine schöne Eselsbrücke, damit du deine Uhr immer richtig umstellen kannst. Der Satz "Spring forward, fall back" sagt dir alles über die Zeitumstellung, was du wissen musst. Übersetzt heißt er "Springe vor, falle zurück", Spring bedeutet bekanntlich aber auch Frühling und Fall Herbst. Im Frühling, also zur Umstellung auf Sommerzeit, wird die Uhr vor- und im Herbst zurückgestellt.

Länger oder kürzer schlafen?

Auch mit deiner Schlafzeit kannst du dir die Regeln zur Zeitumstellung merken. Im FRÜHling musst du FRÜHer aufstehen. Das heißt, die Uhr wird für die Sommerzeit vorgestellt. Im Winter dann das Gegenteil: Du kannst länger schlafen, da die Uhr zurückgestellt wird.  

Vorteile der Zeitumstellung

Die meisten von uns sind von dem alljährlichen Hin und Her ziemlich genervt, einige haben sogar mit negativen Auswirkungen auf Schlaf und Gesundheit zu kämpfen. Dennoch gibt es verschiedene Vorteile, die angeführt werden, um das Umstellen der Uhren zu verteidigen.

  1. Tageslichtnutzung: Würde die Zeitumstellung im März wegfallen, ginge die Sonne im Sommer bereits gegen 3:30 Uhr in der Früh auf. Und auch die langen hellen Sommerabende wären dann Geschichte.
  2. Länger kühl: Die Sommer werden immer heißer. Durch die Sommerzeit ist es morgens immerhin eine Stunde länger kühl.
  3. Energieeinsparung: Sie war die ursprüngliche Idee hinter der Zeitumstellung. Da sich das Tageslicht durch die Zeitverschiebung besser an die Arbeitszeiten anpassen sollte, sollte der Stromverbrauch gesenkt werden. Bei immer flexibler werdenden Arbeitszeiten ist diese Idee inzwischen aber mehr als veraltet. Und sie ist auch wirkungslos. Das wurde bereits 2005 von Studien bestätigt.

Nachteile der Zeitumstellung

Grund dafür, dass das Uhr umstellen jedes Jahr aufs neue kritisiert wird, sind die zahlreichen Nachteile, die sich daraus ergeben. Zu ihnen gehören unter anderem folgende:

  1. Zu lange hell: Was schön für lange Sommernächte im Freien ist, kann auch ein Nachteil sein. Denn Menschen, die morgens richtig früh raus müssen, können durch die lange Helligkeit Probleme mit dem Einschlafen haben.
  2. Mini-Jetlag: Vielleicht fühlst du dich nach der Zeitumstellung auch immer etwas verwirrt und musst erstmal deinen Tagesrhythmus neu finden. Nicht bei allen geht das schnell und problemlos. Die Umstellung auf die Sommerzeit kann zum Beispiel zu einem höheren Herzinfarktrisiko führen und damit durchaus ernste Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
  3. Negativer Einfluss auf Tiere: Auch auf Tiere wirkt sich die Zeitverschiebung aus. Milchkühe zum Beispiel geben vorübergehend weniger Milch. Und deine Katze oder dein Hund protestieren bestimmt auch, wenn sie ihr Frühstück plözlich eine Stunde später serviert bekommen.
  4. Aufwand: Klar, Uhren, die du händisch umstellen musst, gibt es kaum noch, das meiste läuft digital. Dennoch müssen Dienst- und Fahrpläne angepasst werden, was neben Aufwand auc mit Kosten verbinden ist.

Die Uhr umstellen: Warum gibt es das eigentlich noch?

Die Zeitumstellung erfüllt schon lange nicht mehr den Zweck der Energieeinsparung. Mehrere Studien haben bereits belegt, dass die längeren Sommerabende kaum oder gar keinen Einfluss auf den Energieverbrauch haben. Viele Bürger /-innen empfinden die Umstellung außerdem als lästig und klagen noch Wochen nach der Umstellung über einen durcheinander gebrachten Biorhythmus. Aus diesem Grund hat die Europäische Union eine Abstimmung unter allen EU-Bürger /-innen durchgeführt, ob die Uhr in Zukunft nicht mehr umgestellt werden muss. Insgesamt nahmen in den sechs Wochen Laufzeit 4,6 Millionen Bürger /-innen an der Umfrage teil und stimmten zu 80 Prozent für eine Abschaffung der Umstellung. Die meisten bevorzugen eine dauerhafte Sommerzeit. Wenn du dich jetzt aber freust, dass die Uhren ab sofort immer gleich ticken, müssen wir dich leider enttäuschen. Die Abstimmung ist für die EU nicht bindend und führt somit nicht automatisch zu einem Beschluss.

Schon für 2021 war angedacht, die Uhren ein letztes Mal umzustellen. Eine Einigung konnte bis dato aber nicht erzielt werden, denn da die verschiedenen Länder unterschiedliche Favoriten haben, könnte es zum Zeit-Chaos im Zug- und Luftverkehr kommen. Durch Corona rückten zudem andere Dinge in den Fokus und das Thema verlor an Bedeutung. Erst im Herbst 2022 wurde es wieder aufgenommen, als das deutsche Parlament einer Beschlussempfehlung des Petitionsausschusses zustimmte. Die Petition fordert, die Zeitumstellung zumindest in Deutschland zu beenden, wenn sich keine Lösung für ganz Europa finden lässt. Wie lange es die Zeitumstellung noch geben wird und ob sie tatsächlich bald abgeschafft wird, ist aber weiterhin unklar.

Ende der Zeitumstellung: Welche Zeit bleibt?

Auch bei der Frage, welche Zeit nach der Abschaffung der Zeitumstellung bliebe, ist noch vieles unklar. Ebenso unsicher ist, ob es wenigstens in diesem Punkt zu einer EU-weiten Einigung kommt. Genau genommen ist dies sogar ziemlich unwahrscheinlich, da eine EU-weit eingeführte Sommerzeit bedeuten würde, dass in den Sommermonaten in Polen bereits um drei Uhr die Sonne aufgeht. Gleichzeitig hieße es, dass im Westen Spaniens im Winter erst ab zehn Uhr morgens mit Tageslicht zu rechnen ist. Die Tageslichtphasen würden nach der Abschaffung der Zeitumstellung dann vielerorts kaum mehr zu einem normalen Alltag passen.

FAQs: Häufige Fragen

Wird die Zeitumstellung 2022 abgeschafft?

Nein, die Zeitunstellung wurde 2022 nicht abgeschafft. Eigentlich war angedacht, sie sogar schon 2021 abzuschaffen. Bisher gab es diesbezüglich aber keine Einigung zwischen den EU-Ländern. Wann und ob sie abgeschafft wird, ist daher immer noch unklar.

Wann und wie wird die Uhr umgestellt?

Die Zeitumstellung erfolgt von Sommer- auf Winterzeit und umgekehrt. Dies findet immer am letzten Sonntag im März und Oktober statt. Bei der Umstellung von Winter- auf Sommerzeit stellst du die Uhr eine Stunde vor. Bei der Umstellung auf die Winterzeit bekommst du diese Stunde dann wieder zurück und du kannst die Uhr von drei Uhr auf zwei Uhr nachts zurückdrehen.

Wann muss die Zeit umgestellt werden?

Die Zeit muss zwei Mal im Jahr umgestellt werden, nämlich immer am letzten Sonntag im März (Sommerzeit) und Oktober (Winterzeit). In diesem Jahr sind das der 31. März und der 29. Oktober.

Uhr umstellen: die wichtigsten Infos im Überblick

  • Zwei Mal im Jahr musst du die Uhr umstellen.
  • Dabei unterscheidet man zwischen Sommer- und Winterzeit.
  • Die Umstellung auf die Sommerzeit erfolgt in diesem Jahr am 31. März 2023. Dann wird uns eine Stunde "geklaut".
  • Am 29. Oktober 2023 dreht sich die Uhr dann wieder eine Stunde zurück und die Winterzeit beginnt.
  • Seit Jahren wird bereits darüber diskutiert, die Zeitverschiebung abzuschaffen – bislang ohne Ergebnis.

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