Auslandszahlungsverkehr - Tipps für Studierende

Im Ausland warten einige Hürden auf dich. Foto: song_about_sommer/Shutterstock
Auslandszahlungsverkehr - so kommen Studierende im Ausland klar
Für welche Variante du dich auch immer entscheidest, eine sorgfältige Planung und Organisation ist die Grundvoraussetzung für das Gelingen und die Finanzierung deines Vorhabens. Schließlich muss zum Beispiel ein Auslandsstudium finanziert, eventuell Auslands-BAföG beantragt und eine passende sowie bezahlbare Unterkunft ausfindig gemacht werden. Hinzu kommt die Wahl des richtigen Studienplatzes. So gibt es etwa auch Möglichkeiten, einen NC-freien Medizinstudienplatz im Ausland zu ergattern.
Insgesamt gehen laut den Zahlen des Statistischen Bundesamtes jedes Jahr von 1.000 Studierenden in Deutschland zwischen 50 und 65 Studierende ins Ausland. Die Menge der Auslands-begeisterten Studentinnen und Studenten beläuft sich demnach auf rund 150.000 Studierende jährlich.
Die in Deutschland beliebtesten Länder für ein Auslandsstudium*:
- Österreich
- Niederlande
- Großbritannien
- Schweiz
- USA
- China
- Frankreich
- Schweden
- Dänemark
- Türkei
- Ungarn
- Spanien
- Kanada

Den Auslandszahlungsverkehr immer fest im Blick haben
Bei der Planung und Vorbereitung deiner Reise und deines Auslandsstudiums solltest du dich immer auch mit den Gegebenheiten in dem von dir ausgewählten Land vertraut machen. Dies betrifft nicht nur die kulturellen Unterschiede und Gepflogenheiten. Vielmehr geht es auch um den Auslandszahlungsverkehr.
Denn die in Deutschland gültigen Standards und Vorgehensweisen sind nicht weltweit gültig. Kennst du die jeweiligen Voraussetzungen und Abwicklungsszenarien nicht, gehen möglicherweise deine Überweisungen nicht raus und die erwarteten Zahlungseingänge bleiben aus.
Deutsche Banken verlangen in der Regel hohe Gebühren
Hinzu kommt, dass sich der Auslandsaufenthalt durch falsche Entscheidungen zusätzlich verteuern kann. Denn gerade im Ausland verlangen viele deutsche Banken hohe Gebühren, wenn du dort Geld abhebst. Das kannst du aber bereits im Vorfeld zu deinem Vorteil regeln. Einige Online-Anbieter bzw. Direktbanken ermöglichen es dir, weltweit kostenlos Geld abzuheben.
Zu diesen Banken zählen beispielsweise Number26 sowie die Deutsche Kreditbank DKB. So kannst du mit der Number26-Mastercard oder der DKB VISA-Card gebührenfrei in jedem Land der Welt Geld am Bankautomaten ziehen.
SEPA-Überweisung - in Österreich und der Schweiz fast immer möglich
Erhältst du monatlich eine fixe finanzielle Unterstützung oder musst du regelmäßig Zahlungen leisten, entscheidest du dich am besten für die SEPA-Lastschrift. Diese hat in Europa den Abbuchungsauftrag und die Einzugsermächtigung abgelöst. Beide galten als zu unsicher.
Das Verfahren vereinfacht durch die Einführung von BIC und IBAN das bargeldlose Bezahlen in über 30 Ländern innerhalb des europäischen Zahlungsraumes. Du kannst wiederkehrende Zahlungen dadurch bequem und sicher von deinem Studienort in Frankreich, Spanien oder Schweden aus tätigen.
In der Schweiz kannst du ebenfalls auf die klassische SEPA-Überweisung setzen, sofern du ein Euro-Konto besitzt. Dies stellt gleichzeitig auch die günstigste Zahlungsart dar. Muss die Zahlung dabei in die Landeswährung konvertiert werden, gilt die Überweisung nicht mehr als SEPA-Zahlung. Zudem sind in der Schweiz nicht alle Banken SEPA-ready.
Auslandszahlungsverkehr - manchmal wird es kompliziert für Studierende
Der internationale Zahlungsverkehr respektive der Auslandszahlungsverkehr (AZV), bei dem Zahlmittel über Ländergrenzen hinweg übertragen werden, erweist sich trotz SEPA in manchen Staaten als kompliziert. Beispiel Türkei: Zahlungsbeschränkungen gibt es hier zwar keine, aber Transaktionen in Euro können Probleme bereiten. Bei der Abwicklung sind Clearingbanken zwischengeschaltet, die von den Überweisungsbeträgen nicht unerhebliche Gebühren einbehalten.
Dadurch stimmt der auf dem Konto eingehende Betrag nicht mit dem ursprünglich überwiesenen Betrag überein. Da Zahlungen aufgrund der Gebührenabzüge nicht mehr richtig zugeordnet werden können, reklamieren die Empfänger Zahlungen oftmals als nicht eingegangen. Diesbezügliche Reklamationen sind sehr aufwendig. Zudem ist die Weiterleitung von Geldbeträgen ein langwieriger Prozess.
In den USA ist die Fedwire-Routing-Number ein wesentlicher Faktor
Probleme dieser Art gibt es für deutsche Studierende in den USA zwar nicht, dafür ist die Abwicklung im Vergleich zu Deutschland gewöhnungsbedürftig. Nur wenn du den Ablauf genau kennst, kannst du Fehler vermeiden. So sind Zahlungen in Euro nur dann möglich, wenn die in den USA Studierenden als Empfänger auch ein Euro-Konto in den USA besitzen. Ansonsten muss die Überweisung von vorneherein in US-Dollar erfolgen. Handelt es sich um SWIFT-Zahlungen, musst du dich dagegen mit dem neunstelligen Bankcode FED (Fedwire-Routing-Number) auseinandersetzen. Das ist gerade am Anfang verwirrend.
Beim Auslandzahlungsverkehr gilt: Wissen ist Macht
Ob Auslandssemester, Work & Travel, auf Reise oder im Praktikum - wie es in dem Land deiner Wahl mit bargeldlosen Transaktionen aussieht, solltest du im Vorfeld immer genau abklären. Ansonsten kann es dir passieren, dass deine Zahlungen den Empfänger nicht erreichen oder dein Geld nicht auf deinem Konto gutgeschrieben wird. SEPA-Zahlungen stellen hier zwar eine gute Lösung dar, lassen sich aber nicht in jedem Land - wie aus Deutschland gewohnt - umsetzen. Das solltest du bei deinen Reiseplanungen immer berücksichtigen und dich mit abweichenden Zahlungssystemen vertraut machen.
*(Quelle: destatis: Deutsche Studierende im Ausland, Tabelle 2.1; erschienen 31.01.2019)
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