Facetten der Freiheit entdecken und diskutieren: Das Wissenschaftsjahr 2024 – Freiheit lädt ein.
© Sinje Hasheider
Im Namen der Freiheit: Auftaktveranstaltung
Was bedeutet Freiheit vor dem Hintergrund des Klimawandels? Dieser Frage gingen Kunstschaffende, Forschende und Publikum bei der ersten „Im Namen der Freiheit“-Theaterversammlung nach. Der Abend Anfang Juli 2024 im Deutschen SchauSpielHaus Hamburg stand unter dem Motto „Hoffnung als treibende Kraft“.
Zu Beginn gaben Schauspielerinnen des Ensembles und der isländische Autor Andri Snær Magnason einen Impuls aus seinem jüngsten Werk „Wasser und Zeit“. Danach eröffneten Magnason, Thorleifur Örn Arnarsson, künstlerischer Leiter des Projekts, und Wolfgang Lucht, Leiter der Abteilung Erdsystemanalyse am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, die Diskussion mit dem Publikum. Im Fishbowl-Format und bei Tischgesprächen tauschten die Teilnehmenden bis in den späten Abend ihre Ideen aus.
Ziel der Theaterversammlungen ist es, dass sich Menschen mit unterschiedlichen Meinungen begegnen und ins Gespräch kommen. Im Mittelpunkt steht dabei nicht der Konsens, sondern der Austausch an sich.
Auf den Auftakt in Hamburg folgen sechs weitere Theaterversammlungen, jeweils an einem anderen Ort und mit einem anderen Themenschwerpunkt. Die nächste Versammlung findet am Dienstag, 17. September 2024, im neuen Theater Halle statt. Sie widmet sich dem Thema KI, Menschlichkeit und Freiheit. Vor Ort ist unter anderem Informatiker und KI-Experte Joascha Bach. Am Samstag, 21. September 2024, folgt ein Abend im Staatstheater Cottbus mit Hedwig Richter, Professorin für neue und neueste Geschichte. Themen des Abends sind Ökologie, Demokratie und Freiheit sowie die anstehende Wahl in Brandenburg. Sichert euch jetzt kostenlos Tickets bei den Theaterhäusern und werdet Teil der Debatte.
Lass deinen Gedanken freien Lauf – die Erzählbox
Freiheit ist ein vieldiskutierter Begriff. In der Debatte darum kochen die Emotionen schnell hoch, weshalb einige ihre Meinung lieber für sich behalten. Die Erzählbox bietet Raum, allein oder gemeinsam mit nahestehenden Menschen ganz in Ruhe über Freiheit nachzudenken – und die eigenen Ideen dazu einfach per Sprachaufnahme oder Video zu teilen.
Die Erzählboxen begleiten verschiedene Projekte im Wissenschaftsjahr 2024: Lasst euch an Bord der MS Wissenschaft, auf dem SILBERSALZ Science & Media Festival, dem FONA-FORUM und bei vielen weiteren Veranstaltungen in ganz Deutschland inspirieren und haltet im Anschluss eure Ideen fest. Wer selbst ein Event plant oder einfach nur andere Menschen einladen will, ihre Beiträge zum Thema Freiheit zu teilen, kann sich eine eigene Erzählbox basteln. Die Anleitung dazu findet ihr hier.
Die Aufnahmen aus der Erzählbox wandern direkt ins digitale Freiheitsarchiv. So entsteht über das Jahr hinweg ein immer genaueres Bild dessen, was Freiheit 2024 für unsere Gesellschaft bedeutet.
Gemeinsames Forschen für ein barrierefreies Fulda
Wenn die Wissenschaft Barrieren erforscht, fördert das zwar oft den Dialog über Menschen mit Behinderungen und die Einschränkungen, die sie erfahren. Selten spricht die Forschung dabei aber mit ihnen. Das will das Förderprojekt „barr_FREI Fulda: Gemeinsames Forschen für ein barrierefreies Fulda“ ändern und hat eine partizipative Forschungsgruppe ins Leben gerufen. Gemeinsam untersuchen Menschen mit und ohne Behinderung die Barrierefreiheit in Fulda.
Gelebte Barrierefreiheit – Interview mit Bruno Pasqualotto
Innerhalb des Projekts „barr_FREI: Gemeinsames Forschen für ein barrierefreies Fulda“ leitete Bruno Pasqualotto ein inklusives Fußballtraining an. Der ehemalige DFB-Pokalsieger trainiert im Team United regelmäßig Menschen mit und ohne Behinderung. Im Interview erzählt er, was auch die Nachwuchsforschenden herausfinden wollten: Welche Barrieren gibt es im Fußball? Wie können wir sie überwinden und Fußball für alle inklusiver gestalten?
Verborgene Forschung
Viele Forschende weltweit erleben Einschränkungen ihrer wissenschaftlichen Freiheit. Das Theater-Projekt „Verborgene Forschung“ bringt ihre Geschichten im Berlin Center for Global Engagement auf die Bühne. Die dramatischen Dialoge, adaptiert aus echten Interviews, wollen eine Debatte anstoßen über die Bedeutung und den Schutz der Wissenschaftsfreiheit. Gleichzeitig entsteht eine Plattform für betroffene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um sich über ihre Erfahrungen auszutauschen.
Deutschland spricht – du auch?
Die Gesellschaft scheint in vielen politischen Fragen gespalten. „Deutschland spricht“ bringt Menschen mit unterschiedlichen Meinungen zum ungezwungenen Austausch zusammen.
Am Sonntag, 15. September, kurz vor den Landtagswahlen in Brandenburg, lädt das Förderprojekt zu einer Debatte über die wichtigsten Themen für Ostdeutschland ein. Nach einer Podiumsdiskussion könnt ihr in Vier-Augen-Gesprächen andere Teilnehmende und ihre Standpunkte kennenlernen. Ab Montag, 12. August, könnt ihr euch anmelden!
A Pigeon’s Tale
Welche Chancen bietet KI für ökologische Nachhaltigkeit? Welche Risiken birgt ihr Einsatz? Wo kommt sie an ihre Grenzen? Im Comic-Essay „A Pigeon’s Tale“ betrachtet eine Taube das Potenzial von KI für ökologische Nachhaltigkeit aus der Vogelperspektive. Wir wünschen viel Spaß und neue Erkenntnisse beim Lesen des liebevoll gestalteten Werks von Dr. Julia Schneider, Pauline Cremer und Marcus Voß von Birds on Mars.
EFFEKTE im August: Gesellschaft im Krisenmodus – wie stark wir polarisiert sind
Aktuelle Krisen stellen das Vertrauen in demokratische Institutionen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt auf die Probe. Am Dienstag, 27. August 2024, präsentiert das House of Participation am Forschungszentrum Informatik Karlsruhe Ergebnisse einer Langzeitstudie zum gesellschaftlichen Klima und der Spaltung im Land. Ihr seid eingeladen, Lösungsansätze und die Rolle der Wissenschaft mit den Autorinnen und Autoren zu diskutieren.
EFFEKTE ist eine Karlsruher Veranstaltungsreihe zur Wissenschaftskommunikation. Jeden Monat geben Forschende mit Vorträgen, Diskussionsrunden, Exponaten und Workshops spannende Impulse für die gemeinsame Debatte.