Ein Bösewicht will mehr!
Seit 30 Jahren ist er nun im Geschäft und so langsam reicht es Randale-Ralph (Stimme: Christian Ulmen) wirklich: Da er im Arcade-Spiel "Fix it Felix, jr." der Bösewicht ist, wird er von allen anderen Spielfiguren ausgeschlossen und muss alleine auf einer Müllkippe wohnen. Um seiner Einsamkeit zu entkommen besucht Ralph sogar ein Treffen der "Anonymen Bösewichte", die sich aber allesamt mit ihrem Schicksal abgefunden haben.
Doch Ralph will mehr: Kurzerhand schleicht er sich aus seinem Spiel in ein anderes Programm ein. Als Soldat in "Hero's Duty" hofft er auf eine Medaille und die damit verbundene Anerkennung. Doch sein Trip in den Egoshooter läuft schief, Ralph wird daraufhin in das zuckersüße Rennspiel "Candy Rush" katapultiert. Dort trifft er auf Vanellope von Schweetz (Anna Fischer), die nicht an den Wettbewerben teilnehmen darf, da sie ein fehlerhafter Avatar, ein sogenannter "Glitch" ist.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten freunden sich der Bösewicht und die kleine Nervensäge an und schmieden einen trickreichen Plan, um Vanellope einen Rennwagen und Randale-Ralph eine Medaille zu besorgen. Doch die beiden ahnen nicht, dass es in der Welt von "Candy Crush" nicht mit rechten Dingen zugeht. Währenddessen sucht Fix it Felix, jr. (Kim Hasper) gemeinsam mit Sergeant Tamora Jean Calhoun (Vera Teltz) nach seinem verschwundenen Gegenspieler.
Augenzwinkernder Animationsspaß
Mit "Ralph reichts" beweist Disney einmal mehr, dass sich das hauseigene Animationsstudio nicht vor Kreativschmieden wie Pixar ("Toy Story") oder DreamWorks ("Shrek") verstecken muss. Mit dem liebevoll gestalteten Abenteuer fahren die Macher so viele wunderbare, lustige und teilweise auch hintergründige Ideen auf, die "Ralph reichts" zu einem Spaß für kleine und große Kinder machen.
Wobei tatsächlich die Erwachsenen hieran sogar noch größere Freude haben dürften: Wenn Randale-Ralph in der an die "Anonymen Alkoholiker" angelegten Selbsthilfegruppe auf Endgegner wie Bowser aus "Super Mario" oder einen emotionalen Zombie trifft, ist das wohl eher für Ältere verständlich. Und auch sonst wird hier gerne augenzwinkernd mit Versatzstücken aus der Popkultur jongliert.
Im Grundgerüst seiner Story hält sich der Animationsfilm aber an die Stärken der Disney'schen Erzählweise: "Ralph reichts" handelt von Freundschaft und dem Glauben, dass alles möglich ist, wenn man nur will. Und von Gerechtigkeit, denn am Ende bekommt natürlich jeder das, was er verdient.
Ralph reichts
Animation/Komödie, USA 2012
Regie: Rich Moore
Mit den Stimmen von: Christian Ulmen, Anna Fischer, Kim Hasper
Verleih: Disney Home Entertainment
VÖ: 04. April 2013