Lerngruppe: Effektiv gemeinsam lernen

Michael Klitzsch - 25.01.2014

Lerngruppe

Sucht euch einen ruhigen Ort fürs Gruppenlernen | Foto: Thinkstock/Peter M. Fisher/Fuse

1. Wie groß sollte die Lerngruppe sein?

Wer sich dafür entscheidet, im Team zu lernen, sollte sich seine Truppe bewusst aussuchen. Kennt man die Mitstreiter? Passt die Chemie? "Das ist elementar für das Gelingen einer Lerngruppe", erklärt Professor Werner Heister, Autor des Buches "Studieren mit Erfolg: Effizientes Lernen und Selbstmanagement".

Der Experte rät zu kleinen Lerngruppen: Zwei können schon reichen, drei bis vier seien optimal. "Bei größeren Gruppen kann es schnell zu problematischen Dynamiken kommen." Am Anfang heißt es dann: gemeinsame Ziele festlegen, Regeln auf stellen, das Vorgehen klären. Wenn es Streit gibt oder Termine nicht eingehalten werden, gilt es, rasch zu reagieren, macht Heister deutlich: "Trennen Sie sich schnell und konsequent von der Gruppe oder einzelnen Gruppenmitgliedern, die nicht in die Gruppe passen oder nicht angemessen mitwirken. In einer schlechten Lerngruppe mitzuwirken, ist vertane Zeit."

2. Teamwork steigert die Effizienz

Wer im Team Lernerfolge feiern will, muss sich auch fürs Team einsetzen, die Bedürfnisse der Mitstreiter berücksichtigen. "Teamplaying steigert die Effektivität und Effizienz von Lerngruppen immens", sagt Heister. Konkret heißt das: Termine gemeinsam festlegen und einhalten. Vorbereitet zu den Treffen kommen. Wenn ein Teamkollege auf dem Schlauch steht, nochmals das Problem besprechen und geduldig erklären.

Auch eine klare Organisation hilft beim Teamwork, der Experte rät: "Bestimmt stets ein Gruppenmitglied, das jeweils ein konkretes Lerntreffen vorbereitet und nachbereitet, damit jedes Treffen effektiv und effizient verläuft."

3. Spaß und Belohnung sind wichtig!

Miteinander lernen sollte nicht nur in angestrengtem Büffeln enden, sondern auch Spaß machen. Und das geht beim Umgang miteinander los, erklärt der Experte: "Sei positiv, lobe, spende Applaus, sage: 'Danke!' und 'Gut gemacht!' – jedes Lob spornt an."

Bereits Comenius, der Verfasser der Didactica Magna (1650), hat erkannt: "Alles, was beim Lernen Freude macht, unterstützt das Gedächtnis." Also: mit dem Lernstoff spielen, herumblödeln, ihn plastisch erklären. Heister: "Arbeitet mit Musterfirmen, Musterfällen oder Mustermenschen, um den Lernstoff noch merk-würdiger, also brainfriendly zu gestalten." Auch wichtig: nach getaner Arbeit eine gemeinsame Belohnung genießen, zum Beispiel ein leckeres Essen beim gemeinsamen Lieblingsitaliener.

4. Lernerfolge festhalten und teilen

Die zusammenerrungenen Lernerfolge müssen festgehalten werden. Dabei helfen schlaue Umsonst-Gimmicks aus dem Netz wie gemeinsame Lernmaterial-Ordner, auf die jeder mit seinem Computer Zugriff hat, am PC erstellte Mind Maps für gehirngerecht aufbereiteten Lernstoff oder elektronische Lernkarteien.

Auch möglich: wechselseitig zu lernende Inhalte in eine Audiodatei sprechen und gemeinsam nutzen. Der Experte rät zum durchdachten Sharing: "Teilen Sie alle Lernmaterialien geplant und konsequent. Damit verringert sich der Aufwand für jeden Einzelnen." Und irgendwann muss das Büffeln dann auch mal ein Ende haben. Heister empfiehlt: "Gut vorbereitet sollten zwei Stunden für eine Gruppensitzung reichen. Wer länger lernt, sollte im Stoff abwechseln und sich immer wieder kurze Pausen gönnen."

FAQ: Häufige Fragen

Wie lernt man am besten in einer Lerngruppe?

Es gibt einige Dinge die man bei einer Lerngruppe beachten sollte. Beispielsweise sollte man sich am Anfang überlegen, wie viele Personen man für die Themen braucht, eine zu große oder zu kleine Anzahl ist kontraproduktiv. Außerdem sollten Ziele im Vorfeld festgelegt werden, um die Arbeit besser zu strukturieren.

Wie effizient sind Lerngruppen?

Lerngruppen sind eine gute Möglichkeit um eine große Anzahl an Lerninhalten, in einem kurzen Zeitraum zu bearbeiten. Allerdings ist die Koordination von mehreren Personen nicht ganz einfach.

Wie verläuft die Arbeit gut in einer Lerngruppe?

Es ist wichtig das niemand sich benachteiligt oder ausgeschlossen fühlt. Natürlich können ein oder zwei die Koordination übernehmen aber es sollte keine Hierarchie geben. Außerdem sollte der Spaß nicht zu kurz kommen, nach einer längeren Arbeitszeit darf auch mal etwas anderes unternommen werden.

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