Die besten Gesellschaftsspiele für das Jahr 2022

Analoge Games liegen im Trend und wir zeigen dir die besten für 2022! | Foto: Christopher Paul High / Unsplash
Gesellschaftsspiele für alle!
Ob allein, zu zweit oder in einer größeren Gruppe: Auch im Jahr 2022 werden wir wieder würfeln, Karten sammeln, bluffen oder ankreuzen. Hier kommen zehn neue Gesellschaftsspiele, die besonders viel Spaß machen.*
Flippermania
Das Kennerspiel Flippermania (Frosted Games/Pegasus Spiele) nimmt die Idee des Flipper-Automaten auf, die in den 1970er Jahren in Mode kamen und zaubert damit ein buntes Roll & Write-Spiel auf den Tisch. Dabei ist das Spielprinzip durchaus innovativ: Denn hier kommt tatsächlich das Gefühl auf, an einem Flippertisch zu zocken. Ein bis vier Spieler:innen haben je ein abwischbares Tableau vor sich liegen. Die leichte Flipper-Variante, genannt „Carniball“, zeigt ein Jahrmarkt-Ambiente – es gibt aber noch drei schwierigere Flippertische. Wir versuchen unsere Kugel so lange wie möglich im Spiel zu halten und mit ihnen höchstmögliche Punkte zu machen. Und zwar mit zwei Würfeln, von denen wir eine der beiden Augenzahlen wählen und sie mit dem abwischbaren Stift auf einem der vielen Flipperziele ankreuzen, danach kullert unsere Kugel von oben nach unten in die nächsten Ebenen. Weiter unten angekommen, hoffen wir auf gute Würfelergebnisse, damit wir die Kugel mit dem Flipperfinger wieder hoch katapultieren können und sie nicht in die Outlane geht – denn dann wäre die Kugel weg, und wir müssten die nächste von drei Kugeln wieder von oben ins Spiel bringen. Da es kaum Interaktionen mit den Mitspielenden gibt, ist es auch ein perfektes Solospiel, in dem wir unseren eigenen Highscore knacken wollen.
Dice Trip Deutschland
Vier farbige Würfel und ein kleiner Spielblock, der eine Deutschlandkarte mit Städten und Verbindungswegen zeigt: Mehr braucht es nicht, um das nächste vielversprechende Roll & Write-Spiel zu präsentieren. Der Schweizer Spieleverlag Helvetiq bringt nach der heimatlichen Schweizer Landkarte nun Versionen für Belgien, Frankreich und Deutschland in den Handel. Wobei die Thematik eher Nebensache ist: Wir würfeln und kombinieren die Würfelaugen (eine Drei und eine Sechs sind entweder die 36 oder 63), um eine möglichst lange, zusammenhängende Route quer durchs Land zu schaffen. Das ist dann der Fall, wenn die eingetragenen zweistelligen Ziffern von Stadt zu Stadt immer aufsteigend verlaufen. Taktik, Vorausplanung und etwas Glück gehören bei dieser Reise sicherlich dazu. Zu Beginn ist der eigene Spielzettel noch leer, das Wegenetz sieht ein bisschen trist und unterfordernd aus. Aber denkst! Nach wenigen Runden setzt eine fordernde Grübelei ein. Und die macht richtig Spaß! Dice Trip Deutschland von Hartmut Kommerell ist auch als Solovariante spielbar.
Heuschrecken Poker
Beim Kartenspiel Heuschrecken Poker versuchen wir, die passenden Obst- und Gemüsekarten zu sammeln. Gespielt wird mit einem Pokerset auf der Hand. Alle bieten Runde für Runde mit einer Karte um die Auslage – das höchste Gebot gewinnt, während sich gleiche Karten ausstechen. Mit den Obst- und Gemüsesorten baut jeder über mehrere Runden hinweg seinen privaten Garten aus. Wer es schafft, drei gleiche Karten einer Pflanzensorte ins eigene Beet zu legen, erhält einen Punktechip. Doch auch Heuschrecken tauchen in der Auslage auf, die ihren Weg in die heimischen Gärten finden und sich dort durch die Ernte fressen. Das spannende Pokerspiel (Drei Magier) von Jaques Zeimet in der handlichen Box hat einfach Regeln, die uns sofort lospokern lassen – so soll es sein. Der Clou mit den gefräßigen Heuschrecken, die deine gesamte Gartenauslage auffressen und die Tatsache, dass deine X-Karte sich schnell entgegengesetzt auswirkt, sobald ein As gespielt wird, macht viele Spielzüge unplanbar. Es ist dadurch kein reines taktisches Spiel, sondern auch viel Glück dabei.
Qwixx Longo
Neues aus dem Qwixx-Universum: Bei Qwixx Longo versuchen wir, mit achtseitigen Würfeln längere Zahlenreihen anzukreuzen. Zudem hat der Nürnberger Spielkartenverlag seinem Roll & Write-Hit Glückszahlen für Boni verpasst. Acht Jahre hat Qwixx mittlerweile auf dem Buckel, es war überraschend wie zurecht für das Spiel des Jahres nominiert und hat viele Spielefans an den Mechanismus Roll & Write herangeführt. Auch in Qwixx Longo (NSV) von Steffen Benndorf und Reinhard Staupe müssen wir auf unserem Spielzettel Ziffern in zwei aufsteigenden und zwei absteigenden Reihen ankreuzen. Dafür würfelt die aktive Spielerin die beiden weißen und vier farbigen Würfel. Sie sagt die Summe der weißen Würfel an und diese Zahl dürfen alle auf ihrem Zettel ankreuzen. Anschließend kann die aktive Spielerin noch die Augenzahlen eines weißen und eines farbigen Würfels addieren und ebenfalls ankreuzen. Wer Qwixx kennt, kann im Handumdrehen loswürfeln.
Voll verplant
Und schon wieder habe ich mich „Voll verplant“: Im gleichnamigen Flip & Write (Schmidt Spiele) kreuzt du auf deinem Zettel U-Bahn-Linien vollständig bis zu ihren Endstationen an. Die U-Bahn-Netze in vier europäischen Metropolen stehen zur Auswahl: Berlin, Amsterdam, Paris und Madrid. Alle Spielenden (zwischen eins und sechs Personen) nehmen sich einen Zettel derselben Stadt, auf dem zehn Bahnlinien in unterschiedlichen Farben verzeichnet sind. Ihre Strecken laufen kreuz und quer über den Plan, jede Station hat einen kleinen Kreis zum Ankreuzen. Reihum deckt man eine Karte vom Nachziehstapel auf. Die meisten Karten zeigen Zahlenwerte zwischen drei und sechs an. Das bedeutet, dass nun alle eine entsprechende Anzahl an Stationen auf einer U-Bahn-Linie ihrer Wahl ankreuzen dürfen. Ziel ist es, so viele Linien wie möglich bis zum Zielbahnhof anzukreuzen. Fans von abstrakten Optimierungsspielen werden Voll verplant von Hisashi Hayashi sehr mögen. Es lässt sich wunderbar auch solo spielen. Es dürfte kaum möglich sein, sämtliche Strecken in einer Partie anzukreuzen. Es macht den Wiederspielreiz aus, es zumindest immer wieder zu versuchen und sich dem bestmöglichen Ergebnis anzunähern. Wenn das Glück mitspielt und zur richtigen Zeit die benötigten Karten aufgedeckt werden.
The Sound Maker
Wie hört es sich an, wenn ich in einen Apfel beiße? Oder mit Stiefeln durch den Schnee stapfe? Oder eine Fotokamera auslöse? Wir kennen diese Geräusche, aber sind wir auch in der Lage, sie unseren Mitspieler:innen vorzumachen? Ohne Mimik, ohne Worte – und im Idealfall so gut, dass die anderen sie blitzschnell erkennen? Um diese Idee geht es beim Spiel The Sound Maker (Blue Orange Games). Die Spieler:innen machen Geräusche, die ihnen mehrere ausliegende Fotokarten vorgeben. Alle anderen raten, welche Karte gemeint war. The Sound Maker klingt nicht nur schräg und lustig, sondern ist es auch. Dabei müssen alle am Tisch ein wenig über ihren eigenen Schatten springen. Wenn du ein Furzkissen imitieren sollst, dann machst du eben laute Pupsgeräusche. Wenn es darum geht, einen Raketenstart zu vertonen, sind Hemmungen fehl am Platz und ein lautes Organ von Vorteil. The Sound Maker (Blue Orange Games) ist ein lupenreines Gateway-Spiel: einfach zu erklären und schnell zu spielen. Ein schöner und lustiger Einstieg für Menschen, die bislang selten Gesellschaftsspiele spielen oder die einfach mal eine Runde mitspielen wollen.
Picture Points
Picture Points ist ein schnelles Zeichen- und Ratespiel für drei bis fünf Spielende. Eine Karte mit einem Begriff liegt in der Tischmitte und alle zeichnen ihn, so schnell sie können. Entscheidend bei der Punktevergabe sind die Details. Wie ein Fahrrad aussieht, weiß natürlich jeder, doch hier kommt es auf die Einzelheiten an. Denn auf der Rückseite jeder Spielkarte gibt es nach Ablauf der 30-sekündigen Malzeit die Auflösung. Die Zettel werden im Uhrzeigersinn an den linken Nachbarn weitergegeben. Nun vergibt jede Spielerin Punkte für die Zeichnung der Nachbarspielerin. Erkennt sie an dem gezeichneten Fahrrad einen Rahmen, gibt es einen Punkt, für Pedale ebenso, für die Tretkurbel gibt es schon fünf Punkte und wer beim Vorderrad gar eine Federgabel eingezeichnet hat, erhält weitere zehn Punkte. Wer gerne zeichnet und wem es nicht zu peinlich ist, sich mal an einem Einhorn zu versuchen, dem wird Picture Points (Moses Verlag) gefallen. Spaßig ist es allemal und natürlich kann man es auch mit mehr als den vorgeschlagenen fünf Personen spielen.
Mutlose Monster
Das Setting des Logikpuzzlers Mutlose Monster (Board Game Circus) ist einfach: Wir schlüpfen in diesem Zwei-Personen-Spiel jeweils in eine Rolle: Entweder sind wir das Verlies oder der Ritter, der daraus entkommen muss. Monster (auf Karten) helfen, das Verlies zu errichten und zu verhindern, dass unser Gegenüber flieht. Schade, dass diese Monster ziemlich mutlos sind, solange sie sich nicht an ihrem Lieblingsplatz im Verlies befinden. Nur dann werden sie aktiv und bekämpfen den fliehenden Ritter. In Mutlose Monster von Sandro Dall’Aglio müssen wir analysieren, Muster erkennen und durch Bluffen oder besonders geschicktem Aufbau des Verlieses unserem Gegenüber stets eine Monsterlänge voraus sein. Über drei Runden gilt es, für den Ritter am Leben zu bleiben und zu erkennen, unter welchen Karten die Monster platziert wurden. Gelingt dies nicht, gewinnt das Verlies. Und dann werden die Rollen getauscht.
In Windes Eule
In Windes Eule (Zoch Verlag) ist ein rasantes Kartenspiel für zwei bis vier Spieler:innen, bei dem es darum geht, seine Tierkarten auf die besten Orte zu legen, um so die meisten Zauberpunkte zu bekommen. Alle decken gleichzeitig, und zwar so schnell es geht, eine Karte nach der anderen vom eigenen Stapel auf und verteilen sie beliebig in die Dörfer, die Burg, den Hafen oder Wald. Alle Orte punkten danach auf unterschiedliche Weise: Im Hafen spielt die Reihenfolge der Tiere eine Rolle. Der Stapel wird für die Punktevergabe umgedreht und nur das erste Tier seiner Art gibt der Besitzerin einen Punkt. Wenn die erste Katze in Gelb gelegt wurde, geben alle Katzen auch in anderen Farben danach keine Punkte mehr usw. In der Burg gilt es, die meisten eigenen Tiere zu haben. Welche Tiere das sind, ist egal, es werden alle Tiere einer Farbe zusammengezählt und mit den anderen Mitspielern verglichen. Alles im Blick haben, kann man bei diesem Spiel nicht, da es mächtig aufs Tempo geht. Nach drei Runden und circa zehn Minuten ist das Spiel schon um und wer die meisten Punkte aus allen Runden hat, gewinnt.
Baumkronen
Bei der Zwei-Spieler-Reihe von Kosmos überzeugt Baumkronen als Kartenspiel besonders: Beide Spieler:innen erschaffen mit jeder neuen Spielkarte ihren eigenen Regenwald. Dort wachsen riesige Bäume in die Höhe, leben die verschiedensten Tierarten wie Faultiere oder Tukane und drohen Feuer- oder Dürrekatastrophen. Aus drei Auslagen ziehen wir Runde für Runde die nächste(n) Karte(n) und müssen abwägen: Passen diese Tiere in den eigenen Wald, weil sie vielleicht ein punktebringendes Pärchen komplettieren? Wer am Ende von drei Jahreszeiten (mit Zwischenwertungen) eine neue Heimat für die schönsten Bäume und Pflanzen und die meisten Tiere erschaffen hat, gewinnt. Baumkronen (Kosmos) von Tim Eisner ist ein ruhiges Kartenmanagement- und Set-Collection-Spiel, das auch optisch überzeugen kann. Der Mix aus Taktik und Glück ist gut ausbalanciert, so dass man immer wieder gern eine neue Runde startet. Einziges Manko: Für kleine Tische ist Baumkronen nicht geeignet, da die Auslage beider Spieler schon etwas Platz beansprucht.
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