Fitnessbloggerin: Von der Leidenschaft zum Beruf

Anna Lenja Hartfiel - 06.03.2018

Fitnessbloggerin

Bloggerin Celine fährt immer dahin, wo der Wind am stärksten weht | Foto: privat

Sommer, Sonne, Sport und Meer

Strahlender Sonnenschein, der perfekte Wind und ein wunderschöner Strand. Wer hat nicht schon mal davon geträumt in Santa Cruz oder auf Bali auf dem Surfbrett zu stehen? Celine ist 23 Jahre alt, hat ihren Bachelor in International Business Studies an der FAU in Nürnberg absolviert und bringt uns die positive Energie des Wassersports ein Stück näher. Während ihres Besuches auf der ISPO in München (Messe für Sportprodukte) hat sich die sympathische Kitesurferin, die als Sportmodel auch schon für Adidas oder Puma vor der Kamera stand, Zeit für unsere Fragen genommen und uns mit der Faszination für das Surfen angesteckt.

Kitesurfen: Wohin der Wind uns trägt

UNICUM: Wie hat deine Begeisterung für das (Kite)surfen angefangen?
Celine: Schuld daran ist hauptsächlich mein Vater. Als Kind war mir das gar nicht so bewusst, dass wir jeden Urlaubsort nach dem Wind ausgewählt haben. Natürlich versucht ein wassersportverrückter Familienvater auch seine Familie für den Wassersport zu begeistern, damit sie ohne Murren an den windigen Strand, statt in eine kleine besinnliche Bucht fährt. Damals war Windsurfen der Sport der Stunde, trotzdem konnte er mich komischerweise nicht dafür begeistern. Als dann plötzlich diese neue Kiterspezies auftauchte, hatte ich doch den Drang, die Technik des coolen Drachenfliegens zu erlernen. Während eines Rügenurlaubs hat mein Vater mir einen Kitekurs geschenkt und schon nach den ersten paar Tagen war ich komplett im Kite-Fieber. Plötzlich habe ich all die Kitemagazine meines Dads gelesen und ich richte seither selbst jeden meiner Urlaube nach den Kitesurfbedingungen und dem Wind aus.

Vom Internet-Tagebuch zur Fitnessbloggerin

Wann hast du dich dazu entschieden deine Leidenschaft für das Surfen in einem Blog zu präsentieren und warum hast du dich für einen Blog entschieden?
Meinen ersten Blog habe ich schon 2009 zusammen mit meiner besten Freundin gestartet. Mir hat es schon immer Spaß gemacht, alle Erlebnisse und Erkenntnisse in Bildern festzuhalten und meine Gedanken und Stories dazu zu konservieren. Wir haben das hauptsächlich für uns und vielleicht noch ein paar interessierte Freunde gemacht. Für mich gehörte da auch das ganze Wissen und Drumherum dazu. Ich habe vieles über Websitedesigns, HTML und CSS gelernt und erstelle nun neben meinen eigenen Websites auch Onlineauftritte für Kunden. Außerdem habe ich mich mit Fotografie, Bildbearbeitung und Online Marketing beschäftigt… Da kommt auf jeden Fall etwas zusammen und ist definitiv mehr als nur bisschen schreiben und in die Kamera lächeln. Einen persönlichen Blog zu starten, habe ich dann entschieden, als ich mit 17 Jahren meine Liebe zum Kiten entdeckt und nach dem Abi auch meinen Kite-Instructor-Schein gemacht habe. Ich habe einfach gemerkt, dass dieser Weg der richtige für mich ist.

Dass es bei unserem Traum von der Selbstständigkeit um Surfen geht, war klar!"

Eines deiner neuen Projekte ist surflifebalance, worum geht es?
Die #surflifebalance habe ich zusammen mit meinem Partner Alex gegründet. Wir haben uns kennengelernt, als ich spontan einem Roadtrip mit ihm und zwei seiner Kumpels zugestimmt habe. Ich kannte sie vorher nur von einem Kite-Event, letztendlich haben wir uns so gut verstanden, dass wir seitdem unseren Weg zusammen gehen. Ich konnte es kaum glauben, dass das möglich ist, aber Alex ist noch kiteverrückter als ich.

Wir haben schnell gemerkt, dass wir beide den Traum haben uns selbstständig zu machen und dass es dabei ums Surfen gehen muss, war natürlich auch klar. Ich wollte außerdem schon immer Klamotten designen, Alex verkauft schon immer Kites und Co.: Da lag die Symbiose fix auf der Hand. Aufgrund meiner Blogerfahrungen und seines Vertriebhintergrunds haben wir uns bei der #surflifebalance für einen Mix aus Blog, Podcast, Videos und Shop entschieden. Und ganz grundsätzlich geht es eben darum, dass wir allen Menschen zeigen wollen, wie sie zur perfekten surflifebalance finden und sie ausleben können.

Wie oft schaffst du es auf dem Brett zu stehen?
Leider immer noch viel zu wenig. Ich möchte in meinem Leben unbedingt noch wenigstens einmal einen Wettkampf mitfahren und dafür muss ich auf jeden Fall noch etwas trainieren und mehr kiten. Die #surflifebalance soll jedoch genau dafür stehen, dass man seinen Alltag immer mit dem Surfen verbindet und daher gebe ich mein Bestes mein Leben hin zum 'digitalen Nomadentum' umzuwandeln, sodass ich bald von einem warmen Ort am Meer bloggen und arbeiten kann.

Was ist dein Lieblingsort zum Surfen?
Meistens bin ich in Südfrankreich, Spanien oder Holland auf dem Wasser anzutreffen. Aber natürlich gibt es viele tolle Orte. Grundsätzlich jedenfalls immer dort, wo der Wind ordentlich ballert und ich mich schön weit in die Lüfte katapultieren kann.

Wie man Leidenschaft und Beruf verbindet

Mit voller Power sprintet Mirjam durch ihr Leben. Die 24-Jährige hat in Regensburg den Bachelor Medienwissenschaft studiert und ist derzeit im 3. Master Semester Literatur und Medien an der Universität Bamberg. Ob Laufen, Cross-Training oder auch Schwimmen, der Sport ist aus dem Leben der Bloggerin nicht mehr wegzudenken. Sie verrät uns, wie man die Leidenschaft zum Sport mit dem Beruf verbinden kann.

UNICUM: Wie ist deine Liebe zum Sport entstanden?
Mirjam: Ich komme aus einer sportlichen Familie und bin dadurch eigentlich schon immer viel in Bewegung und an der frischen Luft. Aktiv mit Fitness habe ich dann angefangen, weil ich mit meiner Figur unzufrieden war und immer sehr leicht zugenommen habe. Ich habe gemerkt, dass Fitness viel mehr mit mir macht, als Kalorien zu verbrennen. Es macht wahnsinnig viel Spaß, zeigt dir schnell Fortschritte, gibt dir Selbstbewusstsein, baut Stress ab, macht einfach glücklich und lebensfroh. Ich konnte einfach nicht mehr ohne. Und so hat sich eine Leidenschaft daraus entwickelt.

Wie oft pro Woche trainierst du?
Ich trainiere im Schnitt 5 Mal pro Woche. 3-4 Mal wöchentlich trainiere ich im "The Gym" Nürnberg, ein Cross Training und Athletik Studio, das sich absolut von herkömmlichen Studios unterscheidet. Dazwischen gehe ich gerne auch mal Laufen oder Schwimmen und ins "normale" Fitnessstudio. Und seit Neuestem gehe ich wieder einmal wöchentlich Tanzen. Ohne Bewegung geht bei mir gar nicht!

Als Fitnessbloggerin Geld verdienen?

Wie entstand die Idee von deinem Fitnessblog?
Die Idee, einen Fitnessblog zu machen, entstand gemeinsam mit meinem Chef aus der Werbeagentur, in der ich arbeite. Seine Frau besitzt ein Fitnessstudio und so verband uns alle das Thema Fitness. Sie hatten die Domain Fitnessblog.de zwar schon lange, aber bisher fehlte immer die Zeit, daraus etwas zu machen. Da kam ich ins Spiel und habe die Aufgabe übernommen, die Domain mit gutem Content zu füllen. Für mich das perfekte Projekt, denn ich teile gerne meine Leidenschaft zur Fitness und kann noch dazu Hobbies wie Schreiben, Fotografieren und Filmen ausleben. Außerdem bin ich quasi Chefredakteurin. Das heißt ich suche Themen, recherchiere, erstelle Blogbeiträge, Rezepte und Co. Ich verwalte sämtliche Social Media Accounts, ich poste, teile und like.

Wie verdient man Geld als Fitnessbloggerin?
Als Blogger verdient man dann Geld, wenn Firmen sich mit dir und du dich mit den Firmen identifizierst und beide Seiten eine Kooperation miteinander eingehen möchten. Dann kann es sein, dass du Produkte testest und Blogbeiträge darüber schreibst. Dafür erhältst du dann einen Betrag, der ganz von der Reichweite deines Blogs abhängt.

"Ich finde es wichtig, auch Makel zu zeigen"

In einem Blogeintrag von dir schreibst du, dass dir die Welt der Influencer oft zu perfekt sei. Glaubst du, dass die (gespielte) Perfektion einiger Instagramer ein falsches Bild vermittelt und dadurch andere Werte, wie die Freude am Sport und fit sein, in den Hintergrund geraten?
Ja, das ist ein Thema, das mich an der Social Media- und Influencer-Welt sehr nervt. Den Menschen wird immer ein perfektes Bild gezeigt: Makellose Haut, durchtrainierte Körper und so weiter. Wenn die Blogger dann überhaupt keinen Charakter zeigen, sondern nur ein gespieltes Barbie-Ich preisgeben, sind viele der "normalen" User da draußen deprimiert und genervt. Natürlich zeigt man sich in den sozialen Medien von seiner besten Seite, das mache ich ja auch. Aber ich finde es wichtig auch andere Werte zu vermitteln, neben den ganzen oberflächlichen Bildern auch Makel zu zeigen und den Leuten klarzumachen, dass es bei Fitness um ein besseres, gesünderes und vor allem GLÜCKLICHERES Leben geht, nicht um einen Sixpack!

Hast du Tipps für Personen, die ebenfalls in den Bereich "Fitnessblogger" einsteigen wollen?
Man wird nicht über Nacht zum Blogger. Es braucht Geduld, Engagement, einen klaren Gedanken, wen man erreichen will, und vor allem viel Durchhaltevermögen.

Qualitative Bilder und guter Content werden auf lange Sicht immer gegen Selfies und Hashtagwolken gewinnen. Ich selbst muss mich immer wieder pushen, nicht aufzugeben und nicht auf der Stelle zu treten. Bloggen ist für mich ein Hobby, aber auch immer einiges an Arbeit.

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