Stundenplan erstellen für Anfänger: So gehst du es an

Heike Kruse

Stundenplan erstellen uni

Bei der Zusammenstellung des Stundenplans ist Eigeninitiative angesagt | Foto: Thinkstock/ridofranz

Studenplan erstellen: der Schlüssel fürs Studium

Ein gut strukturierter Stundenplan ist für Studierende der Schlüssel zu einem erfolgreichen und stressfreien Studium. Doch gerade zu Semesterbeginn kann die Vielzahl an Veranstaltungen, Modulen und Pflichtterminen ein bisschen überfordern: Wann besuche ich was? Was muss dieses Semester erledigt werden, was kann ich vielleicht noch schieben? Und wie viele Stunden sind genug oder zu viel?

Wir haben dir zusammengestellt, was du bei der Erstellung deines Stundenplans beachten solltest und zeigen dir, mit welchen einfachen Tipps er sogar zu einem nützlichen Werkzeug werden kann, das nicht nur den Studienalltag organisiert, sondern auch Zeit für Freizeit, Nebenjob und Erholung schafft.

Unterschiede zur Schule

In der Schule war es ziemlich easy: Du bekommst am Anfang des Halbjahres deinen Stundenpan und das war's. An der Uni läuft es etwas anders – deswegen ist das Erstellen des Stundenplans für Anfänger und Anfängerinnen auch ein wichtiges Thema. Denn im Studium bist du selbst verantwortlich dafür, wann du welche Vorlesungen und Seminare besuchst. Das bedeutet viel Freiheit, aber auch viel Organisationsgeschick: Du musst dir einen Überblick darüber verschaffen, was Pflichtkurse sind und was nicht, ob Kurse in einer bestimmten Reihenfolge belegt werden müssen und wie viel Credit Points sie bringen. Außerdem musst du planen, wie viel Arbeitsaufwand der Kurs erfordert, ob du Klausuren, Hausarbeiten und/oder Referate halten musst oder ob am Ende des Semesters sogar eine mündliche Prüfung auf dich wartet. Dabei solltest du immer auch deinen Abschluss im Blick behalten und deinen Stundenplan so erstellen, dass du, wenn gewünscht, in der Regelstudienzeit fertig werden kannst. 

Ein weiterer wichtiger Unterschied: Anstatt eines Schulfachs musst du an der Universität Module belegen. Pflichtmodule sind, wie der Name schon sagt, für jeden Studierenden verpflichtend. Bei einem Wahlpflichtmodul hast du die Wahl zwischen verschiedenen Seminaren, aus denen das Modul zusammengesetzt werden kann. Eine beinahe uneingeschränkte Freiheit beim Stundenplan erstellen hast du bei Wahlmodulen. Vergiss nur nicht: Deine Interessen dürfen bei der Auswahl der Module eine Rolle spielen!

Warum ist der Studenplan so wichtig?

Ziemlich viele Auswahlmöglichkeiten und gerade zu Studienbeginn der Gedanken: Ich hab doch noch so viel Zeit... Lass dich davon nicht täuschen. Natürlich musst du dein Studium nicht in Rekordzeit erledigen und auch ausprobieren ist erlaubt. Den Stundenplan solltest du trotzdem nicht vernachlässigen, denn ein durchdachter Stundenplan bringt von Anfang an zahlreiche Vorteile:

  • Strukturierter Tagesablauf: Du weißt genau, wann welche Veranstaltung stattfindet.
  • Effiziente Zeiteinteilung: Du kannst gezielt Lernzeiten und Pausen einplanen.
  • Bessere Work-Life-Balance: Neben dem Studium bleibt Raum für Hobbys, Sport oder soziale Aktivitäten.
  • Vermeidung von Stress und Überforderung: Ein realistischer Plan schützt vor Überlastung und Zeitdruck.

Lass dich von dem Aufwand nicht abschrecken. Es lohnt sich durchaus, etwas Zeit und Mühe ins Erstellen deines Stundenplans zu erstellen und verschiedene Möglichkeiten durchzuspielen, um für dich die bestmögliche Semesterplanung zu erreichen. Und wenn es in einem Semester doch mal schiefgeht: Don't panic. Es muss nicht sofort alles klappen. Stundenplan erstellen heißt auch learning by doing. Was im ersten Semester nicht perfekt klappt, gelingt dann im nächsten.

Stundenplan erstellen: Was du zuerst tun solltest

Um überhaupt loslegen zu können, musst du dir zuerst einen Überblick über das Angebot verschaffen. Dazu benötigst du das kommentierte Vorlesungsverzeichnis. Das besorgst du dir am besten so schnell wie möglich, da die Anmeldefristen für manche Seminare bereits vor Studienbeginn liegen. Für Erstsemester gibt es meist einen Aufschub bei den Fristen, weil zum Beispiel nachgerückte Studenten sonst keine Möglichkeit hätten, sich einzuschreiben. Ein kommentiertes Vorlesungsverzeichnis enthält meist bereits Empfehlungen für die Seminare, die in einem Semester belegt werden sollten. Dort findest du auch den genauen Inhalt, die Voraussetzungen und die zu erbringenden Leistungen der einzelnen Seminare.

Auch ein Blick auf die Internetseiten der Institute ist empfehlenswert, weil du dort die Vorlesungsverzeichnisse und alle wichtigen Informationen für Studienanfänger bekommst. Damit du den Blick für das große Ganze nicht verlierst, solltet du außerdem die Studien- und Prüfungsordnung deines Fachs oder deiner Fächer studieren. Darin findest du die Leistungen, die du im Laufe des Studiums erbringen musst, und erfährst, wie die Prüfungen vonstattengehen.

💡 Gut zu wissen

In einem Bachelor-Studium musst du 180 Credit Points (CP) erwerben, davon ca. 20 CP in der Abschlussprüfung. Die übrigbleibenden 160 CP kannst du auf 6 Semester aufteilen. In jedem Semester solltet du damit ca. 25 CP erwerben. Im Vorlesungsverzeichnis findet du die Höhe der CP für jede Lehrveranstaltung.

Schritt-für-Schritt: So erstellst du deinen Stundenplan

Damit du beim Erstellen des Studenplans eine Orientierungshilfe hast, kannst du dich an dieser Schritt-für-Schritt-Anleitung orientieren:

1. Studienordnung und Modulhandbuch durchsehen

Bevor du Veranstaltungen auswählst, solltest du wissen, welche Module verpflichtend sind, welche Wahlmöglichkeiten es gibt und wie viele Leistungspunkte (ECTS ode CP) pro Semester vorgesehen sind.

2. Veranstaltungen recherchieren

Im Vorlesungsverzeichnis (z. B. in „HISinOne“, „LSF“ oder „Moodle“) findest du alle relevanten Kurse mit Zeiten, Dozent:innen und ggf. Einschreibefristen. Beachte Überschneidungen und prüfe, ob es alternative Termine gibt.

3. Pflichtveranstaltungen zuerst einplanen

Beginne mit den fixen Terminen wie Vorlesungen, Seminaren oder Tutorien, die du belegen musst. Achte dabei auf ausreichende Pausen und realistische Übergangszeiten zwischen Veranstaltungen.

4. Puffer und Lernzeiten einbauen

Plane bewusst Zeitblöcke für Selbststudium, Nachbereitung, Projektarbeiten und Prüfungsvorbereitung ein. Versuche, möglichst regelmäßig Zeit zum Lernen zu reservieren – z. B. täglich zwei Stunden am Nachmittag.

5. Freizeit, Nebenjob & Erholung nicht vergessen

Ein ausgeglichener Plan berücksichtigt auch deine persönliche Zeit. Plane Sport, Freizeitaktivitäten und Nebenjobs ein, damit du nicht in die Dauerbelastung rutschst.

6. Tools zur Stundenplan-Erstellung nutzen

Neben Papier und Excel gibt es digitale Tools wie:

  • Untis / WebUntis
  • Google Kalender
  • Trello (für Aufgabenplanung)
  • Apps wie „MyStudyLife“ oder „StudiPlan“

Diese Tipps helfen beim Studenplan erstellen

  • Rechtzeitig anfangen: Beginne frühzeitig mit der Planung – viele Kurse sind schnell voll, und je früher du beginnst, desto besser kannst du deinen Alltag strukturieren.
  • Nicht zu viele Kurse auf einmal: Achte auf deine Belastungsgrenze, vor allem in den ersten Semestern.
  • Regelmäßig evaluieren und anpassen: Was am Anfang gut aussieht, kann sich im Alltag als zu viel erweisen. Passe deinen Plan flexibel an.
  • Mit Kommiliton /-innen austauschen: Vielleicht könnt ihr Gruppenarbeiten koordinieren oder gemeinsame Lernzeiten einrichten.
  • Keine Panik: Wenn es zu einer Überschneidung bei Pflichtveranstaltungen kommt, brauchst du keine Panik bekommen. Diese Seminare werden in vielen Fächern jedes Semester angeboten. Ansprechpartner /-innen sind in einem solchen Fall die Studienfachberater.
  • Zusätzlichen Zeitaufwand berücksichtigen: Bei der Gestaltung deines Wochenplans solltest du auf jeden Fall beachten, dass eine Stunde an der Universität eine zusätzliche Arbeitsstunde zuhause erfordert. Du musst den gehörten Vortrag aufbereiten, neue Literatur lesen, die nächste Seminarstunde vorbereiten ... Deshalb solltest du dir zunächst nicht zu viele Kurse aussuchen. 15 bis 20 Wochenstunden sind vollkommen ausreichend.
  • Sprechstunden der Studienberatung nutzen: Rat für einen möglichst effizienten Stundenplan kannst du dir bei den Lehrenden, bei den Fachschaften oder auch bei Studierenden höherer Semester holen.
  • Die Entscheidung liegt bei dir: Alle Beratungen und Hilfsangebote entbinden dich allerdings nicht davon, eigene Entscheidungen zu treffen. Das Studium erfordert ein höheres Maß an Verantwortung und Initiative als die Schule.

Beispiel für einen Muster-Stundenplan

Im Folgenden findest du einen Muster-Stundenplan für das erste Semester eines Bachelorstudiums, beispielhaft für ein Studium im BWL oder VWL. Der Plan ist so gestaltet, dass er die typischen Pflichtmodule des ersten Semesters berücksichtigt.

Beachte dabei aber, dass es sich hier nur um ein Beispiel handelt. Die genauen Module und Kurse sowie ihre Bezeichnungen unterscheiden sich natürlich je nach Uni und Studiengang.

Zeit Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag
08:00–09:30 Vorlesung: BWL I Selbststudium Vorlesung: VWL I Tutorium: Mathe  
09:45–11:15 Vorlesung: Mathe für WiWis Seminar: Einführung WiWi Gruppenarbeit (VWL) Vorlesung: Einführung Management Vorlesung Statistik
11:30–13:00 Lernblock in der Bibliothek Vorlesung: Einführung Marketing Freistunde Seminar: Wirtschaftsprüfung und Steuern Vorlesung: Einfürhung Unternehmenskommunikation
13:00–14:00 Mittagspause Mittagspause Übung: Rechnungswesen Semniar: Englisch für Ökonomen /-innen  
14:00–15:30 Vorlesung: Rechnungswesen Lerngruppe Mathe Seminar: Angewandte Statistik & Data Science Vorlesung: Finanzierung  
15:30–17:00     Tutorium: BWL I    

FAQ: Häufige Fragen

Wie erstelle ich einen Stundenplan für die Uni?

Um einen Studenplan für die Uni zuerstellen, solltest du dir zunächst einen Überblick darüber verschaffen, welche Leistungsnachweise du dieses Semester erbringen musst und welche Module Pflicht sind. Dann geht es an die zeitliche Planung: Wie viele Veranstaltungen kannst und willst du belegen? Wann brauchst du Zeit für Nebenjob und Freizeit. Ist das geklärt, schnappst du dir das kommentierte Vorlesungsverzeichnis und schaust dir an, welche Veranstaltungen du belegen möchtest und wann sie stattfinden. Überprüfe dabei direkt, was sich überschneidet und setze Prioritäten, was du lieber besuchen möchtest. Im letzten Schritt kannst du dich dann, falls erforderlich, für die Veranstaltungen anmelden.

Wann muss ich meinen Stundenplan für die Uni erstellen?

Deinen Stundenplan für die Uni solltest du erstellen, sobald das kommentierte Vorlesungsverzeichnis erschienenen ist. Das ist meist kurz vor Semesterbeginn der Fall.

Wie erstelle ich einen persönlichen Stundenplan?

Nachdem du dir einen Überblick darüber verschafft hast, was du im kommenden Semester unbedingt besuchen musst, welche Leistungsnachweise du erbringen musst und welche Veranstaltungen überhaupt angeboten werden, solltest du dir raussuchen, welche Seminare und Vorlesungen dich interessieren. Am besten listest du alle Veranstaltungen nach Priorität und Interesse auf und schaust dann, wann sie stattfinden, ob es Überschneidungen gibt und wie du sie in deinem Stundenplan unterbringen kannst.

Studenplan erstellen im Überblick

  1. Pflichtveranstaltungen priorisieren: Beginne mit den fest vorgeschriebenen Vorlesungen, Seminaren und Übungen laut Modulplan – sie bilden das Gerüst deines Stundenplans.
  2. Regelmäßiges Selbststudium fest einplanen: Plane feste Zeitblöcke zum Nacharbeiten, Lernen und Vorbereiten ein – besonders für Mathe, Rechnungswesen & Co. wichtig.
  3. Ausreichend Puffer und Pausen lassen: Vermeide einen überfüllten Tagesplan – Pausen, Freiräume und realistische Übergangszeiten sorgen für mehr Energie und weniger Stress.
  4. Freizeit und Nebenjob berücksichtigen: Auch Erholung, Sport, Hobbys und  ein Studentenjob gehören von Anfang an mit in die Planung, um eine gute Balance zu halten.
  5. Flexibilität bewahren und regelmäßig anpassen: Nicht alles klappt wie geplant – behalte deinen Plan im Blick und passe ihn an deine Lerngewohnheiten und Erfahrungen im Semesterverlauf an.

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