Gedächtnistraining Übungen: So wird dein Gehirn fit
Gedächtnistraining Übungen sind eine gute Vorbereitung für Klausuren. | Foto: Javier Trueba / Unsplash
Das Gedächtnis trainieren: mehr merken
Passwörter, Vokabeln, Namen, Adressen, Nummern, Fachbegriffe… nicht nur in der Schule oder im Studium musst du dir viele Dinge merken. Bei so vielen Dingen, passiert es schnell, dass man Wichtiges vergisst. Mit Gedächtnistraining Übungen kannst du dir mehr Dinge merken, deine Konzentation steigern und verbesserst dein Gedächtnis langfristig. Welche Übungen das sind und wie sie funktionieren, erklären wir dir hier.
Inhaltsverzeichnis:
Gedächtnistraining: Workout fürs Gehirn
Dein Gehirn ist ein Muskel und genauso wie deine Bein- oder Bauchmuskeln kannst du diesen Muskel auch trainieren. Dafür geht es aber nicht ins Fitnessstudio. Es gibt eine Vielzahl von Methoden und kleinen Übungen, mit denen du dein Gedächtnis verbessern kannst. Wenn dein Gehirn regelmäßig beansprucht wird, bildet es neue Synapsenverbindungen, die dann durch Training gestärkt werden. Es gilt also: Je mehr du dein Gedächtnis trainierst, desto fitter wird dein Gehirn und du kannst dir Dinge langfristig besser merken. Auch Konzentrationsübungen können hilfreich sein.
Mnemotechniken: Besser merken!
Nicht jede /-r Gedächtniskünstler /-in wird auch als solche /-r geboren. Auch die Profis verwenden bestimmte Techniken, um sich Dinge besser merken zu können – die sogenannten Mnemotechniken. Mnemotechniken sind Merktechniken, mit denen du deine Merkfähigkeit steigern kannst. Sie beruhen auf dem Prinzip, dass eine Art "Anker" an eine Information angehängt wird. Du verbindest also ein Wort, ein Bild, einen Reim oder ein Schema mit einer Information und kannst sie dir so besser merken. Das hilft beim Lernen von Schulstoff oder beim Merken von Namen und PIN-Codes, es verbessert deine Gehirnleistung aber auch langfristig.
Loci-Methode
Die Loci-Methode ist eine bekannte Technik, die dir dabei helfen kann, Dinge auswendig zu lernen. Vor allem, um sich Reihenfolgen zu merken, ist diese Technik super. Sie knüpft an dein räumliches Erinnerungsvermögen an. Du stellst dir Plätze und Orte vor deinem inneren Auge vor und verknüpfst sie mit den Inhalten, die du lernen möchtest. Weil du diesen Weg dann immer in derselben Reihenfolge im Kopf abläufst, wird die Methode auch Routenmethode genannt. Folgende Schritte solltest du bei der Methode anwenden:
- Lege eine Route und bestimmte Wegpunkte fest. Die Route sollte ein Weg sein, der dir sehr vertraut ist. Zum Beispiel dein Zimmer, deine Wohnung, dein Wohnort oder dein Körper. Die Route sollte auch eindeutig und sinnvoll sein.
- Lege die Lerninhalte an den festgelegten Wegpunkten ab.
- Gehe den Weg nun immer wieder in deinem Kopf durch, um das Gelernte zu festigen.
Nehmen wir als Beispiel eine Einkaufsliste. Du möchtest folgende Dinge einkaufen: Brot, Milch, Äpfel und Nudeln.
1) Wähle als Route die Küche. Als Wegpunkte nimmst du den Backofen, den Kühlschrank, das Regal und den Vorratsschrank.
2) Nun legst du die Lerninhalte an den Wegpunkten ab:
- Im Backofen backst du frisches Brot.
- Im Kühlschrank lagerst du frische Milch.
- Letzte Woche sind die Äpfel aus dem Regal herausgerollt.
- Nudeln sollte man immer auf Vorrat da haben.
3) Jetzt gehst du die Route ein paar Mal im Kopf durch. Wenn du dann im Supermarkt stehst, machst du genau dasselbe und kannst dich an die Dinge erinnern, die auf deiner Einkaufsliste stehen.
Gedächtnispalast
Sich Dinge merken wie Sherlock Holmes? In der bekannten BBC-Serie nutzt der bekannte Detektiv die Technik des Gedächtnispalastes, um seine Fälle zu lösen. Der Gedächtnispalast ist eine Weiterentwicklung der Loci-Methode. Du gehst nicht eine dir bekannte Route ab, sondern erstellst in deinem Kopf ein fiktives Gebäude mit unzählig vielen Räumen. Darin kannst du an jeder beliebigen Ecke Wissen ablegen. Der Lerninhalt sollte aber sinnvoll mit dem Ort in deinem Palast verknüpfbar sein. Für den Gedächtnispalast brauchst du ein gutes Vorstellungsvermögen, deshalb ist diese Methode gar nicht so einfach. Fang am besten klein, mit einer Hütte oder einem kleinen Haus, an. Wie bei der Loci-Methode kannst du dann durch die Räume deines Palastes gehen und das Wissen abrufen.
Zahlen-Symbol-System
Das Zahlen-Symbol-System ist eine super Technik, um sich Zahlenfolgen zu merken. Damit vergisst du keine Telefonnummern, Geburtstage oder PIN-Nummern mehr. Jeder Zahl von null bis neun ordnest du ein Symbol zu, das etwas mit der Zahl zu tun hat.
Wenn du mit den Symbolen nicht viel anfangen kannst, werde selbst kreativ. Wichtig ist, dass du dir die Symbole und so die Zahlen gut merken kannst. Um dir eine Telefonnummer merken zu können, kannst du mit den Symbolen zu den Zahlen eine Geschichte erfinden. Nimm zum Beispiel die Handynummer 0157 8495638. Da alle Handynummern mit 01 anfangen, musst du diese Zahlen nicht in die Geschichte aufnehmen.
Die Hände (5) der Zwerge (7) sind sehr klein. Die Modell-Achterbahn (8) auf ihrem Tisch (4) in der Küche ist deshalb auch nicht groß. Zum Mittagessen haben sie ein großes Schwein (9) darauf gegessen. Nun legen sie schläfrig die Hände (5) auf ihr Sixpack (6). Später wollen sie noch Dreirad (3) fahren und mit der Modell-Achterbahn (8) spielen.
Natürlich musst du die Geschichte regelmäßig wiederholen, um sie dir merken zu können. Das sollte aber leichter sein, als einfach nur Zahlen auswendig zu lernen. Und du wirst merken, dass du so auch allgemein dein Gedächtnis trainierst.
Ersatz-/Schlüsselwort-Methode
Die Ersatzwort-Methode oder auch Schlüsselwort-Methode hilft dir dabei, dir Vokabeln, Namen oder Fremdwörter zu merken. Sie beruht auf dem Prinzip, sich für ein Wort ein ähnlich klingendes Wort zu merken, das dir aber bekannter ist. Für eine englische Vokabel kannst du dir zum Beispiel ein Wort aus deiner Muttersprache merken, das ähnlich klingt.
Die Mehrzahl von Mäusen ist im Englischen zum Beispiel "mice". Das klingt wie das deutsche Wort Mais. Du kannst dir das also mit diesem Merksatz merken: Viele Mäuse knabbern Maiskolben an.
Sonstige Übungen
Du kannst dein Gedächtnis durch die Mnemotechniken verbessern und auch langfristig trainieren. Es gibt aber auch andere kleine Übungen, mit denen du deine Gehirnleistung anregen kannst.
Rätsel
Die klassische Variante sind Kreuzworträtsel und Sudokus. Auch hier wird das Gehirn beansprucht und du forderst Bereiche, die du im Alltag sonst vielleicht eher weniger anregen würdest.
Reihenfolgen
Du hast gerade Ferien und möchtest dein Gedächtnis trotzdem trainieren? Dann schreibe dir eine Reihenfolge an Dingen auf, die du dann auswendig lernst. Du kannst dir auch eine Reihenfolge von deiner Familie oder Freunden /-innen vorgeben lassen. An wie viele Dinge kannst du dich nach fünf Minuten noch erinnern?
Telefonnummern
Du lernst jemanden kennen und ihr tauscht eure Handynummern aus. Wahrscheinlich tippt ihr sie einfach gegenseitig in das Adressbuch ein. Versuche doch mal die Telefonnummer dann auswendig zu lernen. Oder lerne die Telefonnummern deiner Familie und deiner Freunde /-innen auswendig.
Fragen
Du hast gerade fünf Minuten Zeit, weil du auf den Bus wartest, oder es noch dauert, bis dein /-e Freund /-in zu Besuch kommt. Dann stelle dir doch eine Frage, die dich dazu bringt, dir etwas vor deinem inneren Auge vorzustellen, oder dich zu erinnern. Solche Fragen könnten zum Beispiel folgende sein:
- Wie sieht eure Haustür aus und was steht rechts daneben?
- Welche Dinge stehen auf eurem Küchentisch?
- Was hast du an allen Tagen der letzten Woche zu Abend gegessen?
- Wo musst du auf deinem Schulweg oder Weg zur Uni rechts abbiegen?
- An wie vielen Bushaltestellen kommst du auf dem Weg zur Schule oder zur Uni vorbei?
Oder schließe die Augen und stelle dir dein Zimmer ganz genau vor deinem inneren Auge vor. Wo steht was? Wie viele Bilder hängen an der Wand? Wie viele Pflanzen hast du? Welche Farben haben deine Möbel? Aus welchem Material ist dein Fußboden?
Überblick
- Dein Gehirn ist ein Muskel, der regelmäßiges Training braucht, um fit zu bleiben.
- Gedächtnistraining Übungen verbessern die Lern- und Merkfähigkeit, die Konzentration und das logische Denken.
- Mnemotechniken helfen, sich Dinge besser merken zu können.
- Die Loci-Methode, der Gedächtnispalast, das Zahlen-Symbol-System und die Ersatz-/Schlüsselwortmethode sind Mnemotechniken.
- Es gibt weitere kleine Gedächtnistraining Übungen, die sich in den Alltag integrieren lassen.
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