Studentenwohnheim: Die richtige Unterkunft für mich?

Marvin Kesper - 16.01.2023

Studentenwohnheim

Bei der Umzugsplanung solltest du gucken, ob ein Studentenwohnheim eine Alternative für dich ist. | Foto: Zinkevych/Getty Images

Studentenwohnheim: Anschluss finden leicht gemacht

Eine neue Hochschule, eine Stadt in der man sich nicht auskennt und viele fremde Menschen um einen herum. Ein neues Studium bringt viele unbekannte Faktoren mit sich. Um dich in deinem Umfeld sicherer zu fühlen, solltest du schnell versuchen, Anschluss und Freunde zu finden. Das gelingt dir in einem Studentenwohnheim sehr gut. Dort wohnen mehrere Parteien auf einem Flur und teilen sich teilweise sogar die Küche oder das Badezimmer. So ist es eigentlich unmöglich, den anderen Bewohnern aus dem Weg zu gehen. Wenn du dich nicht nur in deinem Zimmer einigelst und aufgeschlossen gegenüber anderen Menschen bist, dann solltest du hier schnell Bekanntschaften machen können. Oft werden in den Gemeinschaftsräumen eines Studentenwohnheims auch gemeinsame Events veranstaltet, in deren Rahmen du mit den Bewohnern schnell ins Gespräch kommst.

Eine Frage des Geldes

Als Studierender ist das Budget in der Regel knapp bemessen. Das muss auch bei der Wohnungssuche beachtet werden. Oft ist ein Platz im Studentenwohnheim daher die passende Lösung. Die Mietpreise liegen hier häufig unter den durchschnittlichen Kosten für eine eigene Wohnung in der Stadt. Was außerdem noch sehr praktisch ist: In vielen Studentenwohnheimen zahlst du einen fixen Monatspreis, ohne dass noch weitere versteckte Kosten auf dich zukommen. So bleiben dir extra Kosten für Strom, Wasser, Gas oder Internet erspart, da du sie mit deiner Miete bereits abdeckst. Du siehst also auf einen Blick, wie viel du von deinem Monatsbudget für deine Wohnung aufbringen musst. Außerdem bieten viele Wohnheime einen weiteren großen Vorteil mit dem du Kosten sparen kannst: Die Zimmer sind oft komplett möbliert zu mieten. Dadurch ersparst du dir Anschaffungskosten für neue Möbel oder die Miete für einen Umzugswagen, wenn du deine eigenen Möbel mitnehmen möchtest. Du musst dich in dieser Hinsicht also nicht mehr um viel kümmern. Um die Kosten noch weiter zu minimieren, kannst du dich auch nach einer Studenten WG innerhalb eines Studentenwohnheims umgucken. Auch das ist in vielen Wohnheimen möglich. So haben du und deine Mitbewohner /-innen eine eigene Wohnung innerhalb des Wohnheims für euch.

Wartezeiten für einen Wohnheimsplatz

Wenn du dir ein WG-Zimmer innerhalb eines Studentenwohnheims suchst, kannst du außerdem die Wartezeit, die es bei Wohnheimplätzen häufig gibt, umgehen. Die wenigen Plätze in Wohnheimen sind sehr begehrt und ziemlich schwer zu bekommen und so landet man schnell auf einer langen Warteliste. Das Ganze wird dadurch erschwert, dass man sich bei dem Großteil der Studentenwohnheime in Deutschland erst für eine Wohnung bewerben kann, wenn man sich für sein Studium eingeschrieben und den Semesterbeitrag überwiesen hat. Das macht die frühzeitige Suche nach einer Wohnung nicht gerade leichter.

Es ist immer was los

Ja, es kann sein, dass es in einem Wohnheim schon mal die ein oder andere Veranstaltung gibt. Der Vorteil ist, dass immer was los ist und du viele interessante Leute kennenlernen kannst. Normalerweise hast du mit deinem Zimmer auch genug Rückzugsraum, um Zeit für dich alleine zu haben. Du kannst also selber entscheiden, ob du nach deiner Vorlesung noch feiern oder es dir alleine in deinem Apartment gemütlich machen möchtest. 

Studentenwohnheim: Tolerant und offen sein

In einigen Wohnheimen kann es sein, dass sich mehrere Parteien ein Badezimmer und eine Küche teilen. Je mehr Menschen in einer Küche kochen oder im Badezimmer duschen, umso mehr Dreck fällt natürlich an. Da kann es schon mal vorkommen, dass du mit der Unordnung deines Mitbewohners oder deiner Mitbewohnerin in Berührung kommst wie in einer klassischen WG-Situation. Dem solltest du dir bewusst und auch tolerant gegenüber anderen Menschen sein. Auch wenn du von dir selber weißt, dass du nicht der ordentlichste Mensch bist, solltest du daran arbeiten, bevor du in ein Studentenwohnheim ziehst. So vermeidest du, dass du den Zorn deiner Zimmernachbarn /-innen auf dich ziehst. Es gibt aber natürlich auch Wohnheime, in denen du dein eigenes Apartment hast. Dort herrscht im Bad, der Küche und allen anderen Zimmern nur dein Ordnungssystem und du musst dich über keinen Dreck von anderen ärgern.

Privates oder staatliches Wohnheim?

Bei Studentenwohnheimen gibt es Unterschiede zwischen den verschiedenen Trägerschaften. So gibt es private, staatliche und Studentenwohnheime von Studentenwerken und Stiftungen. Von Trägerschaft zu Trägerschaft sind die einzelnen Leistungen, die dir der Betreiber bietet, unterschiedlich. Die Preise innerhalb einer Stadt können so zwischen den einzelnen Wohnheimen abweichen. Hier solltest du genau vergleichen, welches Wohnheim für dich in Frage kommt und zu deinem Budget passt. Auch bei der Ausstattung der Apartments haben die einzelnen Trägerschaften verschiedene Angebote. Achte darauf, ob die Zimmer möbliert oder unmöbliert angeboten werden, wie die Ausstattung der Küche ist und ob es bereits Internet in den Apartments gibt. Je nachdem, welche Ansprüche du hast, kannst du dann das passende Wohnheim für dich wählen. 

Fristen beachten!

Wenn du vorhast, länger als die Regelstudienzeit zu studieren, dann ist ein Studentenwohnheim in manchen Fällen nichts für dich. Einige Wohnheime haben nämlich Wohnfristen, die sich an den üblichen Regelstudienzeiten orientieren. Damit soll verhindert werden, dass die Wohnheimplätze alle durch Dauerstudenten /-innen belegt werden und neue Studierende keine Chance haben eine Wohnung zu ergattern. Auch wenn du in deinem Studium einen langen Auslandsaufenthalt oder ein langes Praktikum während des Studiums planst und deine Wohnung untervermieten möchtest, wird das in einem Studentenwohnheim schwierig. Die meisten Wohnheimbetreiber /-innen dulden nämlich keine Untervermietung und so zahlst du für eine Wohnung, die du in der Zeit, in der du nicht im Land oder im Praktikum bist, gar nicht bewohnst.

Ist ein Studentenwohnheim was für mich?

Ob du nun ein Typ fürs Studentenwohnheim bist, ist vor allem Einstellungssache. Der Vorteil am Leben im Studentenwohnheim ist, dass du an deiner neuen Hochschule so sehr schnell Anschluss findest und mit Sicherheit sehr viel Spaß während deiner Studienzeit haben wirst. Außerdem wohnst du meist nirgends günstiger in der Stadt als in einem Wohnheim. Die monatlichen fixen Kosten umfassen üblicherweise alles, was in einer eigenen Wohnung noch extra anfallen würde, wie Internet, Strom oder Gas. Auch wenn du Umzüge nicht magst und keine Lust auf Möbel schleppen hast, ist ein Studentenwohnheim der richtige Wohnort. Hier bekommst du schon fertig eingerichtete Wohnungen, denen du mit deinen persönlichen Sachen nur noch Gemütlichkeit verleihen musst.

Es ist zwar nicht die Regel, dass du dir eine Küche und ein Bad mit jemand anderen teilen musst, aber sollte es so sein, musst du dir bewusst sein, dass du dich mit deinen Mitbewohnern /-innen arrangieren musst. Viele Studentenwohnheime bieten aber auch Einzel-Apartments an, in denen du so ordentlich oder unordentlich sein kannst, wie du möchtest.

FAQ: Häufige Fragen

Warum sind Studentenwohnheime so günstig?

In Studentenwohnheimen zahlst du meist einen fixen Monatspreis, ohne dass noch weitere versteckte Kosten auf dich zukommen. So bleiben dir extra Kosten für Strom, Wasser, Gas oder Internet erspart, da du sie mit deiner Miete bereits abdeckst.

Was bedeutet Wohnheim?

Unter einem Wohnheim versteht man eine Einrichtung für einen konkreten Personenkreis, in dem dieser zur Miete wohnen kann. Studentenwohnheime richten sich somit ausschließlich an Studierende.

Wie groß ist ein Zimmer im Studentenwohnheim?

Das kann ganz unterschiedlich sein. Zimmer in Studentenwohnheimen fangen schon bei neun Quadratmetern an, können als Einzelapartement aber auch 20 Quadratmeter oder mehr umfassen.

Studentenwohnheim: das Wichtigste im Überblick

  • In einem Studentenwohnheim wohnen mehrere Parteien auf einem Flur und teilen sich teilweise sogar die Küche oder das Badezimmer.
  • Studentenwohnheime sind oft sehr international und du lernst leicht neue Leute kennen.
  • Die Mietpreise liegen hier häufig unter den durchschnittlichen Kosten für eine eigene Wohnung in der Stadt.
  • Auch in einem Studentenwohnheim kannst du eine WG gründen.
  • Die Preise schwanken in den jeweiligen Unistädten. Auch die Größe des Zimmer kann ganz unterschiedlich sein.
  • Wohnraum ist knapp, die Warteliste entsprechend lang. Informiere dich daher rechtzeitig.

Das könnte dich auch interessieren

Neu in der Stadt

Neu in der Stadt: So findest du schnell Anschluss!

Fürs Studium in eine neue Stadt zu ziehen, kann erst mal ganz schön beängstigend sein. Aber keine Sorge: Wir liefern dir jede Menge Tipps dazu, wie du in deiner Hochschulstadt schnell Anschluss findest.

Jetzt lesen
Studententwohnung junge Frau zwischen Umzugskartons

Tipps und Tricks für deine Studentenwohnung

Für viele gehören ein Umzug und die erste eigene Studentenbude zu einem Studium dazu. Aber was muss alles bei einem Umzug in eine Studentenwohnung beachtet werden? Von der Wohnungssuche bis hin zu den nötigen Versicherungen haben wir dir in diesem Artikel einige Tipps und Tricks zusammengestellt.

Jetzt lesen
WG gründen Organisation

Deine eigene WG gründen: Was du vorher wissen solltest

In einer WG zu leben, gehört für viele untrennbar mit dem Studium zusammen. Aber was tun, wenn sich keine geeignete WG findet? Die Antwort: selbst eine gründen! Was du vorher wissen und beachten solltest, liest du bei uns.

Jetzt lesen

Artikel-Bewertung:

Anzahl Bewertungen: 0