Studenten WG: Tipps für ein gelungenes WG-Leben

Pia Nadine Mundes - 10.05.2022

Studenten WG Vor- und Nachteile

Das Leben in einer Studenten WG hat seine Vor- und Nachteile. | Foto: Halfpoint / Getty Images

Studenten WG: So lebt man dort

Dein Studium beginnt und du möchtest dein neues Leben als Student /-in direkt in vollen Zügen ausschöpfen? Dann gehört in vielen Fällen ein Umzug in eine Studenten WG dazu. Das Leben in einer Studenten WG muss nicht immer chaotisch sein und aus Partys bestehen. Du kannst dort auch ganz für dich sein. Mit ein paar Tipps und Tricks findest du ganz leicht deine perfekte WG.

Das ist eine Studenten WG

Eine Studenten WG ist eine Wohngemeinschaft in der Studenten /-innen zusammenwohnen. In der Regel leben zwei bis vier Studenten /-innen in einer Wohnung. Dabei teilen sie sich das Bad, die Küche und ein größeres Gemeinschaftszimmer. Jeder hat ein eigenes Zimmer. Anders als bei einer eigenen Wohnung, werden die Mietkosten und auch die Nebenkosten der Wohnung durch alle dort Lebenden geteilt. Dadurch ist eine Studenten-WG oftmals günstiger als die eigenen vier Wände.

So findest du ein freies WG-Zimmer

Mittlerweile wird es immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden, besonders in Großstädten und Ballungsräumen – also genau dort, wo die Universitäten meist gelegen sind. Dazu kommt, dass man als Student /-in nicht immer unbedingt viel Geld zur Verfügung hat, um sich seine eigenen vier Wände leisten zu können. Deshalb bietet sich für viele das Zusammenwohnen in einer WG an. Aber wie findet man eine?

Bei der WG-Suche gibt es wie bei der regulären Wohnungssuche verschiedene Möglichkeiten:

  • Zeitungsannoncen
  • Internetportale
  • Aushänge an den Universitäten
  • Nachfrage im Freundes- und Bekanntenkreis.

Bei allen von diesen Möglichkeiten gilt: rechtzeitig anfangen zu suchen! Die meisten Studenten /-innen fangen mit der WG-Suche kurz vor Semesterbeginn an. Die Nachfrage ist zu dieser Zeit dementsprechend groß und es wird schwieriger, eine WG zu finden. Am besten begibst du dich daher bereits während der Vorlesungszeit oder in den Semesterferien auf die Suche. Deine Chancen sind zu dieser Zeit größer, denn es gibt weniger Konkurrenz.

Wenn gar nichts mehr geht, gründe doch einfach deine eigene WG!

Diese Hürden gibt es

Wenn du ein freies Zimmer gefunden hast, kommen oft noch kleinere Hürden dazu, die du überwinden musst, um das Zimmer letztendlich auch zu bekommen. 

Zwischenmenschlichkeit

Bevor dir ein WG-Zimmer zugesprochen wird, führen viele WGs Castings durchgeführt. Es gibt in der Regel eine Vielzahl an Bewerbern /-innen, sodass diejenigen, die bereits in der WG leben, durch die Castings herausfinden wollen, wer am besten zu ihnen passt. Daher solltest du dich auf ein solches Casting vorbereiten. Du kannst davon ausgehen, dass du etwas über dich und dein Studium erzählen sollst.

Aber keine Sorge, das Casting wird kein strenges Verhör, sondern vielmehr ein erstes Kennenlernen, bei dem oft schnell klar wird, ob die Chemie zwischen euch passt. Fixiere dich daher nicht bloß auf die Wohnung selbst, sondern versuche auch zwischenmenschlich aufgeschlossen zu sein. 

Tipps für ein erfolgreiches Casting:

  • Zeig deine Persönlichkeit.
  • Erzähle etwas über dein Studium, deine Pläne und Hobbys.
  • Spiele mit offenen Karten, ein Zusammenwohnen auf Lügen aufzubauen wird auf Dauer nicht gut gehen.
  • Sei aufgeschlossen: Manchmal gibt es in den WGs verschiedene - teils auch skurrile - Aufnahmerituale. Spiel in einem solchen Fall nicht den /die Spielverderber /-in. Das verringert deine Chancen auf das Zimmer enorm.

Organisation

Wenn du in eine neue Stadt ziehst, darfst du nicht vergessen, auch den Papierkram rechtzeitig zu erledigen. In einer WG bist du schließlich genauso Mieter /-in wie in einer eigenen Wohnung.

Einwohnermeldeamt

Das Wichtigste ist, dass du dich rechtzeitig beim Einwohnermeldeamt registrierst. Nach dem Einzug in die WG hast du dazu zwei Wochen Zeit. Überschreitest du diesen Zeitraum, musst du mit einem Bußgeld rechnen.

Mietvertrag

In manchen Fällen kann auch der zu der WG zugehörige Mietvertrag eine Hürde darstellen. Und zwar dann, wenn er undurchsichtig oder unverständlich ist. Vielleicht ist es auch dein erster Mietvertrag. Lies dir daher den Vertrag immer genau durch, du kannst dir auch Abschnitte markieren die du nicht verstehst. Wenn dir etwas unklar ist, frag bei den anderen WG-Bewohnern /-innen, Freunden /-innen oder deinen Eltern nach. Sollten sie dir nicht weiterhelfen, wird ein Gespräch mit dem/der Vermieter /-in selbst das Problem lösen. Oft können dabei auch noch Kleinigkeiten im Vertrag geändert werden.

So findest du eine passende WG 

Überhaupt bezahlbaren Wohnraum zu finden, ist schon schwierig, wie also dann die perfekte WG auswählen? Zunächst solltest du wissen, dass es verschiedene Arten des Zusammenlebens in WGs gibt. Manche nutzen die WG als Familienersatz, andere wiederum als reines Mittel zum Zweck. Die perfekte WG gibt es in den wenigsten Fällen. Du musst dich also darauf einstellen, Kompromisse einzugehen und auch auf einige Vorzüge zu verzichten.

Um Streitigkeiten zu vermeiden, solltest du dir Mitbewohner /-innen aussuchen, die einen ähnlichen Lebensstil und Alter wie du haben. Oft fallen eure Ansichten dann nicht so weit auseinander und es ist einfacher, Kompromisse zu finden.

"Zweck-WG"

Wenn du nur wegen einer günstigeren Miete in einer WG wohnen möchtest, bietet sich eine sogenannte Zweck-WG an. Dort stehen gemeinsame Aktivitäten hinten an. Du hast deine Ruhe und jede /r- lebt für sich.

✅ Du hast deinen Freiraum und kannst für dich sein.

✅ günstige Miete.

❌ Es kann sich einsam anfühlen.

"Familien-WG"

In einer Familien- oder Freundschafts-WG wird das Zusammensein groß geschrieben. Viele nutzen diese Art des Zusammenlebens, wenn sie in eine fremde Stadt gezogen sind und Kontakte knüpfen wollen. Die Mitbewohner /-innen sind hier wie eine Art Familienersatz und gemeinsame Aktivitäten stehen im Vordergrund, sei es gemeinsames Kochen, Spieleabende oder WG-Partys. Gerade wenn du noch keine Kontakte oder Freunde /-innen hast, könnte eine solche WG für dich passend sein. 

✅ einfach Anschluss finden und Kontakte knüpfen.

✅ Die Eingewöhnung fällt leichter.

❌ Du hast selten deine Ruhe.

"Lern-WG"

Die Lern-WG ähnelt ein wenig der Zweck-WG, nur mit dem Unterschied, dass es doch gemeinsame Aktivitäten gibt: das Lernen. Oft schließen sich Kommilitonen /-innen mit der gleichen Fachrichtung zu einer WG zusammen. So können sie auch nach der Uni gemeinsam lernen und über das Fach diskutieren. 

✅ Du kannst dir die Lernunterlagen teilen und über fachliche Probleme sprechen.

✅ keine Ablenkung vom Studium.

❌ rund um die Uhr Kontakt mit dem Studienfach.

❌ wenig Entspannung.

Frageliste für eine passende WG

  • Hat die WG eine gute Lage (zur Uni, Einkaufsläden, Bahnhof, etc.) ?
  • Ist das Zimmer für dich groß genug?
  • Wie viele Mitbewohner /-innen gibt es? Wie viele möchtest du haben?
  • Haben die Mitbewohner /-innen einen ähnlichen Lebensstil wie du? Sind sie dir sympathisch?
  • Gibt es Regeln? Was wird von dir in der WG erwartet?
  • Sind alle Haushaltsgegenstände (Staubsauger, Waschmaschine, Spülmaschine, etc.) vorhanden?
  • Gibt es WLAN?
  • Wie hoch ist die Miete (und Nebenkosten?)

Das Leben in der Studenten WG

Unabhängig, für welche Art des Zusammenwohnen du dich entschiedst, solltest du einige Dinge in einer WG beachten. Wir haben zunächst einige Vor- und Nachteile des WG-Lebens für dich zusammengefasst und zeigen dir die absoluten No-Gos, die du dir als Mitbewohner /-in nicht leisten solltest.

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Diese Kosten können auf dich zukommen

Auch in einer WG können verschiedene Kosten auf dich zukommen. Je nach Wohnort und Größe der WG variieren diese Kosten. Diese Kosten solltest du aber auf jeden Fall einkalkulieren:

  • Mietkosten
  • Verpflegung
  • Anschaffungen
  • Lebenshaltungskosten

Mietkosten

Wie bei einem Umzug in eine eigene Wohnung kommen zunächst Mietkosten auf dich zu. Da du bei einer WG jedoch bloß ein einziges Zimmer bewohnst und der Rest der Wohnung gemeinsam genutzt wird, setzen sich die Mietkosten etwas anders zusammen. In der Regel bestehen sie aus der Kalt- bzw. Grundmiete für dein Zimmer, den Nebenkosten und Kosten für Internet und Telekommunikation. 

Frage am besten grundsätzlich nach, wie hoch die Gesamtmiete der Wohnung ist, damit du die Kosten für dein Zimmer in Relation dazu setzen kannst. Die restlichen Kosten werden dann zwischen allen Mitbewohnern /-innen aufgeteilt.

Verpflegung

Je nachdem in welche Art von WG du ziehst, musst du dich selbst verpflegen. In der Regel hat in einer WG jede /-r seinen/ihren eigenen Schrank oder sein/ihr eigenes Regal, welche nach Belieben gefüllt werden können. Wenn du ein eine Freundschafts-WG ziehst, kann es sein, dass ihr die Grundnahrungsmittel miteinander teilt und du nur spezielle Dinge für dich selbst kauft. Oft wird in einer WG gemeinsam gekocht. Dann gibt jede /-r Mitbewohner /-in etwas dazu.

Anschaffungen

Falls nicht alle Haushaltsgegenstände vorhanden sind oder mal etwas kaputt geht, müssen neue Dinge angeschafft werden. Auch mit solchen Kosten für diverse Anschaffungen musst du rechnen. Du kannst vor deinem Einzug fragen, ob alles vorhanden ist oder ob du eventuell den ein oder anderen Haushaltsgegenstand mit in die WG einbringen kannst. Bei Anschaffungen, die der WG im Allgemeinen dienen, zum Beispiel eine Mikrowelle, ein Fernseher für den Gemeinschaftsraum oder ein Kühlschrank, wird zwischen allen Mitbewohner /-innen geteilt. Wenn du dir einen Fernseher für dein Zimmer kaufst, musst du diesen natürlich auch selbst bezahlen.

Eigene Lebenshaltungskosten

Bei den Kosten darfst du deine eigenen Lebenshaltungskosten nicht außer Acht lassen. Es kann immer mal vorkommen, dass dein Laptop kaputt geht, oder du zum Friseur gehen möchtest. Diese Beispiele sind natürlich Ausnahmefälle, die du dennoch in deiner Aufstellung nicht vergessen darfst. Auch deine monatlichen Kosten für Abonnements, Essen und Freizeitaktivitäten können einen Großteil deines Budgets ausmachen.

FAQ: Häufige Fragen

Wie findet man WG Mitbewohner?

Es gibt verschiedene Wege, neue Mitbewohner /-innen zu finden. Am einfachsten geht es über Kontakte und Freunde. Alternativ kannst du auch Aushänge an der Uni, oder im Umkreis der WG machen. So sprichst du mehr potenzielle Mitbewohner /-innen an. Wenn dir das zu kompliziert ist, kannst du auch Annoncen über Zeitungen, Social Media oder Online-Marktplätze schalten.

Wie schnell findet man ein WG Zimmer?

Wenn du dich zur richtigen Zeit um ein WG-Zimmer kümmerst, kannst du mit etwas Glück innerhalb weniger Wochen ein Zimmer finden. Suche dazu am besten bereits in der Vorlesungszeit oder in den Semesterferien nach einem Zimmer. Kurz vor Beginn eines neuen Semesters ist die Konkurrenz größer und deine Chance, ein Zimmer zu finden, verringert sich.

Wie lange dauert ein WG Casting?

Viele WGs machen sogenannte Castings, um herauszufinden, ob der- oder diejenige wirklich zu den anderen Mitbewohnern /-innen passt. In der Regel werden für das Casting 30 Minuten eingeplant. Das ist ausreichend, um genug über den/die Kandidaten /-in zu erfahren.

Übersicht: Alles was du zur Studenten-WG wissen musst

  • Eine WG zu finden ist nicht kompliziert: Du musst dich nur früh genug darum kümmern.
  • Es gibt verschiedene Arten des Zusammenwohnens in einer WG, überlege dir vorher, welche am besten zu dir passt.
  • Wie bei einem Umzug in eine eigene Wohnung kommen die üblichen Kosten wie Miete, Nebenkosten und Kosten für Anschaffungen und Verpflegung auf dich zu.

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