Das bedeutet die BAföG-Einkommensgrenze

Pauline Sickmann

BAföG Einkommensgrenze

Foto: AmazingDream/Getty Images

BAföG-Einkommensgrenze: eins von vielen Kriterien

Die Entscheidung darüber, ob du während deines Studiums oder während deiner Ausbildung BAföG bekommst, ist an zahlreiche Bedingungen gekoppelt. Das bedeutet, dass du bestimmte Voraussetzungen erfüllen musst, um die staatliche Unterstützung zu erhalten. Eine davon ist die BAföG-Einkommensgrenze. Was genau ihre Funktion ist und was sie für deinen BAföG-Antrag bedeutet, liest du hier. 

Was ist die BAföG-Einkommensgrenze?

Wenn du einen BAföG-Antrag stellst, musst du offenlegen, wie viel deine Eltern, du und gegebenenfalls dein Partner oder deine Partnerin verdienen. Denn BAföG ist eine finanzielle Förderung für Studierende und andere Auszubildende, die sich selbst nicht finanzieren und auch von ihren Eltern nicht ausreichend unterstützt werden können. Die BAföG Einkommensgrenze soll gewährleisten, dass nur Personen gefördert werden, auf die das zutrifft. 

Wenn du recherchierst, was die Einkommensgrenzen sind, wirst du immer auf den Begriff der Freibeträge stoßen. Das sind die Geldbeträge, die bei der Berechnung des BAföG nicht angerechnet werden. Freibeträge gibt es unter anderem für das Einkommen deiner Eltern und dir sowie für dein Vermögen.

BAföG Einkommensgrenze: Eltern und Ehepartner /-in

Deine Eltern sind verpflichtet, dir Unterhalt zu zahlen. Deshalb wird zunächst geprüft, ob deine Eltern genug Geld haben, um dich während deines Studiums zu unterstützen. Bei der Berechnung deiner möglichen Förderung werden bestimmte Freibeträge für das Einkommen deiner Eltern berücksichtigt. Die Höhe der Freibeträge wurde im Zuge des 27. BAföG-Änderungsgesetzes 2022 angepasst. Welche Freibeträge in deinem Fall gelten, richtet sich nach deiner individuellen Familienkonstellation. Wenn deine Eltern verheiratet sind und du keine Geschwister hast, gelten andere Freibeträge als wenn du mit deinem alleinstehenden Vater zusammen wohnst und mehrere Geschwister hast, die ebenfalls unterhaltspflichtig sind. 

Generell lässt sich sagen, dass du – wenn du Einzelkind bist und deine Eltern Arbeitnehmer /-innen – bei einem pauschalen Nettoeinkommen ab 44.000 Euro im Jahr nicht mehr den BAföG-Höchstsatz bekommst. Verdienen deine Eltern zusammen mehr als 70.000 Euro im Jahr, ist es unwahrscheinlich, dass du überhaupt BAföG bekommst. 

Die monatlichen Freibeträge für Eltern und Ehepartner /-innen haben wir dir übersichtlich in der folgenden Tabelle dargestellt. Es gilt jeweils das pauschale Nettoeinkommen.

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ab WS 2022/23  
verheiratete Eltern 2.415 €
alleinstehender Elternteil 1.605 €
Ehepartner /-in 1.605 €
Stiefelternteil 805 €
pro unterhaltsberechtigtes Kind 736 €

BAföG: Einkommensgrenze für Studierende

Auch dein eigenes Einkommen wird zur Berechnung deines BAföG-Anspruchs herangezogen. Wenn du selbst soviel verdienst, dass du dir dein Studium selbst finanzieren kannst, wirst du nicht vom Staat gefördert. 

Auch hier unterscheiden sich die Freibeträge je nach deiner Situation. Der Grundfreibetrag liegt bei 290 Euro, darauf können zum Beispiel noch Freibeträge für ein Stipendium kommen. Welche Freibeträge gelten, siehst du in der nächsten Tabelle.

seit WS 2022/23  
Grundfreibetrag 330 €
mit Ehepartner*in + 805 €
pro Kind + 730 €
Waisenrente/Waisengeld + 255 €
Stipendium + 300 €
Härtefall + 370 €

Auf diese Freibeträge rechnet das BAföG-Amt aber noch Kosten für Sozialabgaben und die Werbungskostenpauschale drauf. Damit erhöht sich das Bruttoeinkommen, das du bei BAföG-Bezug haben darfst, von 330 Euro monatlich auf 520 Euro. Dieser Betrag wird für zwölf Monate gerechnet. Das bedeutet, dass du zum Beispiel im Semester weniger und in der vorlesungsfreien Zeit mehr verdienen darfst – insgesamt aber nicht mehr als 6.240 Euro im Jahr. 

Auch dein Vermögen wird bei der Berechnung deines BAföG berücksichtigt. Wenn du mehr als 15.000 Euro auf der hohen Kante hast, musst du diese Reserven zunächst aufbrauchen. Bist du über 30 Jahre, erhöht sich dein BAföG-Vermögen auf 45.000 Euro.

 

BAföG-Einkommensgrenzen von individueller Situation abhängig

Wie bereits angedeutet, hängen die BAföG-Einkommensgrenzen sehr von deiner individuellen Situation ab. Und nicht nur die Freibeträge spielen bei der Berechnung deines BAföG-Anspruchs eine Rolle. Auch andere Faktoren wie etwa Sozialabgaben, Werbungskosten und Riester-Beiträge sind relevant. Deshalb ist wichtig zu wissen, dass es keine festen Einkommensgrenzen beim BAföG gibt. Auf dem Infoportal des Bundesministeriums für Bildung und Forschung findest du einige Beispiele, wie BAföG in verschiedenen Lebenssituationen berechnet wird.

Es gibt außerdem eine Reihe von BAföG-Rechnern, die du benutzen kannst, um eine Übersicht zu bekommen. Allerdings können diese nur ohne Gewähr auf die ungefähre Höhe deiner möglichen BAföG-Förderung hinweisen.

Überblick: BAföG Einkommensgrenze

  • BAföG wird nur Studierenden ausgezahlt, deren Eltern sie nicht ausreichend finanziell unterstützen können und die selbst nicht genug verdienen.
  • Deshalb wird das Einkommen der Eltern sowie das Einkommen und das Vermögen des Studierenden geprüft.
  • Es gelten Freibeträge, die nicht auf das BAföG angerechnet werden.
  • Die BAföG Einkommensgrenze ist nicht fest und richtet sich nach deiner individuellen Situation. Sie unterscheidet sich von Fall zu Fall.

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